Landshut

Dreifaches Ja zur Moserbräu-Zukunft

Bausenat gibt grünes Licht für Sanierung, Terrassenhäuser und Tiefgarage


Ein Blick in die Zukunft des Moserbräu-Areals: So soll der Innenhof aussehen.

Ein Blick in die Zukunft des Moserbräu-Areals: So soll der Innenhof aussehen.

Jahrelang hat der Moserbräu in Landshut und weit darüber hinaus ausladend für Gesprächsstoff, Streit und Schlagzeilen gesorgt - am gestrigen Freitag nun erfolgte die maßgebliche Weichenstellung für das denkmalgeschützte Gebäude. Der Bausenat traf eine Entscheidung, die drei Maßnahmen beinhaltet: Erstens die Sanierung des Anwesens Altstadt 178/179 unter Erhalt der historischen Bausubstanz des Vordergebäudes, zweitens den Neubau von terrassierten Wohngebäuden im rückwärtigen Bereich und drittens die Realisierung einer 88 Stellplätze umfassenden Tiefgarage, die über den Dreifaltigkeitsplatz erschlossen wird.

Punkt eins wurde vom Ausschuss einstimmig begrüßt, die Punkte zwei und drei dagegen stießen bei Prof. Dr. Frank Palme und Elke März-Granda auf Ablehnung, so dass sich eine 8:2-Mehrheit formierte. Der Grünen-Stadtrat und seine Kollegin von der ÖDP fanden die geplante Bebauung am Burghang zu massiv und auch die zu erwartende Verkehrssituation am Dreifaltigkeitsplatz mindestens sehr unglücklich.

Insgesamt freilich wurden die Planungen des renommierten Büros Brückner & Brückner aus Tirschenreuth - wie schon Mitte Mai im Gestaltungsbeirat - sehr wohlwollend aufgenommen. Man habe versucht, erklärte Architekt Peter Brückner, "an einem besonderen Ort besondere Antworten" zu finden. Dies soll für die Sanierung des Vordergebäudes mit einer leichten Erhöhung des Walmdaches ebenso gelten wie für die "beispielgebende Innenhofsituation" mit Arkaden. Zum "integrierten Gesamtkonzept" des Grundstücks, so Brückner, gehöre auch die Erschließung der Tiefgarage über den Dreifaltigkeitsplatz sowie der Bau von Atriumgebäuden, die sich im rückwärtigen Bereich in den Hang "einschneiden" sollen. Sechs Wohnungen mit jeweils gut 100 Quadratmetern Fläche sind an dieser Stelle geplant.

Gegen diesen "für die Altstadt Landshuts gänzlich neuen Typus von Terrassenhäusern, welcher das Ensemble empfindlich stören wird", hatte der Gestaltungsbeirat durchaus Bedenken formuliert. Das Expertengremium war gleichwohl in seiner Gesamtwürdigung des Brücknerschen Entwurfs zu einem ausnehmend positiven Urteil gekommen: "Alles in allem" handle es sich um einen "qualitativ hochwertigen Beitrag", der "sowohl im Bereich der bestehenden Substanz als auch mit den Neubauten eine Bereicherung für die Landshuter Altstadt bieten kann".

Mathias Pfeil, der Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege, hatte als Gast der damaligen Gestaltungsbeiratssitzung gar schwärmerisch von einer "Sinfonie" gesprochen, die der Architekt hier unter schwierigen Umständen komponiere.

Für Grüne und ÖDP im Bausenat waren Terrassenhäuser und Tiefgarage trotzdem nicht zustimmungsfähig. Diese "Kröten" könne sie nicht schlucken, betonte Elke März-Granda und handelte sich damit kritische Bemerkungen ein - etwa von OB Alexander Putz: Gerade bei einem so lange so ergebnislos diskutierten Thema, so Putz, gehe es an einem bestimmten Punkt schlicht um "Kompromissfähigkeit".