Mutmaßlicher Schleuser

In Menschengruppe in Vilshofen gerast: Angeklagter legt Geständnis ab

Ein mutmaßlicher Schleuser fährt auf der Flucht vor der Polizei beim Fest "Donau in Flammen" in eine Menschengruppe.

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Polizei und Feuerwehr sicherten im Juli 2024 das Areal des Festes 'Donau in Flammen', nachdem ein Autofahrer acht Menschen bei seiner Flucht vor der Polizei verletzt haben soll. (Archivbild)

Polizei und Feuerwehr sicherten im Juli 2024 das Areal des Festes "Donau in Flammen", nachdem ein Autofahrer acht Menschen bei seiner Flucht vor der Polizei verletzt haben soll. (Archivbild)

Von Redaktion idowa

Bei einer Polizeikontrolle in Stadtbereich Passsau flüchtet ein mutmaßlicher Schleußer im vergangenen Juli vor der Polizei. Nahe dem Fest "Donau in Flammen" in Vilshofen rast er in eine Menschengruppe, acht Menschen - darunter auch Kinder - werden teils schwer verletzt. Ab Mittwoch musste sich der Mann vor dem Landgericht Passau verantworten.

Zu Beginn des Prozesses legte der Angeklagte ein vollumfängliches Geständnis ab. Vorausgegangen sei laut Gerichtssprecherin eine Verständigung zwischen Gericht, Angeklagtem und Verteidiger sowie der Staatsanwaltschaft. Aufgrund des Geständnisses wurde dem Angeklagten ein Strafrahmen im Bereich von 5 Jahren bis 5 Jahren und 9 Monaten zugesichert.

Acht Personen im Auto geschleust, darunter fünf Kinder

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, am 13. Juli acht Türken, darunter fünf Kinder, aus Österreich nach Deutschland geschleust zu haben. Da der zur Tatzeit 24-jährige Georgier mit einem Auto mit nur fünf Sitzplätzen gefahren ist, sollen sich die Insassen auch ungesichert im Kofferraum und im Fußraum des Beifahrersitzes befunden haben. Im Passauer Stadtgebiet sollte der Angeklagte von der Polizei kontrolliert werden, worauf er aber nicht reagiert habe, sondern beschleunigt habe und auf regennasser Fahrbahn in Richtung Vilshofen über die B8 mit bis zu 160 Stundenkilometern weitergefahren sein soll, um sich der Polizeikontrolle zu entziehen. Im Rahmen der Verfolgungsfahrt mit der Polizei sei es bereits zu zahlreichen Verkehrsverstößen und Beinaheunfällen mit anderen Verkehrsteilnehmern gekommen. Der Angeklagte soll unter dem Einfluss von Cannabis gestanden haben.

In Vilshofen sei der Angeklagte dann beim Abbiegen in eine Gruppe Menschen, die das Fest "Donau in Flammen" besucht haben, gerast, wobei acht der Besucher verletzt worden sein sollen. Anschließend soll sich der Angeklagte vom Unfallort entfernt haben, um seine Fluchtfahrt fortzusetzen.

Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten laut Sprecherin des Landgerichts grob verkehrswidriges Einschleusen von Ausländern unter lebensgefährdender Behandlung, verbotenes Kraftfahrzeugrennen, vorsätzliche Gefährdung des Straßenverkehrs, gefährliche Körperverletzung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort zur Last.

Urteil am Dienstag erwartet

Am Mittwoch wurden sieben Zeugen, allesamt Bundespolizisten, zu den Hintergründen der Schleusung vernommen.

Am kommenden Freitag ist laut Justizsprecherin geplant, die Verfolgungsfahrt näher aufzuklären und die hier involvierten Polizeibeamten zu vernehmen. Für den kommenden Dienstag sei vorgesehen, unter anderem einen der mutmaßlich geschädigten Passanten zu vernehmen. Ferner sollen am Dienstag die Schlussvorträge gehalten werden. Mit einem Urteil sei am Dienstag zu rechnen.

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