Schicksal selbst in der Hand

Mitchell und Co. fiebern dem "wichtigsten Spiel der Saison" entgegen


Larry Mitchell will seine Jungs am Freitag direkt Vollgas geben sehen.

Larry Mitchell will seine Jungs am Freitag direkt Vollgas geben sehen.

Von Felix Hüsch

Nach der ärgerlichen Niederlage in Wolfsburg zogen die Straubing Tigers am Dienstag kollektiv lange Gesichter. Dennoch geht der Blick in dieser heißen Phase nach vorne und Coach Larry Mitchell pflichtet Sandro Schönbergers Aussage bei: "Das wird am Freitag definitiv das wichtigste Spiel der Saison."

Da geht es nämlich gegen Ingolstadt - einen von mehreren direkten Konkurrenten um die Playoffs. Die empfingen am Mittwoch die Mannheimer und schickten sie mit einem 3:1-Sieg punktlos nach Hause. "Ingolstadt war am Mittwoch sehr schnell, vor allem im Umschaltspiel", resümiert Mitchell. "Da ist es wichtig, dass wir geschlossen bleiben, mit fünf Mann nach vorne - mit fünf Mann nach hinten. Nur so können wir verhindern, dass sie ihre Stärken ausspielen und Lücken zwischen unsere Verteidigungs- und Angriffsreihen reißen." Doch nicht nur am Freitag haben die Straubinger ihr Schicksal selbst in der Hand. Auch die kommenden und letzten Spiele gegen München, Augsburg, Mannheim und Hamburg sind bis auf die Partie in München ausschließlich Begegnungen mit direkten Konkurrenten.

Ein Versprechen gibt Mitchell für Freitag schonmal ab: "Wir haben uns vorgenommen, nicht zuviel nachzudenken, obwohl es um alles geht. Am Dienstag haben wir zu viel zugeschaut, aber auch Einiges richtig gemacht - das zeigen die Torschüsse. Insgesamt hatten wir in den letzten drei, vier Spielen das Problem, dass wir jeweils am Anfang nicht wirklich wach waren. Am Freitag werden wir aber von Anfang an abgehen wie die Feuerwehr."

Osterloh geht es wieder besser

Der Einsatz von Sebastian Osterloh bleibt vorerst fraglich. Es gehe ihm aber laut eigener Aussage besser. Dustin Strahlmeiers Aussagen hingegen lassen Mitchell eher planlos zurück. "Er hat zu mir gesagt, er habe Schmerzen, es ginge ihm aber schon besser. Da ich nun kein Arzt bin, weiß ich natürlich nicht, was ich davon halten soll, das ist sehr undurchsichtig", erklärt Mitchell. Nachdem Austin Madaisky während des Trainings die Eishalle verlassen hatte, stand sein Trainer auch hier Rede und Antwort: "Er hat von irgendwem Eine mitbekommen, da war mein Training wohl einfach zu intensiv. Soweit ich bisher informiert bin, muss er an der Lippe genäht werden und hat einen Zahn locker. Sein Einsatz ist aber nicht gefährdet."

Was Stefan Loibl angeht, scheinen sich im Tigers-Lager langsam genauere Zukunftspläne anzudeuten. "Er hat am Dienstag sein bisher bestes DEL-Spiel gemacht. Jason Dunham hat damals genau die richtige Entscheidung getroffen, ihn hauptsächlich in Rosenheim spielen zu lassen, denn jetzt haben wir ihn da, wo wir ihn haben wollten", drückt Mitchell seinen Respekt aus. Dennoch wird Loibl am Freitag wohl nicht in Straubing auflaufen. "Ich hab ihn oft gefragt, wie er das findet und er hat immer gesagt, dass er zumindest vorübergehend kein Problem damit hat, unser 13. Stürmer zu sein und seinen festen Platz in Rosenheim zu haben."

Auch Colton Jobke bestätigt die Meinung seines Trainer zur aktuellen Situation aus Spielersicht. "Sein Schicksal selbst in der Hand zu haben ist ein gutes Gefühl, ich liebe den spannenden Wettbewerb." Mit Herz zu spielen sei das Wichtigste. Die Partie gegen München geht der Verteidiger nicht anders an als sonst auch. "Auch einen sogenannten Lieblingsgegner sollte man nicht unterschätzen, erst recht nicht, wenn er auf dem zweiten Platz steht. Wir haben in Wolfsburg gesehen, was alles noch passieren kann - auch nach einer Aufholjagd. Das war ärgerlich und sollte diese Saison nicht mehr passieren", hadert Jobke.