Starker Schneefall

Ostbayern hat es kalt erwischt: Polizei zieht Bilanz zum Wintereinbruch


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In der Nacht zum Dienstag sorgte ein Wintereinbruch für schneebedeckte Straßen und damit auch für Verkehrschaos in Ostbayern.

Von Redaktion idowa

Schneefälle in der Nacht auf Dienstag haben dafür gesorgt, dass die Polizei in Ostbayern wiederholt ausrücken musste. In der Regel blieb es glücklicherweise bei Sachschäden, resümieren die Polizeipräsidien Niederbayern und Oberpfalz auf Nachfrage unserer Redaktion.

Beim Polizeipräsidium Niederbayern sind seit dem Einsetzen der Schneefälle seit Montag, 27. November, 19 Uhr bis Dienstag, 28. November, 5 Uhr etwa 29 witterungsbedingte Einsätze bei der Zentrale eingegangen. „Rund ein Dutzend Fahrzeuge waren aufgrund Schneeglätte liegengeblieben“, sagt der Pressesprecher. Es haben sich in diesem Zeitraum rund 14 Verkehrsunfälle – hauptsächlich mit Blechschaden – ereignet. Allerdings hat es auch einen Unfall mit drei Leichtverletzten bei Mitterfels (Kreis Straubing-Bogen) gegeben. Ein 20-Jähriger geriet aufgrund von Glätte ins Schleudern und überschlug sich mit seinem Auto.

Glimpflicher verlief ein Unfall bei Essenbach (Kreis Landshut). Dort verlor der Polizei zufolge ein 42-jähriger Ford-Lenker auf der A92 die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte gegen die Mittelleitplanke. Sein Fahrzeug blieb allerdings fahrbereit.
Gegen 21 Uhr kam an fast der gleichen Stelle ein 22-jähriger Mercedes-Vito-Fahrer ins Schleudern. Er prallte mehrfach gegen die rechte Leitplanke und kam letztlich nach einer 180-Grad-Drehung auf dem Standstreifen zum Stehen, wonach er abgeschleppt werden musste.
Rund eineinhalb Stunden später, gegen 22.40 Uhr, wurde ein 18-Jähriger zum Opfer der winterlichen Straßenverhältnisse auf Höhe Ergolding. Er verlor die Kontrolle über seinen BMW und schleuderte ebenfalls gegen die Mittelleitplanke. Allerdings blieb auch dieses Auto nach dem Unfall fahrbereit. „In allen Fällen wurde glücklicherweise niemand verletzt“, sagt der Pressesprecher.

Hauptsächlich Blechschaden in Niederbayern

Wegen Schnee und Glätte haben sich Montagnacht und Dienstagfrüh auch in Teisnach und Ruhmannsfelden (Kreis Regen) zwei Unfälle ereignet. Ein 21-jähriger Mann kam gegen 21 Uhr mit seinem VW bei Teisnach direkt nach dem Einbiegen von der B85 ins Schleudern und geriet auf die Gegenfahrbahn. Der Polizei zufolge konnte eine entgegenkommende 21-Jährige noch geistesgegenwärtig reagieren und versuchte auf die linke Fahrspur auszuweichen, sodass es nur zu einem leichten Zusammenstoß der Autos kam und niemand verletzt wurde.
Wenige Stunden später, kurz nach Mitternacht, kam ein 46-Jähriger mit seinem Auto bei Ruhmannsfelden ins Schleudern. Der Mann war mit seinem Mercedes auf der B11 unterwegs. Kurz vor Ruhmannsfelden kam er wegen der schneebedeckten Straße ins Schleudern und prallte gegen eine Leitplanke. Am Auto entstand ein Schaden von 8.000 Euro.

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Am Montagabend gegen 21.30 Uhr kam ein Lastwagen aufgrund des Schneefalls auf der A3 von der Fahrbahn ab.

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Der Lastwagen blockierte auf der A3 nahezu die komplette Fahrbahn.

Schnee sorgt auch in der Oberpfalz für Chaos

Umgestürzte Bäume und Autos, die in Pfosten und Leitplanken schlittern: Die Oberpfälzer Polizisten mussten wegen des plötzlich ausgebrochenen Winters insgesamt 22-mal in der Nacht zum Dienstag ausrücken. „In den meisten Fällen rutschten Autos gegen Verkehrszeichen, Leitplanken oder in Gräben“, sagt der Polizeisprecher auf Nachfrage unserer Redaktion. Drei Mal wurden Autofahrer bei Unfällen leicht verletzt, resümiert er.

Zu einer längeren Vollsperre führte ein Unfall mit einem Lastwagen auf der A3 bei Wörth an der Donau (Kreis Regensburg). Ein Sattelauflieger kam gegen 21 Uhr von der Fahrbahn ab, prallte gegen die Schutzplanke und kam schließlich quer über die Autobahn zum Stehen. Aus dem Lastwagen liefen dann rund 500 Liter Kraftstoff aus. Für die Bergung des Autos, die mit einem Autokran erfolgte, war die Autobahn für mehrere Stunden gesperrt und konnte erst gegen 4.30 Uhr freigegeben werden. Der Schaden beläuft sich auf etwa 100.000 Euro. Der Unfallverursacher musste vorsorglich ins Krankenhaus.

Ein 71-Jähriger aus dem Landkreis Regensburg war gegen 23 Uhr von Langquaid in Richtung Hausen unterwegs. Kurz vor einer Abzweigung geriet auch sein Auto, ein Audi A3, auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern. Der Audi schlitterte in einen Graben und kam dort zum Stehen. Der 71-Jährige blieb unverletzt.

Gegen eine Mauer einer Hofeinfahrt rutschte eine 24-Jährige mit ihrem Opel Adam, als sie gegen 22 Uhr im Kreis Kelheim bergabwärts unterwegs war. Die Fahrerin blieb unverletzt; tiefe Dellen gab es hingegen sowohl für das Auto als auch für die Mauer.

Verschneiter Ausblick in die kommenden Tage

Autofahrer sollten weiterhin vorsichtig sein: In den kommenden tagen ist vielerorts weiterhin mit Neuschnee, Frost und Glätte zu rechnen, wie das Polizeipräsidium Niederbayern warnt. „Wir bitten um erhöhte Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer und insbesondere darum, die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen, aufmerksam zu bleiben und unnötige Fahrten zu vermeiden“, heißt es. Außerdem sollte spätestens jetzt das Auto auf Winterreifen rollen, so der Hinweis. Die Oberpfälzer Polizei rät zudem, bei den aktuellen winterlichen Verkehrsbedingungen mehr Zeit als üblich für die Fahrt einzuplanen.