Landkreis Regensburg

Turnhalle erneut Zufluchtsort - 200 Asylbewerber erwartet


einen Sichtschutz zwischen dem Schlaf- und Essbereich auf. Bis zu 200 Menschen können vorübergehend in der Turnhalle untergebracht werden. Viel Platz für Privates gibt es nicht. (Foto: gib) Helfer bauten am Samstag in der Turnhalle der Clermont-Ferrand-Schule

einen Sichtschutz zwischen dem Schlaf- und Essbereich auf. Bis zu 200 Menschen können vorübergehend in der Turnhalle untergebracht werden. Viel Platz für Privates gibt es nicht. (Foto: gib) Helfer bauten am Samstag in der Turnhalle der Clermont-Ferrand-Schule

Routiniert haben Helfer am Samstag Betten, Tische und Sichtschutzwände in der Turnhalle der Clermont-Ferrand-Schule aufgebaut. Es ist bereits das zweite Mal, dass hier kurzfristig bis zu 200 Asylbewerber unterkommen. OB Joachim Wolbergs (SPD) will die Flüchtlinge wie Bürger der Stadt behandeln.

Die Fluchtwelle aus dem Kosovo hat dafür gesorgt, dass Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) den sogenannten Winternotfallplan aktivierte: In der Oberpfalz wurde diesem Plan folgend zunächst die leerstehende Stadthalle in Cham mit Flüchtlingen gefüllt, als zweiter Unterbringungsort soll nun für sechs Wochen die Turnhalle der Clermont-Ferrand-Schule in Regensburg dienen. Voraussichtlich am Mittwoch werden die ersten Flüchtlinge eintreffen, sagte Oberbürgermeister Wolbergs am Samstag bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten.

"Wir behandeln jeden Flüchtling wie einen Mitbürger der Stadt", betonte Wolbergs. An diesem Prinzip halte er fest - unabhängig von der politischen Diskussion über den Flüchtlingsstrom aus dem Kosovo. Es gebe zwar einen Unterschied zu Flüchtlingen aus schweren Krisengebieten wie Syrien. Aber auch die ankommenden Kosovaren seien auf jeden Fall in einer schwierigen Lebenssituation oder würden mit ihrer Flucht die Chance auf ein besseres Leben verbinden. "Es ist nicht unsere Aufgabe, das zu beurteilen. Wir müssen uns jetzt um die Menschen kümmern." Dafür kann Wolbergs auf ein mittlerweile erfahrenes Team von Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie Vertretern von Rettungs- und Hilfsorganisationen zurückgreifen. Ihre Arbeit bezeichnete der OB als "sensationell". Wolbergs erneuerte seinen Appell an die Arbeitgeber der ehrenamtlichen Helfer, bei Freistellungen kulant zu sein.