Fußball

Wie Sebastian Dreier aus Hohenthann den Nachwuchs beim FC Bayern formt

Vom Assistenten zum Chefcoach: Sebastian Dreier wird U16-Cheftrainer beim FC Bayern - nach zwei Jahren bei den Amateuren, wo er Talente wie Krätzig und Pavlovic begleitete.

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Strippenzieher: Als U16-Chefcoach steht Sebastian Dreier beim FCB wieder mehr in der Verantwortung.

Strippenzieher: Als U16-Chefcoach steht Sebastian Dreier beim FCB wieder mehr in der Verantwortung.

Einst hat Sebastian Dreier selbst von einer Profikarriere geträumt, heute hilft er Nachwuchskickern dabei, ihren Traum zu verwirklichen. In den vergangenen zwei Spielzeiten war der 33-Jährige aus Hohenthann als Co-Trainer bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München tätig. Nun wechselt er als Cheftrainer in die U 16. Am Bayern-Campus ist er außerdem als Entwicklungscoach für die Übungsleiter aus dem Grundlagenbereich verantwortlich.

Seine aktive Karriere beendete Dreier früh. 2012 war nach einem Kreuzbandriss mit nur 20 Jahren Schluss. Zuvor durchlief er sämtliche Jugendmannschaften des FC Bayern München, wo er zu dem Zeitpunkt in der zweiten Mannschaft spielte - und sogar zwei Nachwuchs-Länderspiele absolvierte.

Mit dieser Zeit hat Dreier längst abgeschlossen. „Da schwingt keine Wehmut mehr mit. Das ist zwölf Jahre her und ich habe mich bewusst für diesen Weg entschieden - und bin damit total zufrieden“, erzählt der 33-Jährige.

Über Unterhaching, Mainz und Regensburg zurück zum FCB

Ganz beendet war sein Weg ohnehin nicht. Im Gegenteil: Der 33-Jährige stieg in der Jugend des FC Bayern München ins Trainergeschäft ein, absolvierte die Ausbildung zum Fußballlehrer und arbeitete sich über die Nachwuchsabteilungen von Unterhaching, Mainz und Regensburg zurück in die Reserve des FC Bayern - diesmal als Co-Trainer. „Das war eine spannende Zeit, in der ich das Glück hatte, mit sehr talentierten Fußballern arbeiten zu dürfen“, sagt Dreier im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre, in denen er unter anderem Frans Krätzig und Aleksandar Pavlovic begleitete.

Jetzt freut er sich auf den Perspektivwechsel als Cheftrainer der U16: „Ich wollte wieder eine Mannschaft hauptverantwortlich betreuen.“ Der Fokus liegt nun wieder mehr auf der individuellen Entwicklung der Spieler, statt darin, Spieler an den Herrenbereich heranzuführen. Als Cheftrainer ein komplexes Unterfangen. „Als Co-Trainer hatte ich feste Aufgaben. Nun laufen die Fäden alle bei mir zusammen. Ich organisiere alles und stimme mich mit dem Trainerteam ab, wie wir am besten vorgehen“, erklärt Dreier.

„Die Spielidee des FC Bayern steht über allem“

Weniger ausleben kann sich der 33-Jährige, wenn es darum geht, welchen Fußball er spielen lassen möchte: „Da steht die Spielidee des FC Bayern über allem. Wir Trainer verfolgen eine einheitliche Philosophie, wie wir die Spieler ausbilden wollen“, sagt er.

Langweilig wird Sebastian Dreier aber nicht. Neben den vier Mannschaftstrainings stehen auch einige Individualeinheiten an. Bevor die losgehen, sind Dreier und sein Trainerteam längst in den Tag gestartet. „Morgens stehen Besprechungen an. Da geht es beispielsweise um die Organisation der Individualtrainings, welche Schwerpunkte wir setzen und auch, was am jeweiligen Tag geplant ist.“

Eine Menge zu tun also. Obendrauf ist Dreier seit Juli als Entwicklungscoach für die Trainer vom Förderkader bis zur U12 tätig. Einmal pro Woche trifft sich Dreier mit seinen Kollegen und hilft ihnen dabei, sich weiterzuentwickeln. „Da geht es um Mentoring und Fortbildung in bestimmten Bereichen, wie beispielsweise in der Ansprache vor der Mannschaft, dem Coaching von Details oder der Vermittlung der FC-Bayern-Spielidee“, erzählt Dreier.

Wo er selbst hin will, lässt der 33-Jährige offen: „Ich glaube, dass das schwer planbar ist. Ich habe meine Stationen immer so ausgewählt, dass ich mich persönlich weiterentwickeln kann, und mache das auch in Zukunft genauso ambitioniert. Aktuell bin ich sehr glücklich damit, beim FC Bayern zu sein.“

Nicht mehr allzu oft führt ihn sein Weg auf die Landshuter Fußballplätze. „Das war früher mehr, mittlerweile eher selten“, gibt Sebastian Dreier zu. Ab und an schaut er beim Heimatverein FC Hohenthann vorbei. In seiner Doppelfunktion hat er ohnehin genug mit Fußball zu tun.

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