Frischekick für den Kopf
So färbst du dir selbst die Haare richtig
Auf deinem Kopf herrscht mal wieder akute Farblangeweile und eine Auffrischung oder Komplettveränderung ist dringend notwendig? Dann nichts wie ran an die Farbe.
Selber Haare färben oder tönen ist nicht so ganz ohne. Freistunde hat deshalb mit Friseurmeisterin Bettina Schreiner vom Salon Laufsteg36 in Regensburg gesprochen und sie um Tipps gebeten.
"Wichtig ist zunächst, den Unterschied zwischen Farbe und Tönung zu kennen", sagt Bettina. Während eine Färbung direkt ins Haar reingeht, eine Haarfarbe komplett umwandeln kann und folglich dauerhaft ist, wäscht sich eine Tönung nach mehreren Haarwäschen wieder raus und geht wesentlich schonender mit dem Haar um. "Eine Tönung ist immer pflegender. Sie legt sich um beziehungsweise an das Haar, dringt aber nicht ein", erklärt die Friseurin. Gerade für junge Mädels, die sich nur mehr Glanz für ihr Haar wünschen und keine komplette Farbveränderung möchten, sei eine Tönung daher immer die erste und gesündere Wahl.
Genauen Farbton kennen
Bevor man jedoch zum Kauf schreitet, ist für Bettina auch ganz wichtig, seinen eigenen Farbton genau zu kennen. "Eine gute Beratung ist hier das A und O", sagt sie. Grundsätzlich ist die Friseur-Meisterin sowieso dafür, dass eine Haarveränderung nur vom Profi vorgenommen werden sollte, da dieser einfach besser erkennt, welche Nuance zu welchem Typ passt. Aber da Bettina auch weiß, dass gerade junge Leute sich das oft nicht leisten können, rät sie, sich zumindest in einem Friseurbedarfsgeschäft beraten zu lassen und auch dort die Farbe zu kaufen. Das sei zwar etwas teurer als in der Drogerie, aber die Beratung und Qualität sei meist auch besser.
Bettina rät: "Niemals zu dunkel arbeiten. Tönungen in mittelbraun oder dunkelbraun gehen sehr schnell ins Schwarze. Da muss man echt gut aufpassen und lieber eine oder zwei Farben heller wählen." Auch bei Versuchen, dunkles Haar heller zu färben müsse man sehr vorsichtig sein. Sie habe oft Kunden, die nach einem Selbstversuch daheim plötzlich mit schwarzen oder grünstichigen Haaren im Laden stehen und um Hilfe bitten. "Deshalb vorher lieber vom Fachmann beraten lassen", sagt sie.
Ist die Coloration oder Tönung dann gekauft, gilt es zunächst, auch im Badezimmer alles dafür vorzubereiten. Also alle losen Gegenstände, die keine Farbspritzer abbekommen dürfen, entfernen. Man selber zieht am besten ein altes T-Shirt oder einen Umhang an und schmiert Gesichtskonturen und Ohren mit einer reichhaltigen Tagescreme oder sogar Vaseline ein, um etwaige Farbflecken im Anschluss wieder leichter wegzubekommen.
"Dann einen Scheitel ziehen und die Farbe Strähne für Strähne gründlich mit einem Pinsel auftragen", erklärt Bettina. Der sei zwar meist nicht beim Farbkauf dabei, die Investition lohne sich aber in jedem Fall. "Damit lässt sich die Farbe einfach am besten und gleichmäßigsten auftragen."
Youtube-Videos helfen
Die Friseurmeisterin verrät außerdem, dass es für das Auftragen der Farbe auch tolle Videos auf Youtube gibt, die man super als Anleitung nutzen kann. Bei der Einwirkzeit gelte übrigens immer, sich genau an die Packungsanweisung zu halten. "Und dann die Farbe oder Tönung so lange auswaschen, bis das Wasser klar bleibt", erklärt Bettina.
Der Farbtrend 2015 geht für die Friseur-Meisterin klar wieder in Richtung Natürlichkeit. "Keine quietschigen Farben mehr, dafür sind Kupfertöne wieder modern, aber auch eisblond oder Schokotöne", verrät Bettina. Ombré Hair, der Farbtrend aus dem vergangenem Jahr, bei dem die Farbe nach unten heller wird, sei auch heuer noch angesagt. "Aber in sanfteren Farben, nicht mehr so hart", weiß die Fachfrau. Das selber richtig hinzubekommen sei aber extrem schwierig und deshalb auf jeden Fall den Gang zum Friseur wert.