[Frei]stunde!
Auf Inlinern zum WM-Titel

Sigi Zistler, WM-Organisationsleiter, ist selbst begeisterter Inliner. Wenn es zeitlich klappt, möchte er bei der WM auch selbst an den Start gehen.

Cham. Der Inline-Alpin-Sport ist im Aufwind. Diese rasante Sportart findet gerade in Deutschland immer mehr Anhänger. Jetzt steht die zweite offizielle Weltmeisterschaft vom 15. bis 19. August 2012 in Cham vor der Tür, ausgetragen vom FC Chammünster, einem kleinen Verein in einem Chamer Stadtteil. Doch so klein der Verein auch ist, so groß sind seine Erfolge. Die Inliner des FC Chammünster haben so gut wie alle Titel, die es in dieser Sportart gibt, in den Bayerischen Wald geholt. Einen wesentlichen Teil zu diesem Erfolg beigetragen hat Abteilungsleiter Sigi Zistler. Er ist auch Organisationsleiter der Heim-WM. Mit ihm hat Freistunde über den Inline-Sport und über die Weltmeisterschaft gesprochen.
Seit rund 20 Jahren wird der Inline-Alpin-Sport betrieben, seine Anfänge liegen im Sommertraining der Alpin-Skirennläufer. Inzwischen hat sich die Sportart ihre Eigenständigkeit erarbeitet. Gerne blickt Sigi Zistler auf die erste offizielle Weltmeisterschaft 2010 im schwäbischen Unterensingen zurück, endete sie doch für den FC Chammünster mit einem grandiosen Erfolg: Sebastian Gruber holte sich den Weltmeistertitel im Slalom.
Zur Weltmeisterschaft in Cham werden ungefähr 200 Starter aus zehn bis zwanzig Nationen erwartet. Angemeldet sind zum Beispiel fünf Skater aus Indien, der japanische Ski-Inline-Verband entsendet sechs Sportler, der japanische Skaterverband fünf Sportler. Auf Deutschland, als in diesem Sport stärkste Nation und Heimnation, entfallen 45 Startplätze für die Damen und 45 für die Herren.
Der FC Chammünster dürfte anhand der aktuellen Weltrangliste die Startberechtigung für fünf Damen (Susanne Weber, Claudia Wittmann, Franzi Ries, Katharina Hoffmann, Magdalena Gruber) und zwei Herren (Sebastian Gruber, Sebastian Weber) haben. Luzia Gruber, Markus Weigl und Sigi Zistler hoffen noch darauf. Meldeschluss ist am 8. August. Der Start von Susanne Weber, der großen Medaillenhoffnung des FC, ist äußerst fraglich: Sie hat sich kurz vor der WM am Knöchel verletzt. Die ein oder andere Medaille für den FC Chammünster rechnet sich Sigi Zistler dennoch aus, aber: "Wir haben nicht mehr die Dominanz wie vor zwei Jahren. Die Konkurrenz hat uns genau beobachtet und sich gezielt auf die Weltmeisterschaft vorbereitet."
Beim ersten Rennen am Mittwoch, 15. August, geht es noch nicht um die Weltmeistertitel, da wird das Finale zum Internationalen Inline-Cup ausgefahren. Um die WM-Medaillen gefahren wird am Donnerstag im Parallelslalom, dem wahrscheinlich spannendsten Wettbewerb. Die 32 besten Damen und 32 besten Herren ermitteln Mann gegen Mann beziehungsweise Frau gegen Frau die Titel. Am Freitag findet der Mannschaftswettbewerb statt. Die höchsten Geschwindigkeiten werden am Samstag im Riesentorlauf gefahren, bevor dann am Sonntag die Königsdisziplin, der Slalom, auf dem Programm steht.
Die WM-Strecke liegt mitten in Cham, sie ist bis zu 14 Prozent steil und durchaus anspruchsvoll. Stürze werden daher nicht ausbleiben. Schwere Verletzungen sind aber selten.
Der Eintritt zur WM ist frei. Plätze für die Besucher sind an der 400 Meter langen Strecke genügend vorhanden, Tribünen sind aufgestellt. Ein Höhepunkt wird die Eröffnungsfeier am Mittwochabend sein, wenn die Nationen einmarschieren, das WM-Feuer entzündet, der Sportler-Eid gesprochen wird und Weltpräsident Roberto Marotta die Weltspiele eröffnet. Livemusik mit "Neon", Tanzdarbietungen und ein Feuerwerk runden die Eröffnungsfeier ab.
Daneben treten während der WM die atemberaubenden Dirtbiker um den Chamer Weltklasse-Biker Dominic Amberger auf, über den "Freistunde" vor kurzem berichtet hat. Livemusik, DJ-Night, Motto-Show, Feuer-Show und vieles mehr versprechen ein interessantes Rahmenprogramm. Die Schlussfeier geht am Sonntag gegen 16 Uhr über die Bühne.
Von Kerstin Weinzierl