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Im Krimidrama „Tokyo Vice“ kämpft ein Reporter gegen das Verbrechen

Düster und gratis zu sehen: Das Krimidrama „Tokyo Vice“ erzählt die Geschichte eines amerikanischen Reporters in Japan. Bei seinen Recherchen trifft er auf die Unterwelt der Yakuza und verstrickt sich in ihrem Netz.

Der junge Journalist Jake (links) recherchiert in der kriminellen Seite Tokios.

Der junge Journalist Jake (links) recherchiert in der kriminellen Seite Tokios.

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst, zumindest die Ausgangssituation dafür. So auch bei „Tokyo Vice“. Die zwei Staffeln umfassende Krimiserie basiert auf den Memoiren des Reporters Jake Aldenstein, der als einziger ausländischer Journalist bei einer Zeitung in Tokio mitarbeiten durfte. Die Serie „Tokyo Vice“ nimmt diese Erinnerungen als Idee für eine düstere Serie rund um Verbrechen und moralische Konflikte.

Darum geht’s: Der junge US-Journalist Jake kann es gar nicht erwarten, nach Tokio zu ziehen. Als erster ausländischer Reporter hat er die Möglichkeit, bei einer renommierten japanischen Zeitung zu arbeiten – und das auch noch als Polizeireporter. Zusammen mit seinem Mentor Hiro taucht Jake in die Halbwelt der Yakuza ein, die über das organisierte Verbrechen in Japan herrscht. Doch nicht nur Kriminelle machen Jake das Leben schwer, sondern auch Politiker und Vorgesetzte, die Japans Ruf als sauberes Land ohne großes Verbrechen aufrechterhalten wollen – koste es, was es wolle.

Für junge Zuschauer ungewöhnlich: Viele Sachen, die man heute als gegeben annimmt – zum Beispiel iPhones oder ständigen Zugang zum Internet – spielen in „Tokyo Vice“ eine geringe oder gar keine Rolle. Denn die Serie spielt wie die Memoiren, auf denen sie basiert, Ende der 1990er-Jahre und zeigt damit auch ein Tokio, das vielleicht nicht mehr ganz der Stadt entspricht, die man heute bei einer Reise nach Japan entdecken kann.

Das Besondere: „Tokyo Vice“ läuft unter dem Label „Neo Noir“. Damit werden Filme und Serien bezeichnet, die die Nachfolge der alten Film-Noir-Klassiker antreten. Einer der bekanntesten Vertreter des Genres ist der Film „John Wick“, der auch sehr gut zeigt, wie sich „Neo Noir“ von der Ästhetik anderer Krimi-Genres abhebt. Während im „Film Noir“ krasse Kontraste zwischen den hellen und den dunklen Stellen des Films zu sehen sind, wird im „Neo Noir“ mit Farben wie Cyan und Magenta gearbeitet. Das ergibt ebenfalls ein kontrastreiches Bild, sorgt aber dafür, dass der Film oder die Serie viel moderner wirken.

In „Tokyo Vice“ ist das Farbschema besonders passend, da Tokio – wie viele andere asiatische Großstädte – nach Anbruch der Dunkelheit in zahlreiche Neonlichter gehüllt ist. Außerdem kann der Zuschauer so gut in das moralische Zwielicht eintauchen, das Hauptcharakter Jake versucht, zu durchdringen.

Fazit: Spannende Charaktere und düstere Stories: Krimi- und Thrillerfans dürften sich bei „Tokyo Vice“ schnell zuhause fühlen. Dazu ist die Serie sehr gut gespielt, was auch an Stars wie Ken Watanabe liegen dürfte, der unter anderem schon für den Oscar nominiert war.
Leider wurde „Tokyo Vice“ nach zwei Staffeln eingestellt, die es aber aktuell kostenlos und ohne extra Anmeldung in der Mediathek der ARD zu sehen gibt.

„Tokyo Vice“, Krimiserie, zwei Staffeln, aktuell kostenlos in der ARD-Mediathek zu sehen, freigegeben ab 16 Jahren.

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