Musiktipp
Gefühlvolle Unperfektion: Die Band Buntspecht und ihr neues Album
Darum geht’s: Die Band Buntspecht trägt ihren Namen wohl auch wegen ihrer bunten Vielfalt an Instrumenten. Gitarre, Klavier, Saxofon, Cello, Flöte ... die österreichischen Indie-Pop-Musiker sind breit aufgestellt. 2016 fand sich die sechsköpfige Band zusammen. Ihre Songs sind vielschichtig, gehen unter die Haut. Am bekanntesten ist ihr Lied „Unter den Masken“, das eine herzzerreißende Geschichte über moderne Liebe erzählt und den Drang, sich zu verstellen.
Im März erschien jetzt ihr neues Werk „Konstrukt 5“. Das Album mischt langsame, bedrückte Songs mit verzerrten, schnellen, hysterischen. Abgerundet wird alles durch Lukas Kleins einzigartige Stimme.
Das Besondere: Buntspecht bezeichnen ihre Musik selbst als „etwas Temporäres, Instabil-Fragiles“. Die meisten Songs werden nicht bis zur maximalen Perfektion im Studio geübt – stattdessen wurden Aufnahmen und Samples aus Trainingssessions unverändert ins Album übernommen. Melodien stehen für die Band im Vordergrund. Das erklärt vielleicht auch die teils unzusammenhängend wirkenden Texte.
Fazit: Mit „Konstrukt 5“ vermittelt Buntspecht ein Lebensgefühl, das unglaublich schwer zu beschreiben ist. Die Musik bedrückt, aber muntert auf, lässt die Gedanken frei, aber regt zum Nachdenken an. Die Melodien erinnern an Relikte aus vergangenen Zeiten oder einem anderen Universum. Ein perfektes Album, um Musik einfach nur zu fühlen und sich gehen zu lassen. Genauso gut kann man sich dazu tief in Melancholie verlieren.