Landkreis Landshut

"Krieg der Festwirte" fordert prominentes Opfer: Heuer keine Miss-Wahl auf der Frühjahrsdult


Diese Bilder wird man in diesem Jahr auf der Frühjahrsdult vergeblich suchen: Die Miss-Wahl ist dem "Krieg der Festwirte" zum Opfer gefallen. Doch dies wird nicht die einzige Konsequenz bleiben, nachdem das Verwaltungsgericht Regensburg die bisherige Vergabe-Praxis moniert hat. (Foto: Christine Vinçon)

Diese Bilder wird man in diesem Jahr auf der Frühjahrsdult vergeblich suchen: Die Miss-Wahl ist dem "Krieg der Festwirte" zum Opfer gefallen. Doch dies wird nicht die einzige Konsequenz bleiben, nachdem das Verwaltungsgericht Regensburg die bisherige Vergabe-Praxis moniert hat. (Foto: Christine Vinçon)

Wer sich schon darauf gefreut hat, am ersten Dult-Mittwoch wieder bildhübsche Mädchen über den Laufsteg stolzieren zu sehen, darf nun bittere Tränen vergießen. Denn die beliebte Miss-Wahl, seit mehr als zehn Jahren fester Bestandteil der Frühjahrsdult, ist das erste prominente Opfer im "Krieg der Festwirte".

Das Risiko, die Veranstaltung durchzuführen, sei in diesem Jahr einfach zu groß gewesen, sagt Festwirt Franz Widmann. Bekanntlich war es lange in der Schwebe, ob Widmann als Betreiber des großen Festzeltes wieder zum Zuge kommen oder - nach dessen Klage - sein Konkurrent Peter Vorholzer den Zuschlag erhalten würde. Nun bleibt zwar alles erstmal beim alten, aber: "Jetzt ist es zu spät, um die Miss-Wahl doch noch durchzuführen", sagt Widmann. Das Risiko, die Verträge zu unterschreiben, sei zu groß gewesen. "Bei einer Absage wäre ich gegenüber der veranstaltenden Agentur regresspflichtig gewesen. Und das wäre teuer geworden."

Die Klage von Peter Vorholzer hat bei allen Beteiligten viel Staub aufgewirbelt. Zwar hat er selbst (zumindest vorerst) nicht unmittelbar davon profitieren können, doch das Verwaltungsgericht Regensburg hat unmissverständlich klargemacht, dass es die bisherige Vergabepraxis durch die Stadt künftig nicht mehr dulden wird. Die Kriterien, nach denen bislang entschieden wurde, seien viel zu schwammig und zum Teil auch subjektiv gewesen, lautete das vernichtende Urteil. Es wird sich also, soviel dürfte feststehen, diesbezüglich einiges ändern. Doch was bedeutet dies konkret für die beiden großen Landshuter Volksfeste im Frühjahr und im Sommer?

"Die ganze Matrix muss in ihrer Transparenz überarbeitet werden." Dieser Satz von Oberbürgermeister Hans Rampf birgt jede Menge Brisanz in sich. Denn künftig wird die Ausschreibung für die Festzelte nicht mehr auf die Landshuter Festwirte beschränkt sein. "Es können sich auch Konkurrenten aus der ganzen Region bewerben und ihren Hut in den Ring werfen", sagt Rampf und fügt hinzu, dass er bereits zwei sehr ernstzunehmende Anfragen von erfahrenen Gastronomen aus dem Landkreis Landshut bekommen habe.