Gaming

Warum das Spiel „Everhood 2“ wie ein schlechter Trip ist

„Everhood 2“ ist die Fortsetzung eines eher unbekannten, aber beliebten Indie-Spiels. Leider löst das Game vor allem eins aus: Verwirrung.

„Everhood 2“ ist für PC und Nintendo Switch erhältlich.

„Everhood 2“ ist für PC und Nintendo Switch erhältlich.

Darum geht’s: „Everhood“ ist ein Geheimtipp unter den Indie-Videospielen: Die liebevoll geschriebene Geschichte, die bunte Grafik und die Kämpfe, bei denen der Spieler seinen Gegner im Rhythmus der Musik austricksen muss, überzeugten viele.

Nun ist die Fortsetzung erschienen: Auch weiterhin befindet sich der Spieler bei Schlachten auf einem Feld mit fünf Spalten. Der Gegner sendet Hindernisse, denen der Spieler passend zur Musik ausweichen muss. Neu im zweiten Teil ist, dass man nun auch selbst angreifen kann: indem man Attacken des Gegners absorbiert und an ihn zurückschickt.

Das Besondere: Wie bei Teil eins zeichnet sich auch der zweite durch seine Geschichte aus. Wieder wird sie auf sehr abstrakte Weise erzählt, doch dieses Mal endet sie eher enttäuschend: Man hüpft chaotisch von einer Welt in die nächste, die thematisch wenig miteinander zu tun haben. Einmal stolpert der Lichtgeist, den der Spieler steuert, in einen postapokalyptischen Krieg zwischen Gemüsesorten. Später landet er bei Aliens, die das Zeitreisen erfunden haben und sich rasant als Spezies weiterentwickeln. Doch viele dieser Geschichten sind vorbei, bevor sie Fahrt aufnehmen oder wirklich einen Sinn in der größeren Erzählung des Spiels haben.

Auch die Begleiter, die dem Lichtgeist auf seiner Reise folgen, lassen zu wünschen übrig: Zwar sind sie im Moment unterhaltsam, aber im ersten Teil gab es deutlich mehr erinnerungswürdige und charmante Nebencharaktere.

Fazit: „Everhood 2“ ist vor allem eins: verwirrend. Es ist deutlich länger als sein Vorgänger, nutzt diese Zeit aber eher mit Nebenabenteuern, die sich wie Zeitverschwendung anfühlen. Auch das Ende schnürt kein zufriedenstellendes Paket und verbindet die einzelnen Welten des Spiels kaum. Die Kämpfe machen zumindest weiter Spaß und in der zweiten Hälfte gibt es einige kreative Elemente, die zeigen, dass „Everhood 2“ doch eine spannende Geschichte hätte erzählen können. Also: Für Fans des ersten Teils lohnt sich auch die Fortsetzung, weil das Gameplay und die psychedelische Pixel-Grafik immer noch spaßig sind. Alle anderen sollten eher die Finger davon lassen. -bog-

„Everhood 2“, Foreign Gnomes, erhältlich für PC und Nintendo Switch, freigegeben ab zwölf Jahren.

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