Duolingo und Klarna

Künstliche Intelligenz kann nicht immer die Arbeit von Menschen ersetzen

Einige Unternehmen wie Duolingo und Klarna setzen eher auf künstliche Intelligenz als auf menschliche Mitarbeiter. Warum der Sparplan oft nicht klappt.

Duolingo, Klarna und Audible nutzen künstliche Intelligenz. 

Duolingo, Klarna und Audible nutzen künstliche Intelligenz. 

Menschliche Arbeitnehmer sind teuer und auch manchmal unberechenbar. Deshalb versuchen immer mehr Unternehmen, ihre Belegschaft durch künstliche Intelligenzen zu ersetzen. Das ist eine Gefahr der neuen Technologie: Sie könnte in der Zukunft viele Jobs vernichten, zumindest in der Theorie. Warum es in der Praxis dennoch besser ist, weiter auf Menschen zu vertrauen, zeigen drei Beispiele:

Duolingo: Die Sprachlern-App ist vor allem für virale Marketing-Taktiken in den sozialen Medien bekannt. Nur wenige Unternehmen nutzen TikTok und Instagram so effektiv wie Duolingo. Doch mit einer Ankündigung hat der CEO der Plattform, Luis von Ahn, Fans vergrault: Eine „KI-first“-Strategie ersetzt externe Mitarbeiter, die bisher an Sprachkursen gearbeitet haben.

Nutzer berichten seitdem, dass der Unterricht in der App deutlich schlechter geworden ist und immer wieder fehlerhafte Informationen lehrt. Dadurch erlebt das Unternehmen in den sozialen Medien einen Shitstorm, den es wieder mit ironischen Humor kontert: Die Kommentare zeigen aber, dass diese Taktik dieses Mal nicht funktioniert. Viele Fans kündigen dort an, die App zu deinstallieren.

Inzwischen hat Luis von Ahn manche seiner KI-Ideen zurückgenommen oder klargestellt. Der einzige Vorteil dieser Verwirrung bei Duolingo: Der Aktienkurs des Unternehmens ist seit der Ankündigung in die Höhe geschnellt.

Klarna: Der schwedische Zahlungsanbieter ersetzte einen Großteil seines Kundendienstes durch KI-Chatbots – ein Plan, der gescheitert ist. Anfangs behauptete das Unternehmen, dass künstliche Intelligenz „die Arbeit von 700 Mitarbeitern“ machen könne. Doch nach dem Wechsel verschlechterte sich die Qualität des Kundenservices von Klarna stark: Es hagelte Beschwerden, schnell saßen wieder Menschen am anderen Ende. Klarna wolle jedoch „weiterhin in KI investieren“.

Audible: Ein guter Hörbuchsprecher kann eine Geschichte aufblühen lassen. Auch wenn KI-Stimmen inzwischen einen Text ohne grobe Fehler vorlesen können, fehlen ihnen oft die Emotionen, das Textverständnis und die Erfahrung eines menschlichen Vorlesers. Dennoch möchte Amazon nun viele Bücher für „Audible“ von einer Maschine vorlesen lassen und wird deshalb stark von Autoren, Kunden und Sprechern kritisiert.

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