Störche in Straubing

Das machten die drei Besucher auf dem Tagblatt-Dach


Drei Störche begrüßten die Mitarbeiter des Straubinger Tagblatts am Montagmorgen in der neuen Woche.

Drei Störche begrüßten die Mitarbeiter des Straubinger Tagblatts am Montagmorgen in der neuen Woche.

Am Montagmorgen sind die Mitarbeiter des Straubinger Tagblatts von geflügelten Besuchern auf dem Dach des Verlagsgebäudes begrüßt worden: Drei Störche standen dort einige Stunden herum und zogen die Blicke auf sich. Es war nicht das erste "Storch-Event" in den letzten Tagen - wir haben beim Straubinger Tiergarten nachgefragt, was Adebar und Kollegen so umtriebig macht.

Die Diplom-Biologin Michaela Gauderer vom Tiergarten Straubing kann sich durchaus vorstellen, dass es sich bei den drei Störchen um eben jene handelt, die momentan noch in ihrem Nest auf dem Weytterturm wohnen. "Ganz sicher kann ich das aber nicht sagen", betont sie. "Dafür müsste ich sehen, ob die Tiere beringt sind oder nicht." Die Weytterturm-Störche haben nämlich keine Ringe an ihren langen Beinen - jene im Straubinger Tierpark allerdings schon. "Ob es sich um Jungtiere handelt, ist auf diese Entfernung leider nicht gut zu erkennen", so die Biologin weiter. Die Beine und der Schnabel junger Störche sind nämlich noch nicht so knallig gefärbt wie bei älteren Exemplaren, sondern eher gräulich.

Gauderer geht davon aus, dass das Tagblatt-Dach durchaus ein guter Zwischenlandeplatz für die jungen Störche sein könnte - denn es ist nur rund 500 Meter Luftlinie von deren Nest entfernt. "Solange die Brustmuskulatur der Vögel noch nicht voll ausgeprägt ist, können sie keine weiten Strecken fliegen", erklärt sie. "Vom Weytterturm aus fliegen sie also nur kurze Etappen, meist mit ihren Eltern und Geschwistern, oder hoppeln auch mal über ein paar Dächer."

Leider dürfen nicht alle Störche bleiben, die sich in der Straubinger Innenstadt ein Nest bauen wollen, wie Sie hier lesen können: Störche dürfen nicht auf dem Glockenturm nisten.

Storchen-Versammlung sorgt für Aufsehen

Nun war dies nicht das erste Mal in den letzten Tagen, dass Störche in der Straubinger Innenstadt für Aufsehen gesorgt haben. In der Facebook-Gruppe "Du bist ein echter Straubinger, wenn..." schrieb ein Nutzer am Freitagabend von der "Nacht der Straubinger Störche" und berichtete, er habe ganze 14 der großen Vögel auf den Giebeln der Innenstadt gesehen. Der User spekulierte, dass es sich um Störche aus dem Straubinger Tiergarten handeln könnte - war aber der Ansicht, dass deren Flügel doch gestutzt seien.

Michaela Gauderer muss hier höflich widersprechen: "Es kann durchaus sein, dass das Störche aus dem Tierpark waren, denn die Flügel unserer Tiere werden nicht gestutzt", betont sie. Auch hier empfiehlt die Diplom-Biologin, beim Beobachten genau auf die staksigen Beine der Tiere zu achten - wenn sie dort Ringe tragen, ist es gut möglich, dass es sich um Tierpark-Störche handelt.

Ein Straubinger Facebook-Nutzer wunderte sich über die vielen Störche in der Innenstadt.

Ein Straubinger Facebook-Nutzer wunderte sich über die vielen Störche in der Innenstadt.

Für den Flug gen Süden ist es noch zu früh

Andere Nutzer der Gruppe erklärten sich die Storchen-Versammlung damit, dass die Zugvögel vielleicht schon bald in Richtung Süden aufbrechen würden. "Dafür ist es eigentlich noch ein bisschen früh", sagt Michaela Gauderer. Die Störche starten normalerweise erst ab Mitte August zu ihren Winterquartieren, die meist in Afrika und seit einigen Jahren auch in Spanien liegen. "Aber es kann ja sein, dass sich die Störche schon mal in der Innenstadt treffen, um sich vor dem Flug besser kennenzulernen - auch, wenn das jetzt natürlich sehr menschlich gedacht ist."

Wenn es Zeit für den Abflug ist, kann es durchaus sein, dass sich die Störche aus dem Weytterturm und jene aus dem Tierpark zusammentun, glaubt die Tierpark-Mitarbeiterin. "Warum genau die sich aber schon jetzt in so großer Zahl auf den Straubinger Innenstadt-Dächern versammelt haben, da müssen Sie die Störche fragen", sagt sie augenzwinkernd. Na gut, dieses Interview führen wir dann beim nächsten Mal.