Der SSV Jahn Regensburg ist in der Regionalliga Bayern weiter nicht zu stoppen! Am Freitagabend gewannen die Oberpfälzer im vierten Saisonspiel zum vierten Mal und stehen mit nun zwölf Zählern weiter an der Tabellenspitze. Vor 6.910 Zuschauern gelang dem Jahn gegen den 1. FC Schweinfurt 05 ein 5:0-Kantersieg.

"Ich fand, dass es zu viele Phasen gab, wo wir passiv waren. Wenn in der 60. Minute beim Stand von 2:0 der Anschlus fällt, weiß ich nicht, was dann passiert", sagte nach dem Spiel Trainer Christian Brand, "ich bin froh, dass mir die Arbeit nicht ausgeht. Da gibt es noch sehr viel zu verbessern." Dennoch sei der erneute Sieg von großer Bedeutung: "Jeder Treffer und jeder Sieg ist enorm wichtig für unser Selbstvertrauen." Sein Gegenüber Gerd Klaus meinte: "Wir haben es in der 1. Halbzeit versäumt, in die Zweikämpfe zu kommen. Der Jahn war auch sehr frisch. Der Jahn hat vorgemacht, wie man in der Liga spielen muss. Ich bin mir sicher, dass der Jahn mit diesem Material auch Meister wird. Heute war nichts anderes als eine Niederlage drin." Jahn-Mittelfeldmann Kolja Pusch sagte: "Heimspiele in diesem Stadion machen einfach immer Spaß. Es war eine super Teamleistung von uns und wir entwickeln uns auch von Spiel zu Spiel weiter."

Im Vergleich zum 2:0-Auswärtserfolg in Unterhaching nahm Cheftrainer Christian Brand zwei Änderungen bei seiner Mannschaft vor. Für Sebastian Nachreiner, der sich während der Woche eine Knieverletzung zugezogen hatte, rückte Thomas Kurz ins Team. Im Dreiersturm lief Jann George anstelle von André Luge auf.

Der Jahn machte von Beginn an Druck, presste hoch und ließ den Gästen gar keine Zeit zum Durchatmen. Schon nach acht Minuten belohnten sich die Regensburger für ihre Power in der Anfangsphase. Nach einem Eckball von Kolja Pusch stieg Kapitän Markus Palionis im Strafraum hoch und köpfte zum 1:0 ein. Der Jahn ließ auch nach der Führung zunächst nicht locker und spielte weiter mit Vollgas in Richtung des Tores von Christopher Pfeiffer. Chancen zum zweiten Treffer waren durchaus vorhanden. So vergab Uwe Hesse nach einer flachen Hereingabe von Jann George freistehend (12.) und Marvin Knoll und Kolja Pusch scheiterten mit Freistößen nur hauchdünn.

Die größte Chance hatte Kolja Pusch, als er mit einem Schuss aus zehn Metern nur den linken Innenpfosten traf. Die Schweinfurter hatten dem guten Offensivfußball und der geordneten Defensivarbeit des Jahn nur wenig entgegenzusetzen. Die gefährlichste Situation war, als Tom Jäckel mit einem Distanzschuss knapp am Tor vorbeizielte (11.). Kur vor dem Pausenpfiff legte der Jahn noch einen Treffer nach. Zunächst wurde Jann George gefoult, Schiedsrichter Thomas Färber ließ allerdings den Vorteil laufen. Linksverteidiger Marcel Hofrath schnappte sich den Ball, setzte sich auf dem linken Flügel durch, zog ab und traf zum 2:0.

Nach der Halbzeit gingen zunächst die Schweinfurter ein größeres Risiko und agierten offensiver. Ohne allerdings zu wirklich gefährlichen Chancen zu kommen. Die beste Möglichkeit hatte Philipp Kleinhenz, als er von der Strafraumgrenze abzog und nur knapp über die Latte zielte (57.). Nur zwei Minuten darauf war es wieder Kleinheinz, der mit einem Heber über die Abwehr Tom Jäckel in Szene setzte. Dieser verzog allerdings knapp. "Menschen neigen zwischendurch zur Bequemlichkeit. Ich wünsch mir einfach mehr Aktivität und viel weniger Passivität", sagte Christian Brand zur etwas schwächeren Phase nach dem Seitenwechsel. Die beste Chance auf Regensburger Seite hatte nach 63 Minuten Uwe Hesse. Nach einem Einwurf leitete Marvin Knoll den Ball direkt weiter in den Lauf des Linksaußen. Hesse zog nach innen, schloss mit rechts ab und zwang Pfeiffer im Schweinfurter Tor zu einer Parade. Auf der anderen Seite musste Philipp Pentke einen Schuss von Steffen Krautschneider abwehren.

Entschieden wurde die Partie dann eine viertel Stunde vor dem Ende. Wie schon in Unterhaching holte Rechtsverteidiger Oliver Hein einen Elfmeter heraus. Er lief alleine auf Christopher Pfeiffer zu und wurde vom Schweinfurter Schlussmann von den Beinen geholt, der für diese Aktion auch die Rote Karte sah. Den Strafstoß verwandelte schließlich Marvin Knoll eiskalt oben rechts. Fast gleiches Bild in der 85. Minute. Wieder wird Oliver Hein im Strafraum gelegt, wieder gibt es Elfmeter. Dieses Mal tritt aber Kapitän Markus Palionis und verwandelt rechts unten zum 4:0. In der 90. Minute dann der Schlusspunkt: Aus der Distanz zog Marcel Hofrath einfach einmal ab und traf zum 5:0.

So spielte der SSV Jahn: Pentke - Hein, Palionis, Odabas, Hofrath - Kurz (82., Hofmann), Knoll, Pusch (69., Tiefenbrunner) - Hesse, Ziereis, George (78., Jünger)