Verfolgung von Sinti und Roma

Bayerisches Landeskriminalamt stellt sich seiner Geschichte

Das bayerische Landeskriminalamt will seine in dieser Hinsicht problematische Historie aufarbeiten. (Symbolbild)

Das bayerische Landeskriminalamt will seine in dieser Hinsicht problematische Historie aufarbeiten. (Symbolbild)

Von dpa

Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) will seinen Umgang mit Sinti und Roma in früheren Jahren aufarbeiten.

Bis 1965 habe es dort die so genannte "Landfahrerzentrale" gegeben, wo Menschen unter der diffamierenden Fremdbezeichnung "Zigeuner" zentral erfasst worden seien, teilte das BLKA in München am Dienstag mit. Eine Kriminalhauptkommissarin hat dazu für ihre Dissertation geforscht. Bayern habe vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik eine Vorreiterrolle im Vorgehen gegen Sinti und Roma eingenommen, so ihre Erkenntnis. Dies habe sich nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt.

BLKA-Präsident Harald Pickert kündigte an, Lehren daraus zu ziehen und etwa junge Beamtinnen und Beamte schon in der Ausbildung für dieses Thema zu sensibilisieren. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, begrüßte das Vorhaben. Mit der Auflösung der Landfahrerstelle 1965 habe die rassistische Sondererfassung von Sinti und Roma im BLKA nicht geendet. Die Untersuchung sei nur ein Anfang. Nun müssten unabhängige Historiker die Kontinuität nach 1965 untersuchen.

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