Rollenspiel auf YouTube

Der SWR macht mit „Fehler im System“ spannende Pen-&-Paper-Shows

Der SWR testet die Möglichkeiten seines „Virtual Production“-Studios – und zwar mit einem Rollenspiel. Bekannte Streamer suchen den „Fehler im System“.

Im SWR-Studio entstanden die digitalen Kulissen für „Fehler im System“, eine Mischung aus Rollenspiel und Drama.

Im SWR-Studio entstanden die digitalen Kulissen für „Fehler im System“, eine Mischung aus Rollenspiel und Drama.

Mittlerweile haben sich Pen-&-Paper-Rollenspiele – also Fantasy-Rollenspiele, die von mehreren Personen an einem Tisch gespielt werden – vom Nischenhobby zu einem beliebten Zeitvertreib entwickelt. Ganze YouTube-Kanäle sind mit „Let’s Plays“ berühmt geworden, in denen man Spielern dabei zuschauen kann, wie sie Mysterien erforschen, Verliese erkunden und Monster besiegen. Die Macher von „Critical Role“ konnten über ihre „Let’s Plays“ eine international erfolgreiche Karriere starten, aber auch bei uns schließen die Produktionen auf. Ganz vorne mit dabei: die ARD.

Schon seit einiger Zeit laufen auf dem „ARD Gaming“-Kanal auf YouTube immer wieder Pen-&-Paper-„Let’s Plays“, zum Beispiel in Form eines Tatorts, bei dem die Spieler ermitteln dürfen. Das aktuelle Projekt ist aber in dieser Form in Deutschland noch nicht dagewesen. „Fehler im System“ verbindet Pen & Paper mit virtuellen Welten.

Es geht in eine dystopische Welt

Im Mittelpunkt steht dabei die LED-Wand im Baden-Badener Studio des SWR. Dort entstehen die digitalen Kulissen, mit denen Moderatoren, Hosts oder Schauspieler interagieren sollen. „Fehler im System“ ist ein Testlauf des Studios, mit denen der SWR neue Maßstäbe im Zusammenspiel von Gaming, Streaming und TV-Produktion setzen möchte. Mit dabei: der von Rocketbeans bekannte Daniel Budimann und die Streamer KaddiTV, Uke Bosse und Haselnuuuss. Die vier spielen Ermittler in einer dystopischen Welt und müssen in alte Akten tauchen, um einen großen Fall zu lösen.

Die Spielleitung übernimmt Hauke Gerdes, ebenfalls bekannt von den Rocketbeans. Drei Schauspieler schlüpfen in die Rollen verschiedener Nicht-Spielercharaktere. Alle Akten werden zunächst als kurzes Theaterstück präsentiert, danach können die vier Spieler selbst durch die Szenen laufen, Tatorte untersuchen, Zeugen befragen und die Ereignisse hinterfragen. So entsteht eine zweite Version des Falls, die aus ihrem Spiel resultiert und die wiederum live nachgestellt wird.

Der Pen-&-Paper-Anteil von „Fehler im System“ besteht aus den Freiheiten, die die Spieler haben. Sie entscheiden selbst, welche Orte sie besuchen, wen sie befragen und ob sie ihre Erkenntnisse weitergeben möchten. Ob am Ende die Wahrheit ans Licht kommt, liegt allein in der Hand der Ermittler.

Wer „Let’s Plays“ mag, wird „Fehler im System“ genießen. Vorteilhaft ist, dass alle Beteiligten Erfahrung vor der Kamera haben und sich schon kennen. Am heimischen Tisch funktioniert so eine Produktion natürlich nicht, spannend anzusehen ist sie allemal. 

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