Künstliche Intelligenz

OpenAI müllt das Internet mit der Video-KI Sora zu – das hat Folgen

OpenAI steckt nicht nur hinter ChatGPT: Das Unternehmen will mit dem neuen Update seiner Video-KI Sora wohl das Internet mit gefälschten Inhalten zumüllen.

Sora 2 ist die neuste Version eines KI-Video-Erstellers von OpenAI.

Sora 2 ist die neuste Version eines KI-Video-Erstellers von OpenAI.

Künstliche Intelligenz wird von Experten manchmal als Büchse der Pandora beschrieben: also als eine Technologie, bei der man nicht weiß, wie sie sich auf die Welt auswirken wird – und ob man negative Folgen wieder zurück in die Büchse stopfen kann. Vielleicht ist sie aber auch eine ganze Reihe an Pandoras-Büchsen, eine komplexer und gefährlicher als die andere. Neben ChatGPT könnte Sora die zweite Kiste sein.

Beide Programme gehören dem Unternehmen OpenAI. Während ChatGPT vor allem Texte und Bilder erstellt, kreiert Sora Videos. Vor ein paar Jahren ging noch ein Video von einer KI-Version von Will Smith um die Welt. In dem Clip isst der Schauspieler Spaghetti und man kann an seinen verzerrten Grimassen und den ineinander schmelzenden Spaghetti erkennen, dass das Video fake ist. Bei Sora sehen solche Inhalte dank eines Updates inzwischen täuschend echt aus.

Videos ohne jegliche Regeln

Sora soll eine Art KI-TikTok sein, in dem Nutzer Videos erstellen, schauen und teilen. Das Problem: Für die Inhalte der Videos gab es erst mal keine Richtlinien. SpongeBob trug also in den Videos auf der Plattform eine Nazi-Uniform. Michael Jackson klaute einem Mann seine KFC-Bestellung. Oder Sam Altmann – Chef von OpenAI – streckte seinen Kopf aus einer Toilette hervor.

Der Unternehmer hat tatsächlich sein Gesicht als Versuchskaninchen für Nutzer in Sora freigegeben. Die anderen Figuren dürften dort aber eigentlich nicht vorkommen. Verwandte des Schauspielers Robin Williams und des Menschenrechtsaktivisten Malcolm X haben sich zum Beispiel verstört gezeigt, nachdem ihnen KI-Videos ihrer verstorbenen Geliebten gezeigt wurden. OpenAI musste zudem geschützte Charaktere wie SpongeBob entfernen. Urheber können nun entscheiden, ob und wie ihre Figuren bei Sora auftauchen können.

Sora rechnet sich nicht

Das stoppt aber nicht die Flut an Videos, darunter auch viele Falschinformationen zu aktuellen Kriegen und politischen Entscheidungen. Sora ist eine Allzweckwaffe für Fake News, die auch problemlos auf anderen Plattformen landen können.

Für OpenAI ist Sora also eher schädlich, auch finanziell. Laut Schätzungen kostet es das Unternehmen fünf Dollar, ein Video zu erstellen, denn die Datenzentren für Sora sind teuer. Bei Millionen Videoanfragen am Tag kommt da eine stattliche Summe zusammen. Vielleicht ist Sora deshalb nur in wenigen Ländern erhältlich, zum Beispiel in den USA oder Südkorea. In Deutschland ist es noch gesperrt – bis es hier ankommt, spült es sich vielleicht selbst die Toilette runter.

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