Buch-Tipp
In „Eine falsche Lüge“ schleust sich eine Frau in eine Familie ein
Darum geht’s: Sloane ist eine Lügnerin. In ihrer Kindheit hat sie Geschichten über sich erfunden, um endlich dazuzugehören. Mittlerweile ist sie Anfang dreißig und arbeitet mit gefälschten Papieren in einem Nagelstudio mit betuchter Kundschaft. Sie bewundert täglich die Kleidung und das Aussehen der Frauen und träumt davon, auch eine von ihnen zu sein.
Eines Tages trifft sie im Park auf Jay – unglaublich gutaussehend und Vater einer Tochter. Eine Biene hat das Mädchen gestochen und Sloane eilt zu Hilfe und gibt sich als Krankenschwester namens Caitlin aus.
Bald lernt Sloane/Caitlin die Frau von Jay kennen: Violet. Die beiden freunden sich an, was Sloane/Caitlin endlich die Tür in eine reiche New Yorker Familie öffnet – sie wird das Kindermädchen der Tochter.
Sie bewundert Violet, die alles hat, perfekt aussieht und immer das Richtige zu tun scheint. Doch hinter den teuren Fenstern lauern viel mehr Lügen als die, die Sloane erzählt.
Fazit: Autorin Sophie Stava schafft es, ihre Charaktere gut herauszuarbeiten. Sloane ruft Mitleid hervor, da sie einfach dazugehören und ihren Platz in der Welt finden will, auch wenn Lügen nie die Lösung sind.
Das Buch ist weniger ein Thriller mit psychischen Spielchen, sondern vielmehr ein Krimi mit Augenmerk auf die Kniffe und den Schwindel. Gerade der Anfang liest sich mehr wie ein Roman, wenn zuerst Sloanes aktuelles Leben und Vergangenheit beleuchtet werden. Trotzdem will man wissen, welche Steine die Unwahrheiten ins Rollen bringen.
„Eine falsche Lüge“ ist ein gutes, solides Buch, dessen Auflösung am Ende leider etwas zu perfekt vonstattengeht.