Drogenprävention

Welche Gefahren die Partydroge Lachgas birgt

Lachgas ist eine beliebte Partydroge - mit laut Experten gefährlichen Folgen für die Gesundheit. (Symbolbild)

Lachgas ist eine beliebte Partydroge - mit laut Experten gefährlichen Folgen für die Gesundheit. (Symbolbild)

Von dpa

In Bayern kommt es immer wieder zum Missbrauch von Lachgas als Partydroge - mit gefährlichen Folgen für die Konsumenten. Der für Bayern zuständige Giftnotruf München hat heuer bislang sieben Fälle von Lachgasvergiftungen verzeichnet. Im vorigen Jahr waren es zwölf und 2023 sechs Fälle, wie die Internistin Katrin Romanek vom Klinikum Rechts der Isar in München mitteilte.

Der Giftnotruf München erhält jährlich rund 45.000 Anfragen von Notärzten, Rettungskräften und Kliniken, aber auch von Laien. Etwa die Hälfte der Anrufe kommt aus Bayern, der Rest vor allem aus Baden-Württemberg, dem restlichen Bundesgebiet und angrenzenden Ländern wie Österreich und Italien. Repräsentative Zahlen zum Konsum von Lachgas gibt es nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums bislang nicht.

Wie gefährlich die Einnahme von Lachgas sein kann, zeigte sich jüngst in München: Drei Menschen wurden laut Polizei am ersten Novemberwochenende durch den Konsum von Lachgas schwer verletzt.

Als Rettungskräfte hinzukamen, waren die beiden 21 und 25 Jahre alten Partygäste sowie eine 29-Jährige bereits bewusstlos - sie kamen in eine Klinik. Polizisten stießen bei der Party neben Alkohol auch auf mehr als 100 Lachgasflaschen, die zum Konsum als Droge an die Gäste verteilt worden sein sollen.

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung löst Lachgas beim Einatmen Halluzinationen und Euphorie aus. Der Konsum ist aber auch gefährlich: In schweren Fällen können Menschen bewusstlos werden und sogar Schäden im Gehirn davontragen. Dennoch wird es regelmäßig als Partydroge konsumiert.

Die Bundesregierung hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, um Erwerb und Besitz von Lachgas für Minderjährige zu verbieten. Auch der Verkauf über Automaten und den Versandhandel soll damit unterbunden werden. Bayern begrüßt das Gesetz laut Gesundheitsministerium. Die Staatsregierung hatte bereits im Mai 2024 mitgeteilt, ein Verkaufsverbot prüfen zu wollen. Das Bundesgesetz könnte in den kommenden Wochen beschlossen werden. Es würde dann drei Monate nach Verkündung in Kraft treten.

Aus Sicht von Katrin Romanek vom Giftnotruf ist das Verbot überfällig - andere EU-Länder hätten es längst. Zugleich gibt sie zu bedenken, dass sich der Internethandel schwer kontrollieren lasse. Es sei wichtig, vor allem junge Menschen über die möglichen Gefahren und Langzeitschäden des Konsums von Lachgas zu informieren, betonte die Ärztin.

Bayern setzt dazu laut Ministeriumsangaben auf das Präventionsprojekt „Mindzone“. Dabei würden gezielt junge Menschen in der Party-Szene auf die Risiken von Lachgas angesprochen, teilte eine Sprecherin mit. Dabei werde sensibel vorgegangen, um das Interesse am Konsum nicht zu fördern.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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