Lesestoff

Die Thrillerkönigin Monika Feth


Genau recherchieren, genau beobachten: Das macht für Monika Feth einen guten Autoren aus.

Genau recherchieren, genau beobachten: Das macht für Monika Feth einen guten Autoren aus.

"Erdbeerpflücker", "Mädchenmaler", "Blutrosen": Die Titel von Monika Feths Büchern klingen harmlos, doch dahinter verbergen sich Abgründe. Mit Freistunde hat die Autorin über ihre Arbeit gesprochen.

Spazierengehen, das ist Monika Feths Hausrezept, wenn sie einmal nicht weiterschreiben kann. Die stillen Felder, die ihr Haus umgeben, und das gleichmäßige Geräusch der Schritte klären den Kopf und erlauben neuen Ideen hineinzuwandern. Einfach die Eindrücke auf sich wirken lassen und die Bewusstseinstore weit offen halten.

"Ich kann nur über das Schreiben, was ich auch kenne", sagt Monika Feth. Ein Satz, den viele Autoren sagen und der sehr gerne missverstanden wird. Denn natürlich kann kein Autor all das, was er sich ausdenkt, selbst erlebt haben. Doch Recherche und ein exakter Blick helfen enorm.

Nichts geht ohne Recherche

Mit beidem nimmt es Monika Feth sehr genau. Ihr Roman "Der Scherbensammler" etwa behandelt das Thema multiple Persönlichkeitsstörung. Um die Krankheit richtig zu beschreiben, las sie mehrere Fallstudien und ließ sich von einer Psychologin beraten. Für ihr aktuelles Buch "Blutrosen" recherchierte Monika Feth über Frauenhäuser. "Sie sind wichtig für unsere Gesellschaft und doch ein weißer Fleck", sagt sie. "Frauenhäuser stehen mitten in der Stadt, und doch weiß eigentlich niemand, wo sie sind. Oder besser, niemand sollte es wissen." Zum Glück für Monika Feth öffneten die Mitarbeiter ihre Türen und erzählten vom Arbeitsalltag. Zufälligerweise hatten sie auch gerade einen Film für die eigene Öffentlichkeitsarbeit gedreht, den sich die Autorin ansehen konnte.

All diese Recherchen und die Beobachtungen, die sie in ihren Notizbüchern festhält, formen das Gerüst des Buchs. Den großen Schreibplan, den viele ihrer Kollegen schon haben, bevor sie auch nur eine Zeile schreiben, hat Monika Feth nicht. Natürlich, sagt sie, weiß sie, wovon das Buch handeln soll. Das Thema steht natürlich auch. Gerade die Frage, was sie erzählen will, beschäftigt die Autorin sehr. So entwickelte sich die Geschichte von "Blutrosen" aus den Themen der vorhergehenden Bücher. "Mich hat beschäftigt, wie es einer Frau geht, die Gewalt erleben muss", sagt sie.

Das Schreiben überlässt Monika Feth aber ihrer Intuition. Ein Beispiel: Wer schon einmal eines ihrer Bücher in den Händen hatte, weiß, dass Monika Feth gerne zwischen ihren Hauptcharakteren wechselt. Vom Kopf ihrer jungen Ermittlerin springt sie in den des Opfers, dann in den des Mörders und zurück. Was bei anderen Autoren streng vorgeplant ist, geschieht bei ihr spontan. Ihre Kapitel schreibt sie in der Reihenfolge, in der sie später zu lesen sind. Ihre Heldinnen sind Begleiterinnen, die sich beim Schreiben schon melden, wenn sie etwas zu sagen haben. Genauso wie die Schurken, die die beiden Ermittlerinnen zur Strecke bringen. Letztere haben es Monika Feth auch besonders angetan.

Im Kopf des Bösewichts

Bis vor zwei Büchern waren die Täter in Monika Feths Thrillern immer die Lieblingsfiguren der Autorin. "Ich muss mich mit den Psychopathen immer intensiver auseinandersetzen als mit den anderen Charakteren. Vielleicht schätze ich sie deshalb so", sagt sie. Wer eine Frau aus verschmähter Liebe mordet, denkt in ganz anderen Mustern als ein normaler Mensch - und die müsse man erst einmal begreifen. Erst bei "Blutrosen" und "Der Libellenflüsterer" war das anders. So richtig sympathisch sei ihr keiner der beiden Täter geworden, sagt Monika Feth selbst etwas überrascht.

Schreiben von acht bis acht

Dass ihre Charaktere dabei durchaus auch beim Essen mit ihrem Mann mit am Tisch sitzen dürfen, aber den Alltag von Monika Feth sonst eher wenig beeinflussen, hat mit der Art zu tun, wie sie schreibt. Ihr Arbeitstag geht um 8 Uhr los und kann schon einmal bis 20 Uhr dauern. Der Morgen und der Vormittag sind dabei meist fürs Schreiben selbst reserviert. Am Nachmittag erledigt Monika Feth all das, was sonst noch anfällt. Auf das Schreiben folgt das Umschreiben und das Verbessern von Fehlern. Hier kommt auch der Verlag ins Spiel, oder genauer Verlagslektorin Birte Hecker, die Monika Feths Bücher betreut. "Ich glaube, die wenigsten Leser können sich vorstellen, wie wichtig ein guter Lektor für ein gutes Buch ist", sagt Monika Feth.

Apropos Buch: Was das nächste von Monika Feth angeht, da will die Autorin noch gar nichts verraten. Vielleicht so viel: Ihre Heldinnen Jette und Romy werden erst einmal Pause haben. Mehr Infos gibt die Autorin noch nicht heraus. Vielleicht macht sie ja gerade einen Spaziergang und grübelt über Sätze. Oder sie sitzt im Café und saugt Geräusche und Bilder auf.

Monika Feth im Steckbrief

1951 in Hagen geboren, arbeitete Monika Feth nach ihrem literaturwissenschaftlichen Studium zunächst als Journalistin. Das Bücherschreiben entdeckte sie, während sie sich auf ihr Examen vorbereitete. "In dieser Zeit hat sich einer meiner Kommilitonen aus Angst vor einer Prüfung das Leben genommen", erzählt die Autorin. Um das niemals zu vergessen und um zu zeigen, welche Folgen Leistungsdruck haben kann, verfasste sie ihr erstes Buch.

Keine genaue Zielgruppe

Monika Feth ist verheiratet und hat einen Sohn. Sie lebt und arbeitet in der Nähe von Köln. Zunächst schrieb sie Bücher für Erwachsene, dann für Kinder und wechselte schließlich zur Jugendliteratur. Der riesige Erfolg von "Erdbeerpflüker" machte sie weit über die Grenzen des Jugendbuchs hinaus bekannt und sorgte dafür, dass es das Buch mittlerweile auch in einer Ausgabe für Erwachsene gibt. Mit der Zielgruppe ihrer Bücher nimmt es die Autorin ohnehin nicht so genau. Gerne sagt sie, dass sie für Menschen von 2 bis 130 schreibt.

Leise Geschichten

Neben den Jugendthrillern, mit denen Monika Feth bekannt wurde, schreibt die Autorin auch Kinderbücher oder leise Geschichten. Ihre Bücher wurden in mehr als 24 Sprachen übersetzt.

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Neben ihrem bekanntesten Buch "Erdbeerpflücker" hat Monika Feth noch viele andere Romane geschrieben, aus sehr unterschiedlichen Genres.

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Neben ihrem bekanntesten Buch "Erdbeerpflücker" hat Monika Feth noch viele andere Romane geschrieben, aus sehr unterschiedlichen Genres.

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Neben ihrem bekanntesten Buch "Erdbeerpflücker" hat Monika Feth noch viele andere Romane geschrieben, aus sehr unterschiedlichen Genres.

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Neben ihrem bekanntesten Buch "Erdbeerpflücker" hat Monika Feth noch viele andere Romane geschrieben, aus sehr unterschiedlichen Genres.

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Neben ihrem bekanntesten Buch "Erdbeerpflücker" hat Monika Feth noch viele andere Romane geschrieben, aus sehr unterschiedlichen Genres.

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Neben ihrem bekanntesten Buch "Erdbeerpflücker" hat Monika Feth noch viele andere Romane geschrieben, aus sehr unterschiedlichen Genres.

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Neben ihrem bekanntesten Buch "Erdbeerpflücker" hat Monika Feth noch viele andere Romane geschrieben, aus sehr unterschiedlichen Genres.