Großer Kampf nicht belohnt

Rote Raben nach 2:3 in Wiesbaden im Challenge Cup ausgeschieden


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Sehr schade - und zugleich: Hut ab! Trotz einer kämpferisch famosen, geradezu aufopferungsvollen Leistung haben die Roten Raben das Achtelfinal-Rückspiel im Challenge Cup beim VC Wiesbaden mit 2:3 verloren und sind damit aus dem europäischen Wettbewerb ausgeschieden, nachdem sie im Hinspiel vor einer Woche in Vilsbiburg mit dem gleichen Ergebnis unterlegen waren.

Die einzelnen Sätze vor 1.425 Zuschauern in Wiesbaden endeten aus Raben-Sicht 25:18, 18:25, 15:25, 25:22 und 12:15. Sage und schreibe fünf Matchbälle wehrte das Team von Jonas Kronseder im Tiebreak ab, ehe ein dramatischer Ballwechsel die Entscheidung für den VCW brachte.

Die Vilsbiburgerinnen mussten in der hessischen Landeshauptstadt neben den beiden Verletzten Nikol Sajdova und Kirsten Knip kurzfristig auch auf die erkrankte Roslandy Acosta verzichten. Dagegen standen die zuletzt fehlenden Liana Mesa Luaces und Tess von Piekartz wieder im Team. Als Libera bot Coach Kronseder diesmal Isabelle Liebchen auf, so dass Srna Markovic wieder auf ihre angestammte Position im Außenangriff zurückkehrte.

Von Beginn an unterstrichen die Roten Raben in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit, dass sie die Vorgabe ihres Trainers, mit Teamgeist und Leidenschaft alles zu versuchen, um den Sprung ins Viertelfinale doch noch zu schaffen, verinnerlicht hatten. Über die Stationen 11:6 und 17:10 holten sich die Gäste in überzeugender Manier den 1. Satz mit 25:18.

Verdienter Satzausgleich

Wiesbaden reagierte. Die Gastgeberinnen gewannen mit 25:18 und 25:15 die Sätze 2 und 3 und schienen auch im 4. Abschnitt auf einem guten Weg zu sein - jedenfalls bis zum 10:5. Dann ging ein gewaltiger Ruck durchs Raben-Team, das mit grimmiger Entschlossenheit Punkt um Punkt aufholte, bis bei 20:20 der Ausgleich geschafft war. Damit nicht genug: Im Endspurt dieses Satzes spielten die Gäste ihren besten Volleyball - und glichen verdient mit einem 25:22 zum 2:2 aus.

Der Tiebreak entwickelte sich nicht zugunsten der Roten Raben; sie lagen 1:4 und 5:10 hinten, und bei 7:14 hatten sie sage und schreibe sieben Matchbälle und eine nun enthusiastische Halle (die eigenen Schlachtenbummler um den Fanclub Rabenpower natürlich ausgenommen!) gegen sich. Doch die Vilsbiburgerinnen klammerten sich in dieser fast aussichtslosen Lage unbeugsam an jeden Strohhalm, an jeden Ball in jeder Rallye - und wehrten auf teils Atem beraubende Weise fünf Matchbälle ab. Auch der sechste war ein ganz heißer Tanz, ehe VCW-Nationalspielerin Jennifer Pettke den letzten Ball auf den Boden und ihre Mannschaft ins Viertelfinale des Challenge Cups brachte, wo sie nun auf CSM Bukarest trifft.

Die Roten Raben, für die Lena Stigrot (16), Emani Sims (14) und Srna Markovic (13) die meisten Punkte holten, können sich nach dem Ausscheiden in Wiesbaden ab sofort aufs Kerngeschäft Bundesliga konzentrieren. Dort haben sie am kommenden Sonntag das schwere Auswärtsspiel beim USC Münster zu bestreiten.