Gaming-Tipp
Im Survival-Spiel „Aloft“ baut man sein Leben in den Wolken

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Mit der eigenen Fluginsel über den Himmel schippern, das kann man in „Aloft“.
Eines der beliebtesten Computerspiel-Genres der vergangenen Jahre ist das sogenannte Survival-Game. Darin dreht sich alles ums Überleben. Die Charaktere stranden in einer Wildnis, vielleicht fernab jeglicher Zivilisation, in einer postatomaren Einöde, in einer mythologischen Wikingerwelt oder in einer Geisterstadt voller Zombies. Da der Weg zurück nach Hause erst einmal abgeschnitten ist, müssen sie sich etwas zu essen, eine Unterkunft und Handwerkszeug besorgen, damit sie die ersten Tage überleben können.
Damit der Spieler weiß, was sein Charakter braucht, muss er üblicherweise Statistiken im Auge behalten und sich gegen seine Umwelt behaupten. Ist das geschafft, kann er sich daran machen, Häuser zu bauen, seltene Metalle und Ähnliches zu finden und so die Zivilisation in die Einöde zu bringen.
Gerade die ersten Stunden sind bei Survival-Games oft gnadenlos
Einer der großen Nachteile dieses Genres: Um den Überlebenskampf richtig zu simulieren, sind diese Games vor allem in den ersten Stunden gnadenlos. Das schreckt Spieler ab, die in ihrer Freizeit nicht ums Überleben kämpfen wollen, sondern gerne ein paar gemütliche Stunden vor dem Bildschirm verbringen würden. Genau für sie ist „Aloft“ gedacht.
Der Entwickler des Studios, Astrolabe Interactive, bezeichnet „Aloft“ als „Cozy Survival Game“, also als Spiel, in dem man zwar überleben muss, aber alles ein wenig gemütlicher vonstatten geht. Statt Gesundheits- und Statistikanzeigen, auf die der Spieler aufpassen muss, gibt es in „Aloft“ zwar viel zu entdecken und aufzubauen – das alles ist aber keine Verpflichtung, sondern stellt die Neugierde des Spielers in den Mittelpunkt. In einer Welt voller schwebender Inseln erwacht der Spielercharakter und bekommt als lose Aufgabe, mehr darüber herauszufinden, warum die Welt so ist, wie sie ist. Schnell stellt er fest, dass eine große ökologische Katastrophe die Welt heimgesucht hat und jetzt eine ganze Reihe der Inseln von seltsamen Pilzen überwuchert sind.
Eine Besonderheit von „Aloft“ ist, dass sich die Spielwelt ausschließlich aus fliegenden Inseln unterschiedlicher Größe zusammensetzt. Um diese zu erforschen, bekommt der Spielercharakter relativ schnell einen Fluggleiter. Später kann er eine der Inseln mit Segeln ausstatten und so zwischen Inselarchipelen hin- und herreisen. Auch dieser Teil funktioniert enorm stressfrei. Bösartige Kreaturen gibt es keine, stattdessen kann man bei seiner Reise spektakuläres Wetterleuchten beobachten und phänomenale Sonnenaufgänge.
Überhaupt sind die schlichte, aber hübsche Grafik und der sphärische Soundtrack zwei Highlights des Games. Auf bunten und vielfältigen Inseln darf der Spieler diverse ökologische Gleichgewichte wiederherstellen. Denn Umweltschutz sind zwei zentrale Themen von „Aloft“. So gibt es beispielsweise niedliche Alpakas, Eidechsen, Frösche, Vögel und mehr zu finden, die der Spieler auf seine Heimatinsel mitnehmen darf. Auf anderen Inseln ausgesetzt, können die richtigen Tiere dabei helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Als Belohnung für diese Aktionen gibt es Schlüssel zu Truhen mit Schätzen oder den Zugang zu einem neuen Rezept oder einer Bauplanvorlage.
Das perfekte Spiel für eine Stunde Urlaub von der Welt
Das alles passiert ohne Druck, was „Aloft“ nicht unbedingt zu einem Spiel macht, das man Tag für Tag vor sich hinsuchtet, sondern zu einem Reisebegleiter, den man immer wieder startet, wenn man die reale Welt eine Stunde vor der Zimmertür lassen möchte.
Noch mehr Spaß macht das Spiel übrigens mit Freunden. Bis zu acht Spieler können in derselben Welt spielen. Aber auch allein ist es entspannend, zwischen den Wolken Alpakas zu streicheln, Bodenschätze zu suchen, zu fliegen und Häuser zu bauen.
Aktuell befindet sich das Spiel im Early Access. Das heißt, dass die Spieler eine unvollständige Version kaufen, die sich noch ändern wird. Im Gegenzug nehmen die Entwickler ihr Feedback ins Game auf.
„Aloft“, Cozy Survival Game, Astrolabe Interactive, erhältlich im Early Access für PC, freigegeben ab zwölf Jahren.