Buchtipp
„Something happened to Ally“ zeigt die Folgen einer Vergewaltigung

dtv
„Something happened to Ally“ von Hayley Krischer, erschienen im dtv-Verlag, 384 Seiten, empfohlen ab 14 Jahren.
In „Something happened to Ally“ geht es um ein kleines Wort und was passiert, wenn es einfach ignoriert wird.
Darum geht’s: Eine Nacht mit ihrem Schwarm Sean – was könnte sich Ally Schöneres vorstellen? Auf einer Party kommen sich die beiden näher. Doch aus Allys Traum wird schnell ihr Albtraum, als Sean ihr „Nein“ nicht akzeptiert. Während das Mädchen völlig neben sich steht, versucht Sean mithilfe seiner besten Freundin Blythe „die Sache“ kleinzureden. Zunächst scheint das zu funktionieren, und Ally freundet sich mit Blythe an. Doch je mehr Zeit Blythe mit Ally verbringt, umso mehr Zweifel kommen auch ihr. Vielleicht hat Sean doch eine Grenze überschritten.
In aller Kürze: Ally wird von ihrem Schwarm vergewaltigt. Da gibt es nichts zu beschönigen, auch wenn der das versucht. Ally braucht deshalb viel Mut und muss einige Demütigungen ertragen, um die Wahrheit endlich laut auszusprechen.
Das Besondere: Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt – aus der von Ally und aus der von Blythe. Auch, wenn man Ally am liebsten von Seite eins an sagen wollen würde, sie muss zur Polizei gehen und Sean anzeigen, versteht man auch, warum sie es nicht kann.
Fazit: Ein „Nein“ muss auch unbedingt als solches akzeptiert werden. Wird es das nicht, ist nicht derjenige schuld, der es ausgesprochen hat, sondern der, der es nicht hören will. „Something happened to Ally“ stellt das sehr gut dar.