KI-Update

Disney und OpenAI arbeiten zusammen: Was die Entscheidung bedeutet

MicKI Maus für OpenAI: Disney investiert eine Milliarde in das Unternehmen hinter ChatGPT. Und klärt so einen Urheberstreit, der für die KI-Firma gefährlich geworden wäre.

So stellen sich Disney und OpenAI die Videos vor, die Sora-Nutzer nach dem Lizenz-Deal erstellen können.

So stellen sich Disney und OpenAI die Videos vor, die Sora-Nutzer nach dem Lizenz-Deal erstellen können.

KI-Programme brauchen unzählige Daten, damit sie funktionieren. Diese beinhalten auch urheberrechtlich geschütztes Material. Wenn eine KI zum Beispiel Figuren wie Donald Duck erstellen kann, zeigt das: Die Datensätze zum Training der KI beinhalten Bilder und Informationen des Charakters. Das Einverständnis des Urhebers haben die KI-Firmen aber häufig nicht eingeholt. Die Folge: zahlreiche Klagen. Viele richten sich gegen OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT.

Als die Firma ihr KI-Video-Tool Sora vor ein paar Monaten veröffentlichte, konnte jeder ohne Einschränkung Inhalte erstellen, in denen zum Beispiel Micky Maus oder Spongebob Schwammkopf Straftaten begehen oder sich über Menschen mit Essstörungen oder Behinderungen lustig machen. Es kursierten Ankündigungen zu „inspirierenden Geschichten von Disney Pixar“ über den Holocaust, Sexualstraftäter Jeffrey Epstein oder die 9/11-Anschläge.

Disney möchte künstliche Intelligenz vermehrt nutzen

Das scheint Disney wenig zu stören: Dank einer dreijährigen Lizenz dürfen Nutzer von Sora bald offiziell Clips mit Micky Maus, Darth Vader und 200 anderen Figuren erstellen. Eigentlich war das bisher nicht erlaubt, Stichwort Urheberrecht. Doch die Beispiele zeigen: Hürden dafür gab es kaum. Zwar möchte Disney nun festlegen, dass die Figuren in den KI-Videos nicht alles machen können. Ob OpenAI diese Regeln aber umsetzen kann, wird sich zeigen.

Micky Maus, Deadpool, Lilo: Diese Figuren können Nutzer bald in Clips der KI-Plattform Sora nutzen.

Micky Maus, Deadpool, Lilo: Diese Figuren können Nutzer bald in Clips der KI-Plattform Sora nutzen.

Disney investiert gleichzeitig eine Milliarde Dollar in OpenAI und wird zum Kunden der Firma: Denn der Konzern möchte Sora für seinen Streaming-Dienst Disney+ verwenden und Mitarbeitern ChatGPT als Hilfsmittel bereitstellen. Wie genau, zeigt der firmeninterne Chatbot „DisneyGPT“. Laut Business Insider hilft dieser zum Beispiel, kreative Ideen auszubauen. Außerdem ist wohl ein Programm namens „J.A.R.V.I.S.“ geplant, angelehnt an den KI-Assistenten von Iron Man. Das soll schlauer sein und ganze Aufgaben von Mitarbeitern übernehmen können.

Schlechte Nachrichten für die Gewerkschaften und Google

Gewerkschaften in Hollywood sind über die Zusammenarbeit von Disney und OpenAI besorgt. Die Vertretung der Drehbuchautoren äußert sich so: „Disney scheint mit diesem Deal den Diebstahl unserer Arbeit zu billigen.“ Die Gewerkschaft für Schauspieler möchte die Entwicklung „genau beobachten“. Eine Einigung zwischen Gewerkschaften und Filmstudios verbietet es Disney, Stimmen und Aussehen von Hollywood-Stars und Synchronsprechern für Sora freizugeben. Nur Figuren mit einer Maske oder aus Animationsfilmen sind erlaubt.

Während Disney mit OpenAI kooperiert, geht das Unternehmen gegen Google vor. In einem Schreiben prangert es an, dass Googles KI-Programme, gerade das Video-Programm Veo, das Urheberrecht von Disney „massiv“ verletzen. Die Inhalte wurden kurz darauf gelöscht. Es scheint: Disney entscheidet je nach Einzelfall und hat sich für den Moment mit OpenAI zusammengeschlossen.

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