Konzept vorgestellt

So läuft der Bahnverkehr in Ostbayern während der Mega-Sanierung

Bahnpendler müssen sich wegen der Generalsanierung zwischen Nürnberg und Regensburg im kommenden Jahr auf lange Sperren einstellen. Nun hat die Bahn Details zum Ersatzverkehr veröffentlicht. Ein Überblick.

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Die Deutsche Bahn hat Details zum Ersatzfahrplan während der Bahnsanierung im kommenden Jahr öffentlich gemacht. (Symbolbild) 

Die Deutsche Bahn hat Details zum Ersatzfahrplan während der Bahnsanierung im kommenden Jahr öffentlich gemacht. (Symbolbild) 

Von Redaktion idowa

Am 6. Februar 2026 heißt es für viele Bahnpendler in Ostbayern Abschied nehmen: Denn die regulären Fahrpläne gehören dann wegen der Generalsanierung der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Regensburg erst einmal der Vergangenheit an. Bis zum 10. Juli ist die Strecke für den Regionalverkehr komplett gesperrt, was Auswirkungen auf zahlreiche Haltestationen hat. Nun hat die Bahn ihr Konzept für den Ersatzverkehr in dieser Zeit veröffentlicht. Es setzt auf eine Mischung aus Expressbuslinien, die nur an wenigen Stationen halten, und langsameren Bussen, die dafür auch kleinere Orte anfahren. 

Insgesamt setzt die Bahn täglich 90 Busse als Ersatz für ausfallende Züge ein. Diese fahren auf insgesamt acht Linien und legen täglich über 45.000 Kilometer zurück. Ein Qualitätskonzept soll garantieren, dass Reisende auch im Bus genügend Stauraum für ihr Gepäck haben und das WLAN nutzen können. Den Fahrgästen sollen auch teilweise Toiletten an Bord zur Verfügung stehen.

Bei der Generalsanierung werden über 80 und 90 Kilometer Oberleitungen erneuert sowie die zugehörige Technik modernisiert. Hinzu komme die Sanierung eines Bahndamms bei Deining sowie einer Brücke bei Burgthann. Fahrgäste sollen nach der Generalsanierung zudem von attraktiven Bahnhöfen profitieren können – alle 20 Stationen zwischen Feucht und Regensburg-Prüfening würden attraktiver und barrierefrei gestaltet. 

Für Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter ist es der „bislang umfangreichste Ersatzverkehr“, seit vor 30 Jahren die Zuständigkeit für den bayerischen Regionalverkehr auf den Freistaat überging. Die Linienführung der Ersatzbusse weicht teilweise deutlich vom Verlauf der Bahnlinien ab. In den meisten Fällen müssen Fahrgäste mit einer längeren Fahrtzeit rechnen, um ans Ziel zu kommen. Die Bahn betont, dass sich die tatsächliche Nutzung des Ersatzverkehrs nur schwer vorhersagen lasse. Änderungen sind deshalb auch nach dem Start der Sanierung im Februar noch möglich. Die Maßnahmen im Überblick. 

Im Korridor Nürnberg-Regensburg

Die Linien RB 51 Neumarkt-Regensburg und S3 Nürnberg-Neumarkt entfallen während der Bauarbeiten komplett. Bei den Linien RE 22 Nürnberg-Regensburg-München Flughafen und RE 50 Nürnberg-Regensburg-Plattling entfallen die Züge zwischen Nürnberg und Regensburg, fahren aber auf dem übrigen Weg weiterhin. Die Züge zwischen Nürnberg und Regensburg werden durch Busse ersetzt. 

Die Grafik zeigt den Ersatzverkehrsplan zwischen Nürnberg und Regensburg sowie der Donautalbahn.
Die Grafik zeigt den Ersatzverkehrsplan zwischen Nürnberg und Regensburg sowie der Donautalbahn.
Die Grafik zeigt den Ersatzverkehrsplan zwischen Nürnberg und Regensburg sowie der Donautalbahn.
Die Grafik zeigt den Ersatzverkehrsplan zwischen Landshut und Plattling.
Die Grafik zeigt den Ersatzverkehrsplan zwischen Landshut und Plattling.
Die Grafik zeigt den Ersatzverkehrsplan zwischen Landshut und Plattling.

Zwischen Nürnberg und Regensburg gibt es auch während der Sanierung eine Direktverbindung per Zug. Der über Amberg und Schwandorf fahrende Regionalzug RE 40 wird verstärkt. Zudem werden einige nur im Abschnitt Nürnberg-Schwandorf verkehrende Züge bis Regensburg verlängert. Ziel ist es, bis 23 Uhr einen durchgehenden Stundentakt von und nach Regensburg anzubieten. Die Fahrtzeit beträgt etwa eine Stunde und 40 Minuten - etwas kürzer als bei den Expressbussen. Die Busse fahren halbstündlich ohne Zwischenhalt zwischen Nürnberg und Regensburg. 

Die ICE-Züge werden von Nürnberg über Ingolstadt umgeleitet und brauchen rund eine Stunde länger als bisher, um nach Regensburg zu kommen. Zusätzlich wird eine ICE-Fahrt pro Tag und Richtung von München über Landshut, Regensburg und Passau nach Wien fahren. Alle weiteren ICE-Züge beginnen beziehungsweise enden bereits in Nürnberg. Wer nach Wien will, kann zusätzlich auch die Strecke über München und Salzburg nutzen, auf der alle zwei Stunden ein ICE verkehrt. In Regensburg, Passau und Plattling ist das Fernverkehrsangebot in dieser Phase allerdings reduziert, in Straubing können vorübergehend gar keine Fernzüge halten.

Zahlreiche Regionalzüge, darunter die S-Bahn nach Neumarkt in der Oberpfalz, der Regionalexpress 22 (Flughafenexpress), der im stündlichen Turnus Nürnberg und Ostbayern mit dem Münchner Flughafen verbindet, der RE 50 (Nürnberg-Regensburg-Plattling) und die Regionalbahn 51 (Neumarkt-Regensburg) werden von Bussen ersetzt – zusätzlich gibt es Expressbusse, die über die Autobahn fahren. Reisende erkennen die richtigen Busse an den gleichen Nummern wie die jeweiligen Zuglinien. 

Zwischen Nürnberg, Neumarkt und Regensburg fährt alle 20 Minuten der Bus RE 22. Er hält in Ochenbruck, Oberferrieden, Postbauer-Heng, Neumarkt und Parsberg. Die Regionalbahn-Halte zwischen Neumarkt und Regensburg werden außerdem mit halbstündlich verkehrenden Bussen der Linie RB 51 erschlossen. Sie halten teilweise mehrmals pro Ort. Zwischen Feucht und Neumarkt knüpft die Ersatzverkehrslinie S3 an die S2 an, die auch während der Sanierung fährt. 

 

Linien in andere Fahrtrichtungen

Auch auf angrenzenden Regionalzuglinien kommt es teils zu umfangreichen Änderungen, da Fern- und Güterzüge über andere Routen umgeleitet werden. Ausgedünnt wird das Angebot insbesondere beim Donau-Isar-Express RE 3 zwischen München und Plattling sowie bei den Linien RB 17 und RE 18 auf der Donautalbahn zwischen Neustadt (Donau) und Regensburg.

Der Donau-Isar-Express fährt nur noch alle zwei Stunden und wird durch Busse ergänzt. In Landshut fährt alle zwei Stunden der RE 3. Dieser Expressbus hält auch in Dingolfing und Landau. Zwischen Plattling und Passau fahren die Züge stündlich. Alle zwei Stunden fährt zudem der Bus RB 3 über die Landstraße alle üblichen Halte ab - also auch Wörth und Wallersdorf.

Die Züge der Linie RB 17 verkehren nur noch stündlich, zwischen Neustadt und Regensburg sogar nur noch alle zwei Stunden. Die entstehenden Lücken werden mit der Buslinie RE 18 aufgefüllt, die alle zwei Stunden fährt. Die Busse der Linie RB 17 fahren in einer Schleife von Regensburg über Bad Abbach, Poikam, Gundelhausen und Sinzing sowie wieder zurück. 

Auf weiteren Linien (etwa der RE 1 München-Ingolstadt, RB 13 Augsburg-Friedberg und RB 87 Augsburg-Meitingen) entfallen ebenfalls einige Verbindungen. Hier gibt es keinen Ersatzverkehr - Busse würden noch länger brauchen als der jeweils nachfolgende Zug. 

Das Ersatzverkehrskonzept im Detail ist auf der Homepage der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zu finden. Dieses wird sich ab dem 14. Juni 2026 noch einmal ändern, weil dann auch der Knoten Plattling für den Güterverkehr gesperrt wird. Das hat wiederum Auswirkungen auf die anderen Linien. Weitere Informationen dazu will die Bahn zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. 

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