KI-Update

Alles aufgeblasen? Der Hype um KI könnte wirtschaftliche Folgen haben

Milliarden werden in künstliche Intelligenzen investiert: Doch noch weiß kein Unternehmen, wie man damit Geld verdienen wird. Was also tun?

Rund um künstliche Intelligenz ist gerade unglaublich viel Geld im Spiel. Zu viel? Manche befürchten, dass die KI-Blase platzen könnte.

Rund um künstliche Intelligenz ist gerade unglaublich viel Geld im Spiel. Zu viel? Manche befürchten, dass die KI-Blase platzen könnte.

Künstliche Intelligenz wird als die wichtigste Zukunftstechnologie seit der Erfindung des Internets gehandelt. Vor allem in der Wirtschaft findet gerade ein Goldrausch statt. Doch manche Experten warnen, dass es sich dabei nur um eine Blase handelt, die immer größer wird und jederzeit platzen könnte. Die möglichen Folgen? Laut einem Bericht von „CNN“ vermutet ein Analyst, dass der Hype um die Technologie bereits 17-mal so dramatisch ist wie bei der Dotcom-Blase. Die hat Anfang der 2000er-Jahre für einen Wirtschaftscrash in vielen Ländern gesorgt. Was ist an dieser Sorge dran?

Künstliche Intelligenzen sind teuer. Die Programme benötigen immense Rechenpower und damit teure Serverzentren, massenweise Strom und Kühlwasser sowie Tausende hochmoderne Computer-Chips. Gleichzeitig haben viele Unternehmen noch gar keine Ahnung, wie sie mit der Technologie all das investierte Geld wieder reinholen sollen. OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT und der KI-Video-Plattform Sora, wird auf einen Wert von 500 Milliarden Dollar geschätzt. Damit ist es das wertvollste private Unternehmen überhaupt. Und das, obwohl es nur jährliche Einnahmen von 12 Milliarden verbucht.

OpenAI steckt tief in den roten Zahlen

Das Geld verdient OpenAI unter anderem mit Abonnenten, die für ChatGPT zahlen. Werbung wollen sie vorerst nicht einbauen – obwohl das Unternehmen noch nicht profitabel ist. Bisher der einzige Lösungsvorschlag: ChatGPT bekommt einen Modus für verifizierte Erwachsene, bei dem das Programm auch erotische Texte schreibt. Aber selbst das wird nicht im Ansatz genug Geld einspielen, um OpenAI profitabel zu machen.

Open-AI Chef Sam Altman.

Open-AI Chef Sam Altman.

KI-generierte Videos kosten jede Menge Geld

Gleichzeitig verbrennen künstliche Intelligenzen Geld: Sora ist dafür ein gutes Beispiel. Nicht nur ist die Plattform ein Albtraum für jeden Anwalt, der sich mit Markenrecht auskennt. Denn mit Sora kann man ohne Zensur Videos erstellen, bei denen Micky Maus und Martin Luther King Jr. zusammen Basketball spielen. Oder auch schockierend überzeugende Fake News über den Gaza-Krieg.

KI-Experte und Kritiker Ed Zitron schätzt, dass es OpenAI ungefähr fünf Dollar kostet, um ein solches Video zu erstellen. Sora ist allerdings an der Spitze der App Stores. OpenAI muss also für Millionen Videos blechen, die Nutzer in der kostenlosen App erstellen. Schon lange rätseln Wirtschafts- und Technikexperten, wie ChatGPT Geld verdienen soll. Ein Wirtschaftsplan von Sora scheint wiederum nicht mal im Ansatz zu existieren.

All das ist nur möglich, weil viele Unternehmen und Menschen Geld in OpenAI investieren. Denn sie hoffen auf die große KI-Revolution, die automatisch hoffentlich alle wirtschaftlichen Probleme der Programme lösen wird. Doch genau deshalb wächst die Angst vor einer Börsen-Blase. Der Gewinner von all dem ist nämlich Nvidia. Das Unternehmen verzeichnet Rekordgewinne, denn es verkauft die teuren Hightech-Chips, die von OpenAI und anderen KI-Unternehmen massenhaft gebraucht werden. Einfach gesagt: Nvidia schwimmt in Geld, weil es beim Goldrausch mit Spitzhacken und Schaufeln handelt.

Nvidia-Chef Jensen Huang investiert in OpenAI, damit seine Firma ihre künstlichen Intelligenzen weiterentwickelt – für die es Chips von Nvidia braucht. Ein Kreislauf.

Nvidia-Chef Jensen Huang investiert in OpenAI, damit seine Firma ihre künstlichen Intelligenzen weiterentwickelt – für die es Chips von Nvidia braucht. Ein Kreislauf.

Nvidia pumpt die Blase weiter auf

Damit das auch so bleibt, entschied sich Nvidia für eine fragwürdige Geschäftsentscheidung: So hat das Chip-Unternehmen 100 Milliarden in Open-AI investiert, damit diese umso mehr Chips bei Nvidia einkaufen können. Genau durch solche sogenannte zyklischen Investitionen steigt die Sorge, dass der Wert von KI-Unternehmen immer weiter künstlich aufgeblasen wird – bis es eben zu einem Crash kommt, weil die Firmen wirtschaftlich einfach nicht profitabel genug sind.

Der Streit, ob es nun eine KI-Blase gibt und ob das überhaupt etwas Schlechtes ist, findet schon seit einigen Monaten statt. Wer am Ende recht hat, wird sich vor allem daran zeigen, wie sich die Technologie entwickelt. Gibt es weiter schnelle Evolution oder erreichen künstliche Intelligenzen so langsam ihr Limit? Die Zukunft vorherzusagen, ist schwierig – sowohl an der Börse als auch als Programmierer.

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