Landshuter Hochzeit

Liveblog zum dritten Wochenende: Es wird bierernst, versprochen!


Unsere Redakteure berichten wieder live von der Landshuter Hochzeit.

Unsere Redakteure berichten wieder live von der Landshuter Hochzeit. 

Noch bis zum 23. Juli steht Landshut ganz im Zeichen der Landshuter Hochzeit. Wir wollen euch auch am dritten Wochenende in unserem Blog wieder mit humorvollen und unterhaltsamen Anekdoten rund um Zehrplatz, Tribünen, Altstadt und die vielen anderen Schauplätze des Mittelalterfestes versorgen. Im Einsatz sind an diesem Wochenende ein Team der Stadt-Redaktion, darunter auch wieder die Chef-Blogger Ingmar Schweder (is), Florian Pichlmaier (fp) und Claudia Hagn (hac). Sie mischen sich unter die Leute und frotzeln auch ein bisschen - mit dem nötigen Grant und noch mehr "Gfui". Viel Spaß beim Lesen. 

Hier finden Sie die Blogs vom ersten und zweiten Laho-Wochenende: 

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Franziska Hofmann und Claudia Hagn genießen nach dem Zug eine Dusche. 

Sonntag

Furth, 0.30 Uhr. Es geht nach Hause, nach einem langen Tag zwischen Redaktion und 1475. Schön war es heute, mittendrin im mittelalterlichen Wimmelbild, auch bekannt als Hochzeitszug. Wir haben heftig geschrien und noch heftiger gewunken. Am Ende gab es beim "Torbräu" eine willkommene Abfrischung unterm Rasensprenger.
Und jetzt wird der Winkearm zur Ruhe gebettet, er wird morgen ziemlich lahm sein. (sig)

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Typisch Junker!

Papiererstraße, 23.06 Uhr: Wenn zwei Hochzeiter streiten, wer in Strumpfhosen besser ausschaut. Passiert zur Zeit so quasi dauernd in Landshut. "Nein, du schaust geiler aus in Strumpfhosen!" "Nein, du schaust geiler aus! Allein, wie stark sich dein Latz nach außen wölbt!" Siehe Symbolbild zur Visualisierung. Und damit wir zwischendrin auch Mal etwas Niveau reinbringen, hier ein Zitat von Mark Twain: "Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war." Deshalb lieber auch die nächsten sieben Tage wieder auf den Tribünen rumlungern. Wenn das Wetter noch herhält. (fp)

Isarufer, 21.55 Uhr: Was passiert, wenn ich mein Kopftuch in aller Öffentlichkeit abnehme, weil ich es seit zwölf Stunden ununterbrochen auf dem Kopf habe? Kollegen am Tisch vermuten, der Zorn Gottes werde dann auf mich herabfahren. Will ich nicht provozieren. (hac)
 

Altstadt, 19.40 Uhr: Ihr kennt doch bestimmt alle diesen Mann, der quasi täglich mit seiner Mütze in der Hand durch die Altstadt tingelt, "Bittehbitteh" nuschelt und fünfzig Cent für seine Haushaltskasse haben will. Gerade halten ihn zwei Jungs auf, drücken ihm eine Schachtel mit fast einer halben Pizza in die Hand und ratschen kurz mit ihm. Macht am Ende die Landshuter Hochzeit alle zu besseren Menschen? "Fifty" - so wohl der Spitzname des Mannes laut sozialen Medien - haut sich auf die Tribüne, schlägt weltmännisch die Beine übereinander und futtert drauflos. Aber nur ein kleines Funserl vom Rand, dann muss er wieder los. Kein' Hunger heute, lieber weiter Geld eintreiben. Die Pizza liegt fast in Reichweite. Ich überlege noch, könnte aber durchaus noch was essen heute. (fp)

Turnierplatz, 18 Uhr: Ich sitze auf dem Turnierplatz am Zaun und versuche meinen Rücken gerade zu halten. Im echten Mittelalter hätte ich keine Woche überlebt; im fast echten sind es nun schon zwei. Immerhin, aber gerade so. Die Rolandreiter versemmeln gerade ihre ersten Stiche und neben mir sitzt ein kostümierter Mann mit härterem Gesicht als Clint Eastwood und Tommy Lee Jones zusammen. Als wieder ein Stich daneben geht, sieht er mich an, nickt kurz und schüttelt anschließend den Kopf. In der Haut der Ringelstecher möchte ich nicht stecken. (is)

Turnierplatz, 17.20 Uhr: Die Ritterspiele laufen und ich sitze oben am Regieturm. Sitzen ist ein gutes Stichwort... Nach dem Hochzeitszug ist mir ganz danach. 8700 Schritte bin ich beim Zug gelaufen. Hochzeiter, ihr seid krass drauf. (hac)

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Claudia Hagn beim Umzug. Hat Bock.

Altstadt, 16.28 Uhr: Kollegin Claudia Hagn während des Umzugs so gut drauf wie ich zum letzten Mal Anfang 2018, mit 29 Jahren und fast am Überlaufen vor lauter Hoffnung und Träumen. Und dann hab ich bei der Landshuter Zeitung angefangen. An einem meiner ersten Tage im Verlagshaus, Mitte Mai, gehe ich über den Balkon, Claudia Hagn steht unter einem Schwalbennest und schaut den Babyvögeln zu. Wir kennen uns noch nicht, haben uns nie zuvor gesehen. Sie sagt nicht „Griasde“ oder "Sers" oder irgendwas, was ein normaler Mensch halt sagt zur Begrüßung. Sie schaut nur kurz her, dann wieder hoch ins Nest. „Mei, wenn i dene so zuaschau, dann schiaßt ma direkt d’Muich ei“, sagt sie dann. Viele Kollegen hier sind so. Es ist schwierig manchmal. (fp)

Altstadt, 14.36 Uhr: Kann alle Daheimgebliebenen beruhigen: Ist auch am dritten Wochenende nix anderes als an den Wochenenden davor und am kommenden Sonntag und an den Festzügen in vier Jahren und auf den Umzügen der vergangenen 41 Aufführungen der Laho. Kleiner Scherz natürlich. Die Laho – immer besonders und wunderbar und authentisch und überhaupt das mindestens drittbeste Mittelalterfest in Niederbayern. "Bitte was? Hab Sie grad nicht verstanden, Herr Feigel, beim Umzug schreien alle so laut rum!" "..." "Okay cool, schreib ich so rein." "..." "Neinnein, keine Sorge. Erfährt keiner, dass Sie mir das diktiert haben. Wir tun weiter so, als wär unser Medium unabhängig. Wiederhören!" Also, die Laho sogar schon das zweitbeste Mittelalterfest in Niederbayern. (fp)

Innenstadt, 14.30 Uhr: Jetzt ist es passiert, ich habe mein erstes Buchskranzerl geschenkt bekommen. Aus dem Hochzeitszug flogs her zu mir, von meiner Freundin, die heute mitläuft. Am Buchkranzerl hing noch ein Backstein dran. Jetzt weiß ich wieder, was ich vergessen habe: die Wäsche und den Abwasch. (is) 

Innenstadt, 14.15 Uhr: Zuerst läuft aber die Polizei durch die Altstadt und auch die sind richtig gut drauf. Mit großem "Hallooo" und Laolawelle heizen sie die Stimmung auf den Tribünen an. Das letzte Mal, als ich Polizisten hautnah so feiern gesehen habe, war nach der erfolgreichen Räumung unseres Gästeblocks bei einem Auswärtsspiel in Jena anno dazumal. (is)   

Innenstadt, 14.10 Uhr: Der Hochzeitszug nimmt Fahrt auf und den Zuschauern ist in der Sonne ein bisschen warm. Einer zerreißt einen Pizzakarton und wedelt sich und seiner Begleitung Luft zu. Dann kurze Pause, beide schnuppern am Karton. Hm, Hawaii? Er wedelt weiter. (is)

Altstadt, 13.29 Uhr: Weil ich gerade mit der Zeitung für Montag beschäftigt bin, spanne ich kurz unseren Praktikanten ChatGPT für den Blog ein. Frage die künstliche Intelligenz nach einem witzigen Eintrag zum Laho-Umzug. Die Antwort: "Laute Trompeten und klirrende Rüstungen - es ist wieder soweit, Landshut steckt mitten im mittelalterlichen Partyfieber! Die Landshuter Hochzeit bringt Ritterglanz und Hofdamen-Charme in unsere Stadt. Beim Festzug sehen wir den stolzen Bräutigam hoch zu Ross (hoffen wir, er bleibt oben!), während die bezaubernde Braut so gelassen aussieht, als würde sie gleich zum Picknick und nicht zur Hochzeit des Jahrhunderts fahren! Und wo ist der Hofnarr? Vermutlich überlegt er grade, wie er den Bräutigam vom Pferd holt, ohne seinen Job zu verlieren! Seid gespannt, packt die Lachmuskeln ein und kommt vorbei - das Mittelalter war nie lustiger!" Erkenne absolut keinen Unterschied zu unseren Blogeinträgen: Beides eher mäßig witzig - im Gegensatz zur Laho und den Förderern, die ja für ihre Selbstironie bekannt sind. In stiller Hoffnung, dass der Bräutigam oben bleibt: Euer Laho-Blog. (fp)

Landshut, 11.30 Uhr:  Liebe Ansitzer, liebe Tribünensitzer, die Laho-Reporter sind heute etwas aufgeregt - zumindest drei von sechs. Normalerweise berichten wir ÜBER den Zug, heute dürfen wir IM Zug mitgehen, um endlich diesen Augenblick kennenzulernen, von dem uns seit Wochen jeder Mitwirkende als "der schönste Moment" vorschwärmt: das Einziehen auf den Dreifaltigkeitsplatz.  Also: Jubelt uns bitte zu, damit wir dieses Gefühl voll und ganz auskosten können - und euch dann natürlich zu berichten! (sig)

Altstadt, Sparkasse, 11.10 Uhr: Die Ansitzer sind schon fröhlich unterwegs, sehe ich auf dem Weg in die Redaktion. Unter ihnen auch meine Schwiegermama mit ihrer Clique. Seit 4 Uhr hockt sie vor der Sparkasse und bewacht ihr Bierfassl mit Argusaugen. Hat sie ja im Blut, als Kriminalhauptkommissarin. Und sicher in den kommenden Stunden das ein oder andere Promille mehr. Feiert schön! (is)

Papiererstraße, 9.47 Uhr: Am ersten Laho-Wochenende haben Markus Söder und Claudia Roth die Landshuter Hochzeit abgefeiert, heute kommt endlich jemand, der sich besser als moralischer Kompass eignet: Schwester Lotte aus "Um Himmels Willen" - Schauspielerin Jutta Speidel eine Heldin meiner Kindheit, nur übertroffen von Spiderman, Wolfgang Fierek als Tierarzt Doktor Quirin Engel und dem Affen aus "Unser Charly". Und natürlich von meiner Großmutter. Wie oft hab ich diese Vorabendserien als Bub mit Oma geschaut...doch ihr Wohnzimmer steht seit vier Monaten leer. Deshalb jetzt hintenraus kein schlechter Witz, sondern nur ganz viel Omaliebe: Hochzeiter, drückt gefälligst eure Omas, wenn sie euch heute beim Festzug zuschauen. Und sagt ihnen, wie lieb ihr sie habt, zefix! (fp)

Lager, 1 Uhr: Hier ist nun Schluss, wenn auch nicht für die ganz harten Hochzeiter. Während die Besucher den Zehrplatz verlassen, sitzt noch eine Gruppe zusammen bei den Zünften und singt Hey Jude. Ich lausche noch eine Weile, und dann gehts ohne Ohrwurm heim. Nach der Hochzeit ist schließlich vor der Hochzeit. Bis dahin: Na na na nananana, nannana, hey Jude... (is)

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Lichter ausgeknipst.

Papiererstraße, 0.00 Uhr: Macht's nimmer z'lang. Sonst knipst euch der Cuba die Lichter aus. Saugfährlich! Nachtinacht. (fp)

Samstag

Turnierplatz, 22 Uhr: Die Armbruster meinen es echt gut mit uns. Sie stechen bei den Festlichen Spielen im nächtlichen Lager hunderte Fackeln in den Boden. Eine davon 20 Zentimeter neben unseren Füßen: "Warum sollst du ned schwitzen?". Mir wird auch echt langsam kalt, es hat nur mehr 27 Grad. Endlich zieht wieder Schweiß von den Füßen nach oben. (sig)

Turnierplatz, 21.20 Uhr: Die Festlichen Spiele im nächtlichen Lager laufen und mein Blick fällt auf die Fürstentribüne. Vor einer Stunde erzählte mir eine Fürstin, dass es dort in bestimmten Bereichen gar keine feste Sitzordnung gibt. Und damit auch die Kabbelei beginnt. Einige Herrschaften, so die Dame, würden sich bei den Ritterspielen am frühen Nachmittag die schattigen Plätze hinten schnappen, aber bei den Festlichen Spielen dann wiederum vorne sitzen wollen, wo sie besser sehen und gesehen werden können. "Wie im Kindergarten", so ihre Meinung. Oder wie im Fürstengarten. (is)

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Los gehen die Festlichen Spiele im nächtlichen Lager.

Turnierplatz, 21.05 Uhr: Ein circa fünfjähriger hinter mir: "Wann ist aus? Mir is langweilig" (hac)

Papiererstraße, 20.17 Uhr: Mein Gott, war das vorher knapp an der Luitpoldstraße auf der Isarbrücke: Vier Hochzeiter sind einfach über die Straße gegangen und haben natürlich völlig falsch eingeschätzt, wie schnell so ein Auto heranprescht und was das überhaupt für eine Höllenmaschine ist. Man vergisst immer, dass diese Mittelaltermenschen ja außerhalb des Lagerlebens völlig überfordert sein müssen mit der modernen Welt - mit Handys und Bussen und Menschen wie Markus Söder. Wenn ihr also heute Nacht einen Hochzeiter zusammengesunken auf einer Tribüne findet, glaubts na zam. Er hat bloß Angst. (fp)

Altstadt, 20.10 Uhr: Wann immer Menschen auf einer Tribüne sitzen oder stehen, richten sie ihre Blicke auf ein bestimmtes Ziel: Den Fotografen, der für die Braut den vermeintlich schönsten Tag ihres Lebens ablichtet. Die Spieler des TSV 1860 München, die sich in dem jeweiligen Moment gerade daran machen, das nächste Spiel zu versemmeln. Die Hochzeiter, die sich zum Festzug durch die Altstadt schwitzen. Doch an den anderen sechs Tagen der Woche entfällt das auf den Landshuter Tribünen, da gibt es zum Anschauen nur die gegenüberliegende Häuserwand und das Altstadtpflaster, über das es die ganzen Menschen spült. Alle sitzen also gerade da und starren ziellos vor sich hin, wie ich in meinen kompletten Zwanzigern. (fp)

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Wer zu erst kommt, sitzt zuerst. 

Innere Münchener, 20 Uhr: In der inneren Münchener wollen die ganz wilden es heute schon mit dem reservieren wissen. (hac)

Altstadt, 19.56 Uhr: Der Niederbayer an sich ist so ruachert, dass ihm offensichtlich nur jemand eine Sitzgelegenheit in ein halbwegs stimmiges Ambiente reinpflanzen braucht. Und schon richtet er sich ein sauberes Körbchen her mit Radieserln und einer Handwurscht und einer Batterie Hopfenraketen und begibt sich auf Wanderschaft in die große Stadt. Konsumfreie Räume könnts in Landshut ruhig mehr geben - aber dann geht's am Ende auch außerhalb der Laho so zu. (fp)

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Grill den Förderer

Turnierplatz, 19.07 Uhr: Ans(chw)itzen auf fürstliche Art. Zwei Stunden vor Beginn der festlichen Spiele im nächtlichen Lager. (bb)

Zweibrückenstraße, 18.45 Uhr: Gleich geht es auf zum Zehrplatz und Kinners: Boah, ist das warm im Kostüm. Ich hoffe, ihr habt schon euer schattiges Plätzchen gefunden, währenddessen suche ich noch verzweifelt nach einem kalten Getränk im Kühlschrank, doch zwischen den Fächern herrscht nach dem letzten Einkauf meiner Freundin Chaos, es geht es drunter und drüber. Bei dem Anblick fällt mir unweigerlich ein berühmter Gedankengang von Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus ein: "Linien sind immer wichtig für mich. Auch der Fußballplatz besteht ja eigentlich zum größten Teil aus Linien. Es gibt zwei Halbkreise und einen ganzen Kreis, und sonst ist alles Linien. Und irgendwo ist das wahrscheinlich so'n bisschen im Kopf drinnen, alles auf Linien auszurichten. Ab und zu darf auch mal was anders stehen, also so ist es nicht. Weil, man kann ja keinen Kreis als Linie hinstellen. Aber Kreise hintereinander kann man wieder als Linie hinstellen. Sagen wir mal so: Wenn ich jetzt wirklich weiß, das sind die gleichen Joghurts, und das eine läuft zwei Wochen früher ab, dann stell ich das natürlich nach vorne." Danke, Lothar! (is)

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Putz wird 60er. Die Zeichen verdichten sich.

Rathaus, 17 Uhr: Es steht im Internet, also muss es stimmen. Wollte sich Kollege Beez am Freitag noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, verdichten sich die Anzeichen, dass Landshuts Stadtoberhaupt Alexander Putz der neueste Edelfan des TSV 1860 München ist. Nicht anders lässt sich der lobende Kommentar des Rathauschefs auf Facebookpost deuten, mit dem Putz Boxclubchef Oliver Wunsch zu seiner neuen Dauerkarte für das Grünwalder Stadion gratulierte. "Das sind halt echte Fans", feierte Putz Wunschs Einsatz für seinen neuen Herzensverein ab. Ich hoffe ich liege mit dieser Interpretation der Ereignisse richtig. Wenn nicht, ich hören unseren OB gedanklich schon aus seinem Rathausbüro über die Straße Richtung LZ-Redaktion schimpfen. "Der Schweder. Da krieg i an Hois! Der Voidillo hot ausgschissn bei mia! Grießknedl, blada." (is)

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Die Schnurrpfeyfferei, die Reisigen und die Kaiserlichen Trumeter trotzen in der Residenz der Hitze. Quelle: Sigrid Zeindl

Residenz, 16.15 Uhr:  Die Schnurrpfeyfferei singt vom kühlen Wein: "Wer schenket ein?" Ja, wer schenkt denn bitte ein, bei 35 Grad? Ich würd einen nehmen! Selbst in der Sonne ist im Residenzhof fast jeder Platz besetzt. (sig)

Altstadt, 14.30 Uhr: Am Freitagabend durfte ich den Hetmann der Reisigen, Helmut Schott, etwas näher kennenlernen. Ja, ich meine den, der etwa 120 Mann und etliche Marketenderinnen auf dem Zehrplatz im Griff hat. Das ist echt ein ganz famoser Typ und unglaublich freundlich, wie der gesamte  Haufen. Als ich die Truppe noch nicht kannte und sie zum ersten mal in voller Montur und mit Spießen gesehen habe, stellte ich mir das Zusammenleben der Reisigen auf dem Zehrplatz noch wie einen Bud-Spencer-Film vor: 

Schott: Macht Platz, hier kommt der Landvogt! 
Reisiger Hölzl: Genosse Bürgermeister, wie geht´s dir? 
Schott: Wenn du mich noch einmal dutzt, dann hau´ich dir ne Delle in die Gewürzgurke.
Reisiger Schlereth: Gegen Helmuts Kelle hilft nicht mal ein Waffenschein. 
Reisiger Gulich: Leute, werft die Friedensgabel ins Gemüse, seid freundlich... 
Reisiger Hölzl: Jetzt mal ernsthaft, Helmut, weiß du was ich gerade dachte? 
Schott: Denk´ nicht in meiner Gegenwart, sonst beiß´ ich dir ne Beule in den Bart, dass dir die Hose wegfliegt und jetzt Schnauze und Ex.
Reisiger Nehr: Na gut, Helmut, möge der Herr mit dir sein. 
Schott: Ich will keine Begleitung, ich geh´allein. 

Warum ist mein Leben eigentlich kein Bud-Spencer-Film... (is)

 

Redaktion, Altstadt, 13.50 Uhr: Unser wertgeschätzer Kollege, Hobbyfotograf Benni Diemer, hat am vergangenen Sonntag 800 Fotos vom Hochzeitsumzug gemacht. Am Freitag berichtete er mir, dieses Wochenende etwas auf die Bremse treten zu wollen. In Diemer-Zahlen heißt das: Es sind am Freitag nur 490 geworden. Eine Auswahl findet ihr hier. Ich schlage vor, den Josef-Deimer-Tunnel in Benni-Diemer-Tunnel umzubenennen. (is)

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Heiß ist es auf den Tribünen. 

Altstadt, 13.33 Uhr: Wer jemals wissen wollte, ob man auf den Tribünen Eier pochieren könnte - heute wäre der ideale Tag dafür. (hac)
 

Altstadt, 13.20 Uhr: Apropos Altstadt-Mäcky. Eine Stadt ohne McDonald´s in der Innenstadt ist keine Stadt, sondern ein Provinzkaff, habe ich neulich mehrfach gehört. Wie mir ein Mittdreißger berichtete, habe er nach dem Feiern auf dem Zehrplatz durchaus noch den Anspruch, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Er könne ja nicht jeden Abend ein bis zwei Döner essen, weil nichts anderes mehr offen hat. Fünf Cheeseburger könnten da durchaus für etwas Abwechslung sorgen. (is)

Papiererstraße, 11.52 Uhr: Wegen gestern Nacht noch: In der Altstadt wird's spätestens ab 1 Uhr ungemütlicher, wenn die Tribünen leerlaufen, wenn die Cafés und Bistros den Deckel draufmachen. Zurück bleiben von der ganzen Bierseligkeit und den Picknickpaketen irgendwann nur ein paar Zamgsuffane und der Müll und die Flaschen. Doch sogar die Flaschensammler haben irgendwann Feierabend, um vier Uhr früh steht immer noch alles rum. Jetzt kann ich natürlich als Landshuter sagen: "Die Flaschen lass ich stehen, da freut sich bestimmt wer drüber. Und meinen Müll hab ich eh zumindest in die Nähe der viel zu wenigen Mülleimer geschmissen." Aber im Endeffekt sind wir halt alle zusammen einfach ziemliche Dregbärn! Auf meinem Heimweg gegen vier Uhr kommt mir ein Kehrfahrzeug entgegen. Irgendwer muss ja drüberschmirgeln über das ganze Durcheinander, damit heute wieder alle unbeschwert und aufgeräumt den Alltag wegschwoam können. Was mich zu meiner Frage bringt: Wie viel gibt eigentlich die Stadt Landshut für die Laho aus? Konnte mir bislang keiner sagen, aber ich drück schließlich auch jeden Monat meine Zwoafuchzge ab. Landshuter Zeitung, bitte recherchieren Sie endlich! (fp)

Altstadt, 11.45 Uhr: Da fällt mir ein: Ich habe am Freitagabend 007 auf dem Zehrplatz getroffen oder besser gesagt, ihn in seinem Container beim Essen gestört. Die Securitymitarbeiter im Lager sind nämlich durchnummeriert. 001 soll überraschenderweise der Chef sein. Aber wir beide wissen das natürlich besser, Mr. Bond. (is)

Papiererstraße, 11.35 Uhr: Bin heute Morgen im Bett gelegen und hab mir die Decke um den Kopf gewickelt, um das Tageslicht irgendwie draußen zu halten. Hab dabei ausgesehen wie ein Hochzeiter, wenn seine Frau sagt: "So, heid machmas no - aber lass dein Huad auf!" (Anmerkung an die Redaktion: Vielleicht kann jemand noch über den Witz drüberwischen. In meinem Kopf fand ich ihn gar nicht so schlecht.) (fp)

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Kollege Vielfraß. 

Furth, 11.Uhr: Ich hab mich heute nochmal im Buchskranzerl-Binden versucht. Und wer grinst mich da frech an (also zumindest hatte ich das Gefühl, dass er mich frech angrinst): Ein Buchsbaumzünsler! Hilfe! Aber: Ich war schneller, bevor er mir alles zerfieseln konnte, war mein Kranzerl fertig. Kaum bricht das dritte Wochenende an, gelingt das Kranzerlbinden immer besser. Wenn an meinen Fingern auch mindestens so viel Schleierkraut klebt wie im Buchskranzerl. Ich geh Händewaschen. Und für den Zünsler gibt es nächste Woche eine Dusche mit dem Hochdruckreiniger. (sig)

Balkon, ? Uhr: Hä? Der Freitagabend fing doch so harmlos an? Ich spaziere über den Zehrplatz, treffe am Fürstenzelt Johann von der Leiter. Dann ein kurzer Dreh bei den Reisigen. Überall sehe ich Bekannte. Beim Fahrenden Volk habe ich den letzten Termin des Abends - und werde rein zufällig in das Muschelgeheimnis eingeweiht. Wenn beim Fahrenden Volk jemand sagt, "meine Muschel tropft", hat die Auster ein Loch oder es ist zu viel Schnaps in der Schale. Da sie 1475 keine Schnapsgläser hatten, haben manche der Mitwirkenden halbe Austernschalen dabei, aus denen getrunken wird. Fand ich natürlich witzig, und es darf ja nichts verschütt gehen. Welcher Tag ist eigentlich heute? (is) 

Papiererstraße, 3.54 Uhr: Bin heute Nacht nicht allein heimgegangen: Hab mein erstes Räuscherl seit fast drei Jahren mit nach Hause gebracht. Bin ein kleines bisschen stolz, habe aber - als ich die Tür aufsperre - auch Angst, dass überraschenderweise meine Mama im Hausgang meiner Wohnung steht und fragt, was mit mir eigentlich verkehrt ist. War zum Glück nicht der Fall, den Part des schlechten Gewissens wird wohl meine Freundin in der Früh übernehmen. Mein Abend hat ab elf erst Fahrt aufgenommen, bin dann schnell zurück in alte Verhaltensmuster verfallen: Dann schütte ich was geht, wie ein Gärtner im Hochsommer; zahle natürlich fast jede Runde, als hätte ich ein vernünftiges Gehalt. Bemerkenswerte Ausbeute: drei weiße Cuba, zwei Schnaps und zwei fruchtige Cider. Wilder Abend! Montag und Dienstag in der Arbeit lieber Mal nicht mit mir planen. (fp)

Freitag

Altstadt, 20.33 Uhr: Okay, der Blick auf die Tribünen löst etwas in mir aus, das ich schon verloren geglaubt hab: Bin heute raus für bisschen Saufisaufi im Getümmel. Da lass ich den Blog lieber Mal in Ruhe, sonst wird es am Ende aus Versehen noch tatsächlich lustig oder strafrechtlich relevant. Falls mich jemand aus meinem Arbeitsumfeld jetzt dann in der Altstadt sieht: Lasst mich bitte in Ruhe, am Wochenende kenne ich euch nicht. Gilt besonders für Kollegin Hagn! (fp)

Altstadt, 20.23 Uhr: Ähnlich laut wars hier oben in der Redaktion früher nur freitags, wenn die halbstarken Zigarettenbürscherl sich nach der Schule vorm McDonald's nicht einig geworden sind, wer von ihnen schon mit mehr imaginären Frauen was hatte. (fp)

Altstadt, 20.15 Uhr: Also grün ist Landshuts Innenstadt nicht wirklich: Alles zugepflastert und zugemauert, da helfen auch die paar schwindligen Zweigerl vor den Häusern und die ausgebrannten Buchskränze unter so manchem Fenster nix. Bei der Podiumsdiskussion der Landshuter Zeitung letztens auf den Tribünen haben Verantwortliche DIE Lösung diskutiert: mobiles Grün. Für normale Menschen: bepflanzte Blumentöpfe zum Rumfahren, wenn sie zum Festumzug im Weg umgehen. Bravo, bloß keinen Baum pflanzen, das wäre zu einfach. (fp)

Altstadt, 20.05 Uhr: Alle sind so gut drauf wie ich nur samstags oder wenn mein Chef Urlaub hat, weil ich dann noch weniger arbeite als sonst. Überall freudestrahlende Gesichter, lautes Gelächter, einer ext vor lauter Freude sein Bier weg, weil schon das nächste bereitsteht. Die Laho bewegt die Menschen. Manche sogar so sehr, dass sie währenddessen vier Wochen in den Urlaub fahren. (fp)

Altstadt, 19.52 Uhr: Bei der unteren Tribüne einige Bierfreunde versammelt unter einem Sonnenschirm der Brauerei Hohenthann: Haben aufmunitioniert mit mindestens einem Bierfassl und kistenweise Kolben, sind außerdem gefährlich nahe am abgetrennten Bereich der Engländer. Ob es da später noch zu Ausschreitungen kommt zwischen den beiden Fanlagern? Sehe leichte Vorteile bei den Hohenthannern, rein optisch sind da mindestens acht Metzger dabei. Die englischen Gäste vom früheren Eintrag sind übrigens inzwischen bekannt: eine Jugendfußballmannschaft aus Liverpool, die am Wochenende gegen Geisenhausen spielen. Genaue Terminangaben bitte der lokalen Tageszeitung entnehmen! (fp)

Altstadt, 19.30 Uhr: Es hört einfach nicht auf: In der Altstadt schon wieder überall irgendwelche Menschen. Weil die Tribünen voll sind, pflanzen sich die Leute sogar samt Picknickdecken auf das Pflaster. Kann's vom Redaktionsfenster aus nicht gscheid erkennen, vielleicht haben sie sich auch nur aus Protest festgeklebt. (fp)

Altstadt, 19.05 Uhr: Fällt mir gerade ein, nachdem ich Radlmeier im Puzzle wieder zusammengeflickt und das ganze als Poster fürs Schlafzimmer bestellt hab: Seit dem ersten Laho-Tag lechzt ihr wahrscheinlich nach dem nächsten Teil unserer beliebten Serie „Menschen, die in Strumpfhosen überraschend gut ausschauen“. Wir haben uns in den vergangenen Wochen recht genau umgesehen – und sind zu folgendem Schluss gekommen: Wir treten die Serie nach nur einer Folge in die Tonne. Einzig und allein Landtagsabgeordneter Radlmeier schaut nämlich in Strumpfhosen überraschend gut aus. Die anderen alle eher so mittel, angefangen bei meinem lieben Kollegen Ingmar Schweder. Der schafft es auf verblüffende Art und Weise, in Kostüm und ohne Bart gleichzeitig älter und jünger auszuschauen. Wie ein Baby mit einem Opa-Gesicht, das sich auf den Hals eines 14-jährigen mit 1,90 Meter und kleinem (wirklich sehr kleinem!) Bierbauch gesetzt hat. (fp)

Redaktion, Altstadt, 18 Uhr: Eigentlich wollte ich euch diesen Schatz noch bis zum letzten Laho-Tag vorenthalten. Als Überbrückungspiel bis zu nächsten Landshuter Hochzeit. Aber ich kann nicht anders. MdL Helmut Radlmeier, Armbrustschütze bei der Landshuter Hochzeit, gibt es im Internet als 35-Teile-Puzzle. Wer also schon immer mal einen völlig in seine Einzelteile zerlegten Helmut Radlmeier wieder zusammensetzen wollte, der hat hier die Chance dazu. (is)

Redaktion, Altstadt, 17.29 Uhr: Draußen ist es echt ziemlich, ziemlich hell. Sonnenbrillen gab es 1475 wohl noch nicht so wirklich. Aus was könnte ich mir jetzt eine historisch korrekte Sonnenbrille basteln? Vielleicht aus einer hauchdünn geschnittenen Scheibe Gselchtem? Ich werde Sie auf dem Laufenden halten. (hac)

Redaktion, Altstadt, 17.25 Uhr: Ich sitze im Kostüm in der Redaktion und Grüße an Kollege Pichlmaier: Ich schwitze, auch unterm Busen. Grüße gehen hiermit raus an die mitwirkenden Damen im Kostüm, denen es vielleicht ähnlich geht. Wie bei jeder Landshuter Hochzeit, an der ich als Reporter mitwirken durfte, geht mir am dritten Wochenende ein wenig die Luft aus. Früher war es so, dass es erst nach dem dritten Wochenende soweit war und ich am Montag völlig erschöpft auf dem kühlen Dielenboden daheim lag. Vielleicht ist es meinem Alter geschuldet, dass ich jetzt schon leichte Ermüdungserscheinungen vor dem dritten Wochenende verspüre. Aber wie Kollege Pichlmaier mir immer schreibt: #kempfenhagn #kempfen (hac)

Altstadt, 17.15 Uhr:  Am vergangenen Wochenende hat uns Hans-Peter Summer von den Zinkenisten und Posaunisten ein Ständchen im Lager gespielt. Das Geflöte hat mich gleich an meine Schulzeit erinnert, hätte ich damals nur ein ernsthaftes Intrument gelernt. Beim Musikwettbewerb in der 5. Klasse kam ich mit meinem Freund Massoud, heute Professor für Mikroelektronik an der HTW Berlin, auf die geniale Idee, uns als Rapper auf die Liste setzen zu lassen. Acapella "Die da!" von den Fanta 4, was soll da schief gehen. So standen wir da mit Cappy und halb runtergezogener Buxe vor den ganzen Jungpianisten und kommenden Geigenvirtuosen, und rappten ihnen so richtig einen um die Ohren. Am Ende, Stille, bis ein völlig fertiger Musiklehrer zu uns kam und sagte: "Super, das war endlich mal was Neues, sowas hatten wir an der Schule auch noch nie".  Mit ordentlich Hochgefühl schwebten wir an den ganzen Nulpen vorbei - und wurden letzter.  (is)

EIL+EIL+EIL+EIL, Rathaus 16.40 Uhr:  "OB Putz wird ein Sechziger", lautet die Mitteilung der Stadt Landshut. Und lädt für kommenden Dienstag die Bürger zum Stehempfang ins Rathaus ein, mit Auftritten verschiedener Laho-Gruppen. Daraufhin Kollegin Hofmann völlig perplex: "Der wird Fan von 1860 - und deshalb gibt es von der Stadt einen Empfang?"

Hm, wäre zwar keine schlechte Idee, aber leider handelt es sich dann doch "nur" um die schnöde Geburtstagsfeier unseres Stadtoberhaupts. Was manche Laho-Gruppe aber nicht davon abhalten sollte, ihm ein musikalisches Ständchen in Form des Sechzger-Marsches darzubieten. (bb)

Altstadt, 16.30 Uhr: Wenn Vorurteile berechtigt sind (Teil 2): Ähnlich schlimm wie Preißn finden wir Bayern doch eigentlich nur die Engländer. Doch auch die rücken uns am dritten Laho-Wochenende auf die Pelle, haben nachmittags am unteren Ende der Altstadt einen Teil der Tribüne mit dem Union Jack zum britischen Hoheitsgebiet erklärt. Wer wohl kommt? King Charles? Der könnte sich immerhin direkt gegenüber bei seinem Namensvetter Körry Karl einen Kasgriller mit Kren reinhaun. Meghan und Prinz Harry? Oder doch bloß irgendwelche rothaarigen Hooligans, die uns Landshutern heute das Bier wegsaufen und morgen das Hotelbuffet verwüsten? Die Engländer immer! (fp)

Altstadt, 16.05 Uhr: Der ehemalige Ministerpräsident Günther Beckstein hat vermutlich schon die originale Hochzeit 1475 miterlebt, ist an diesem Wochenende am Festsonntag wieder in Landshut zu Gast. Wir haben seinen liebsten Randgruppenwitz aus dem Internet rausgekramt: „Es gibt drei Gemeinsamkeiten zwischen einem Storch und einem Preußen: großer Schnabel, kleines Hirn und der Drang nach Süden.“ Die Preußen immer! (fp)

Seligenthal, 15.15 Uhr: Das Laho-Fest im Kindergarten Seligenthal hält mit dem Brennglas auf das, was an der Landshuter Hochzeit so absurd ist: Die Kleinen haben ihre Strumpfhosen altersgemäß längst an den Nagel gehängt, ziehen sich stattdessen an wie normale Erwachsene. Also bei Jungs vorzugsweise Engelbert-Strauss-T-Shirt, Engelbert-Strauss-Schuhe und passende Arbeitshose eines Herstellers mit einem Vogel Strauß drauf. Statt den Kindern laufen am Freitagnachmittag aber viele Papas und Opas mit Strumpfhosen auf dem Gelände des Kindergartens rum. Heute okay, ab 24. Juli dann aber wieder für rund 1440 Tage nicht so gern gesehen. Beruhigend: Habe zweiten Bürgermeister Thomas Haslinger unter den Besuchern entdeckt, nach dem Kollege Schweder schon zwei Wochenenden fahndet. Noch beruhigender: Er hatte eine Anzughose an. (fp)

Altstadt, 14.40 Uhr: Fühle mich vor dem dritten Laho-Wochenende wie die Erdbeerfelder in Kumhausen oder Altheim nach der Saison im August: ziemlich obbrockt. Gehts euch Hochzeitern da draußen auch so? Gibts Ermüdungserscheinungen? Hitzeflecken in den Bauchfalten vom Schweiß unter den Kostümen? Irgendwelche Krankheiten untenrum nach der ganzen Schmuserei am Zehrplatz? Unsere Chefs wollen jedenfalls das Turnierpferd „Laho-Blog“ weiterreiten, bis endgültig alles völlig kurz- und kleingenudelt ist. Grüße an unsere beiden Leser da draußen und an meine Mama, die auch manchmal querliest und sich dann schämt. (fp)

Altstadt: 14.20 Uhr: Apropos reichen: Heute morgen bin ich aufgestanden und hatte direkt schon wieder Getrommel im Ohr. Ja, ich träume mittlerweile sogar davon. Ich habe jetzt bei der Stadt Landshut angerufen und mich beschwert. Mir wurde inklusive Bearbeitungszeit zugesichert: In spätestens elf Tagen ist Ruhe im Karton. Liebe Laholer, ich will euch ja nicht den Spaß verderben, aber Leute, was zu viel ist, ist zu viel. Und offenbar geht es nicht nur mir so: Das laute Lachen im Hintergrund, das ich durch die Telefonmuschel während des Gesprächs vernommen habe, werte ich als ein Gefühl des Frohseins und als Zustimmung der Sachbearbeiter. (is)

Altstadt, 14.15 Uhr: Am Sonntag werden namhafte Gäste auf der Ehrentribüne beim Hochzeitszug erwartet. Daniela Katzenberger und Lotto-Chico („Ich kauf das Lagerleben“) sind es leider nicht, dafür haben sich unter anderem Ministerpräsident a.D. Günther Beckstein sowie die ehemalige "Um Himmels Willen"-Darstellerin Janina Hartwig angekündigt. Muss fürs dritte Wochenende reichen. (is)

Altstadt, 14 Uhr: Halli-Laho oder vielmehr: Hallo, liebe Freunde, von A bis Z, von 1 bis 100, von Norden bis Süden, von Osten bis Westen, hier ist er wieder, Euer guter alter Laho-Liveblog.

Am Montag und nach einem satten Laho-Programm am Wochenende habe ich mich über die Grabesruhe in Landshuts Innenstadt gefreut, und dann geht am Abend schon wieder das Getrommel los. Ich stürme zum Fenster, will mir die Trommler und Pfeiffer zur Brust nehmen, ob die nicht mal Pause machen wollen. Dann war´s aber die mittlerweile völlig in Vergessenheit geratene Montagsdemo – oder wie die Gruppe seit der Laho auf den Tribünen genannt wird: die „Trommler und Pfeifen“.

Nun ist wieder Freitag, der Zehrplatz öffnet um 17 Uhr und für die Mitwirkenden steht eine neue Runde Hochleistungssport im Strampelanzug an. Am morgigen Samstag sind laut Wetterdienst geschmeidige 36 Grad für Landshut angekündigt und so langsam, das sage ich euch, werden zumindest bei uns in der Redaktion die isotonischen Getränke knapp.

Wir sind natürlich auch wieder unterwegs, auf den Tribünen in der Innenstadt, auf dem Zehrplatz, aber auch auf dem Turnierplatz, wenn dort die Post abgeht. Das Nachtleben haben wir bereits am vergangenen Wochenende getestet. Wenn ihr noch einen Tipp braucht, wo die Laho-Kneipen zu finden sind und was sie zu bieten haben, geht es hier entlang. Und wie immer gilt hier im Blog: Amüsiert euch und nehmt uns nicht all zu ernst. (is)

1 Kommentare:


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Christoph G.

am 14.07.2023 um 22:05

Gfoid ma. Hab doch schon bissl lacha miassn.Weida so



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