Straubing

"Zahnfee" Röthke beschenkt den kleinen Sidney (7)


Eine Runde Straßenhockey konnte René Röthke wegen seiner Fußverletzung zwar nicht mit dem siebenjährigen Sidney spielen, dafür hatte er aber ein ganz besonderes Geschenk für den kleinen Jungen dabei.

Eine Runde Straßenhockey konnte René Röthke wegen seiner Fußverletzung zwar nicht mit dem siebenjährigen Sidney spielen, dafür hatte er aber ein ganz besonderes Geschenk für den kleinen Jungen dabei.

Von Redaktion idowa

Die Legende der Zahnfee ist weltweit bekannt. Sie besagt, dass das Fabelwesen nachts kleinen Kindern heimlich eine Goldmünze im Austausch für einen ausgefallenen Milchzahn hinterlässt. Im Fall des siebenjährigen Sidney Stüllenberg gab's zwar keine Goldmünze, aber dafür ein ganz besonderes Erinnerungsstück - überreicht von Ex-Tigers-Spieler René Röthke, der sozusagen in die Rolle der Zahnfee schlüpfte.

Das hätte sich Familie Stüllenberg aus Salching (Kreis Straubing-Bogen) auch nicht träumen lassen. Als sie vor etwa einer Woche ein Video ihres siebenjährigen Sohnes Sidney auf Facebook posteten, in dem er sich mit einem Bindfaden, einem Puck und einem Eishockeyschläger selbst seines Milchzahnes entledigte, landete der Bub nicht nur bayernweit in den Schlagzeilen, sondern war plötzlich über Nacht auch Thema bei RTL, Sat. 1 und sogar das ZDF klopfte an. Und am heutigen Mittwoch wartete auf den kleinen Sidney noch eine weitere Überraschung: der langjährige Tigers-Spieler René Röthke, mittlerweile in Diensten des Deggendorfer SC, überreichte ihm einen handsignierten Schläger.

Vor 19 Jahren wurde dieser Schläger speziell für René Röthke hergestellt - eines der letzten Modelle aus Holz. Jetzt gehört dieses gute Erinnerungsstück dem sieben Jahre alten Sidney Stüllenberg aus Salching.

Vor 19 Jahren wurde dieser Schläger speziell für René Röthke hergestellt - eines der letzten Modelle aus Holz. Jetzt gehört dieses gute Erinnerungsstück dem sieben Jahre alten Sidney Stüllenberg aus Salching.

Dabei handelt es sich nicht etwa um irgendeinen Schläger, sondern auch um ein besonderes Erinnerungsstück für den gebürtigen Berliner Röthke, der insgesamt knapp neun Spielzeiten lang die Schlittschuhe für die Straubing Tigers schnürte. "Das war mein erster Profischläger, der für mich vor 19 Jahren mit einer speziellen Biegung und mit meinem Namen darauf entwickelt wurde. Davon habe ich noch drei Stück und einen davon schenke ich jetzt Sidney - den hat er sich verdient", sagt Röthke, den die eigenwillige "Zahn-OP" des Jungen sichtlich beeindruckt hat. "Ich hab' mir damals mal einen Milchzahn mit Angelschnur und Türklinke gezogen. Aber was Sidney da gemacht hat, ist dann doch nochmal eine Spur härter", gibt der 37-Jährige unumwunden zu. Ob er sich das in seiner Kindheit auch getraut hätte? Röthke: "Getraut weiß ich nicht, aber ich war zumindest nicht so kreativ. Klasse Idee auf alle Fälle."

Wie diese Idee zu Stande kam und das Video der kuriosen "Zahn-OP" sehen Sie hier: Sidney packt das Milchzahn-Problem an der Wurzel

Einen Ehrenplatz hat der signierte Schläger von René Röthke in Sidneys Kinderzimmer schon sicher. "Den hänge ich mir übers Bett", sagt der Siebenjährige voller Stolz. Was ihm am Eishockey und vor allem an den Straubing Tigers besonders gefällt? "Die gewinnen jetzt so oft", freut sich der kleine Tigers-Fan, der selbst Fußball-Torwart ist - mit einer spannenden Begründung: "Da verliert man nicht so viele Zähne." Falls er aber doch noch mit Eishockey beginnen sollte, dann käme für den Jungen aus Salching ohnehin nur eine Position in Frage: Torwart. Die haben wenigstens zum Schutz Masken auf, denn seine Milchzähne zieht sich Sidney ohnehin lieber selbst. Darauf angesprochen, präsentiert er stolz seine Zahnlücke und sagt verschmitzt: "Der wächst ja schon wieder nach." Renè Röthke gibt dem kleinen Sidney, dessen Wunschberuf Stuntman ist, daher vorsichtshalber noch einen Tipp mit auf den Weg: "Aber auf den Zahn, der da rauswächst, musst du besser aufpassen. Denn den hast du nur einmal."