Besondere Ehre
Englmarisuchen und Straubinger Kunstverein mit Heimatpreis ausgezeichnet

Franz-Xaver Six/Ursula Eisenmann
Beim Englmarisuchen ist in Sankt Englmar oft das ganze Dorf auf den Beinen. Die Gemeinschaft Bildender Künstler setzt sich in Straubing für eine aktive Kunstszene ein. Beide Initiativen wurden nun mit dem Bayerischen Heimatpreis ausgezeichnet.

Das Bayerische Heimatministerium hat am Mittwochabend die diesjährigen Heimatpreise verliehen. Mit der Auszeichnung sollen laut den Wort den Worten von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker „außerordentliches Engagement und herausragende Verdienste um unsere bayerische Heimat“ geehrt werden. In diesem Jahr wurden dabei sechs vorbildliche Heimatinitiativen ausgezeichnet - gleich zwei davon stammen aus Niederbayern.
In der Region dürfen sich die Englmarisuchen-Fördervereinigung in Sankt Englmar (Kreis Straubing-Bogen) sowie die Gemeinschaft Bildender Künstler (GBK) in Straubing über die Ehrung freuen.
Ein Dorf feiert seine Legende
Das Englmarisuchen hat in Sankt Englmar eine lange Tradition, in diesem Jahr feierte es sein 175-jähriges Jubiläum. Das Schauspiel erzählt alljährlich am Pfingstmontag die Legende vom Tod des seligen Englmar. Traditionell ziehen die Darsteller dabei in historischen Kostümen mit einem von Ochsen gezogenen Wagen durch das Dorf zum Kapellenberg, wo der Einsiedler um das Jahr 1100 ermordet worden sein soll.
Die Fördervereinigung, die es seit 1958 gibt, hat sich der Erhaltung dieses Brauches verschrieben. Im Dorf beteiligt sich ein Großteil der Bevölkerung an der Durchführung des Spektakels - manche Darsteller sind bereits seit Jahrzehnten dabei. Für das Heimatministerium ist das Englmarisuchen daher ein „generationenübergreifendes und sinnstiftendes“ Fest. 2020 wurde das Brauchtum bereits in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Sie geben der Kunst Raum
Die Gemeinschaft Bildender Künstler in Straubing kann ebenfalls auf eine lange Historie zurückblicken. Seit 1949 setzt sich der Verein für mehr Aufmerksamkeit für Kunst in Straubing ein. Regelmäßig organisiert die GBK im Rathaussaal, im Rittersaal, im Herzogschloss und im ehemaligen Salzstadel Ausstellungen. Mit dem Weytterturm hat der Verein auch eigene Flächen zur Verfügung. Über 200 Ausstellungen hat die Gemeinschaft seit ihrer Gründung bereits verantwortet und somit zur Förderung einer aktiven Kunstszene beigetragen. „Der Verein ist eine feste Größe in Straubing und darüber hinaus sowie eine beständige Bereicherung des kulturellen Lebens in der Region“, lobt das Ministerium.
Der Bayerische Heimatpreis wird seit 2015 jährlich vergeben. Die Kandidaten werden in der Regel von den bayerischen Landräten und Oberbürgermeistern eingereicht. Die Auswahl über die Auszeichnung trifft eine Fachjury. In der Vergangenheit wurden in Ostbayern etwa bereits der Kötztinger Pfingstritt, der Festspielverein des Further Drachenstichs und der Agnes-Bernauer-Festspielverein ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr ging der Heimatpreis unter anderem an den Straubinger Verein Bluval und den Volkstumverein Waldmünchen.