KI-Update
Gemini: Wieso ChatGPT sich vor der Konkurrenz von Google fürchten muss

VCG/Imago
Lange sah es so aus, als ob Google im KI-Rennen das Nachsehen hat. Mit dem aktuellen Modell Gemini 3 könnte sich das ändern.
OpenAI revolutioniert das Bildermachen, OpenAI revolutioniert das Textschreiben, OpenAI revolutioniert die Internetsuche. In den vergangenen Monaten drehte sich beim Thema künstliche Intelligenz viel um eine einzige Firma: OpenAI und ihren Firmengründer Sam Altman. Vor allem ein Konzern schien dadurch fast schon ein Relikt der Geschichte zu sein: Alphabet, die Firma hinter der Suchmaschine Google. Deren KI-Modell Gemini war zwar ganz okay, in den entscheidenden Bereichen aber immer einen Schritt hinter OpenAI.
Umso größer war die Überraschung, als Google vor Kurzem Gemini 3 veröffentlichte. Denn das KI-Modell konnte der aktuellen Version von ChatGPT nicht nur das Wasser reichen, es übertraf den Konkurrenten in den branchenüblichen Tests sogar. Beeindruckend ist auch der Bildgenerator Banana. Einige Beispielbilder lassen sich nur noch schwer von echten Fotos unterscheiden, was auf Social-Media-Plattformen zu mehreren Videos mit dem Thema „Glaub nichts mehr, was du siehst“ geführt hat.
Sam Altman ruft „Code Red“ aus
Die Reaktion bei OpenAI war eindeutig. Sam Altman rief „Code Red“ aus, wie Mitarbeiter dem Wall Street Journal erzählt haben. Das heißt: volle Konzentration auf OpenAIs KI-Modell ChatGPT, um den Rückstand gutzumachen. 2022 war das genau andersherum: ChatGPT begeisterte die Fachmedien so sehr, dass der eine oder andere Kommentator vorsorglich schon einmal das Ende von Google ausrief.
Das Rennen ist wieder offen
Mittlerweile ist das anders – und selbst wenn das neue ChatGPT-Modell, das OpenAI wohl angeblich in den kommenden Wochen auf den Markt bringen möchte, Gemini 3 wieder vom Thron stößt, zeigt Googles KI-Erfolg, dass der Wettbewerb mittlerweile ein anderer geworden ist. Vor ein paar Jahren reichte es noch, ein KI-Modell zu haben, das besser ist als alle anderen, heute muss es sich auch rentieren.
Und hier ist OpenAI in einer eindeutig schwächeren Position als Google. Denn im Gegensatz zum Newcomer hat der Suchmaschinengigant ein Geschäftsmodell, mit dem sich gut Geld verdienen lässt. Nach dem sucht OpenAI nach wie vor, während der Konzern Milliarden an US-Dollar verbrennt. Eine Option: Werbung. Die könnte wohl demnächst Bestandteil von ChatGPTs Antworten werden, wenn man den Gerüchten glaubt. Die Nutzer werden das wohl weniger gut finden.








