Eishockey

Ein (fast) perfekter Abend für die Straubing Tigers


Adam Mitchell (Mitte) und Co. wussten sich gegen die körperlich starken Nürnberger zu wehren. Am Ende stand ein 8:4-Erfolg im Derby.

Adam Mitchell (Mitte) und Co. wussten sich gegen die körperlich starken Nürnberger zu wehren. Am Ende stand ein 8:4-Erfolg im Derby.

Straubings Mann der Stunde Adam Mitchell spricht über den 8:4-Derbysieg gegen Nürnberg.

Es war ein (fast) perfekter Abend für die Straubing Tigers. Mit 8:4 gewannen sie am Freitag am Pulverturm gegen den Tabellen-Zweiten Nürnberg. "Ich kann es noch gar nicht richtig glauben", sagte Adam Mitchell nach der Partie. Mit zwei Treffern und zwei Vorlagen war der Deutsch-Kanadier der Spieler des Spiels. "Nürnberg hat eine Super-Mannschaft, so ein Spiel konnte man sich davor nicht vorstellen. Aber wir haben super gespielt und das Spiel vom Anfang bis zum Ende kontrolliert."

Schon nach 53 Sekunden sorgte Mitchell selbst für die Führung, nach rund einer Viertelstunde stand es bereits 3:0 für Straubing. "Wir sind rausgekommen wie die Feuerwehr", sagte Mitchell. Das Erfolgsrezept? "Das Wichtigste war, dass wir die Zweikämpfe gewonnen haben und meistens zuerst an der Scheibe waren", erklärte der Angreifer. Die Nürnberger Spieler seien zwar "groß und stark. Aber unser Vorteil ist, dass wir ein bisschen schneller sind." Tatsächlich hatte man das Gefühl, dass die Nürnberger oft ihre Schwierigkeiten mit dem Straubinger Tempo hatten.

Dass am Dienstag beim 1:5 in Ingolstadt wenig klappte und nur drei Tage später gegen eines der Top-Teams der Liga nahezu alles - es sind Geschichten, die nur der Sport schreibt. Am Dienstag wirkte die Mannschaft müde und platt, gegen die Franken dafür umso spritziger. "Über 52 Spiele passiert es immer einmal, dass man schlecht spielt. Wir haben in Ingolstadt einfach nicht zu unserem Spiel gefunden, heute war es das komplette Gegenteil", sagte Adam Mitchell nach dem Derbysieg.

Gesucht und gefunden

Mitchell ist der Mann der Stunde bei den Straubing Tigers. In den vergangenen vier Spielen erzielte der Sommerneuzugang sechs Treffer. "Ich glaube, dass es ganz gut war", sagte er fast schon verlegen über seine eigene Leistung gegen Nürnberg. Es passe aktuell einfach in seiner Reihe mit Thomas Brandl und Mike Hedden. Obwohl es sieben verschiedene Torschützen gab, einzig Mitchell traf doppelt, war an fünf der Treffer mindestens einer dieser drei Spieler beteiligt.

Lesen Sie hier: Tigers-Wahnsinn! Straubing nimmt Nürnberg auseinander

Warum diese Reihe aktuell so gut harmoniert? "Das ist schwierig zu erklären, wir finden uns aktuell einfach überall auf der Eisfläche", sagte Mitchell. Seiner Meinung nach ergänzen sich die drei als Spielertypen sehr gut. "Thomas und Mike sind sehr schnelle Spieler. Ich bin zwar nicht mehr der Schnellste, mit meiner Erfahrung aber schlau", sagte er und lachte.

Die Frage muss erlaubt sein: Wer soll den Tigers in dieser Form die Playoff-Teilnahme noch streitig machen? Doch Adam Mitchell äußert sich noch vorsichtig: "Es sieht gut aus und zehn Punkte sind ein schöner Vorsprung. Aber es sind noch neun Spiele und damit 27 Punkte zu vergeben. Wir müssen einfach weiter hart arbeiten und schlau spielen."

Einziger Wermutstropfen der Partie: Für Top-Torjäger Jeremy Williams war die Partie frühzeitig beendet, vermutlich wegen einer Knieverletzung. Er musste ins Krankenhaus und fällt für die Sonntags-Partie in München sicher aus. Wie lange er den Tigers fehlen wird, wird sich erst bei den genaueren Untersuchungen Anfang der Woche herausstellen.