Straubing Tigers

Die Straubing Tigers wollen endlich weg vom letzten Platz


Stürmer René Röthke und die Tigers empfangen am Freitagabend die Eisbären Berlin. Am Sonntag müssen sie zum Derby nach Nürnberg. (Foto: Harry Schindler)

Stürmer René Röthke und die Tigers empfangen am Freitagabend die Eisbären Berlin. Am Sonntag müssen sie zum Derby nach Nürnberg. (Foto: Harry Schindler)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Die Hauptrunde der aktuellen DEL-Saison neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Zwölf Spiele stehen noch an. Weil es für die Straubinger im Rennen um die Playoffplätze nichts mehr zu holen gibt, lautet das Saisonziel seit dem Amtsantritt von Larry Mitchell, die Saison nicht als Tabellenletzter zu beenden. "Wir wollen endlich die rote Laterne abgeben, das ist unser großes Ziel", sagt Stürmer René Röthke. Für kurze Zeit war dies am vergangenen Spieltag bereits der Fall, als die Tigers in Düsseldorf in Führung und die Schwenninger Wild Wings gegen Mannheim zurücklagen. Doch für die Tigers reichte es dann nur zu einem Punkt im Rheinland. Den Abstand auf Schwenningen haben sie aber immerhin auf einen Punkt schrumpfen lassen.

Jetzt stehen am Wochenende zwei schwere Spiele auf dem Plan. Denn sowohl für den Freitagsgegner Eisbären Berlin (Freitag, 19.30 Uhr) als auch für die Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg, bei denen die Tigers am Sonntag (16.30 Uhr) zu Gast sind, geht es noch um vieles. Um die möglichst direkte Qualifikation für die Playoffs. "Zu Berlin muss man eigentlich nicht viel sagen. Die machen wahrscheinlich viel Druck. Aber mit den Fans im Rücken bin ich da positiv gestimmt. Wir haben das erste Heimspiel gegen die Eisbären gewonnen und auch beim letzten Spiel in Berlin gut gespielt", sagt Röthke, "In Nürnberg wird es auch nicht einfach. Aber wenn wir unsere Sache gut machen, dann denke ich, dass wir auch da drei Punkte holen können."

Wiederer fraglich, Bacashihua im Tor

Weiter verzichten muss Larry Mitchell auf die beiden Langzeitverletzten Blaine Down und Carsen Germyn wowie Verteidiger Florian Ondruschka. Dieser wird sowohl an diesem als auch am nächsten Wochenende nicht zum Einsatz kommen. "Wir planen mit ihm erst wieder nach der Pause und glauben nicht, dass es Sinn macht, wenn er nächstes Wochenende spielt. Danach sind zwölf Tage Pause, dann kann er wieder aufs Eis gehen", sagt Mitchell. Ein weiterer Ausfall könnte mit Youngster Manuel Wiederer noch dazu kommen. "Manuel ist krank. Ich dachte eigentlich, dass wir mit zwölf Stürmern und sechs Verteidigern in das Wochenende gehen könnten. Jetzt hoffe ich, dass es bei Manuel geht und er am Freitagvormittag wieder trainieren kann." In den Kader zurückkehren wird der zuletzt grippegeschwächte René Röthke. Im Tor wird wieder Jason Bacashihua zum Einsatz kommen.

Die beiden Youngster Stefan Loibl und Manuel Wiederer würden auch noch Spiele beim ESV Kaufbeuren benötigen, um für die Playdowns spielberechtigt zu sein. 20 Spiele müssen die beiden dafür beim Kooperationspartner absolviert haben. Bei Wiederer fehlen dafür noch sechs Spiele, bei Loibl nur noch zwei. Bei Wiederer dürfte es wohl nicht mehr reichen, wie Mitchell erklärte. "Bei Stefan ist es das Ziel, dass er bei uns Spielpraxis sammelt und auf dem Weg noch zwei Spiele für Kaufbeuren macht."

Mitchell mache die Arbeit mit den jungen Spielern Spaß, wie er sagt, und er will hierbei auch mit einem Vorurteil aufräumen. "Ich werde zu Unrecht als jemand beurteilt, der viel mit Deutsch-Kanadiern zusammenarbeitet." Als Beispiele von deutschen Spielern, die er gefördert hat, nennt er Dennis Endras, mittlerweile bei den Adler Mannheim, und Benedikt Kohl, aktuell beim deutschen Meister ERC Ingolstadt unter Vertrag. "In Augsburg waren es finanzielle Gründe", so Mitchell, "Deutsch-Kanadier haben die Hälfte des Geldes gekostet wie gestandene deutsche Spieler. Ich arbeite gerne mit jungen deutschen Spielern zusammen und werde sie auch in Straubing spielen lassen, wenn sie uns weiterhelfen."

Röthke: "Man muss jeden Tag alles geben. Wer das nicht tut, der hat den falschen Job."

Gerade das Unterzahlspiel war zuletzt eine Stärke der Tigers. In der DEL-Statistik der besten Unterzahlteams sind sie mittlerweile auf Platz drei. "Hauptverantwortlich für das gute Penaltykilling sind die Spieler selbst. Ich habe versucht, taktisch daran zu feilen und Kleinigkeiten zu ändern", sagt Mitchell und hat auch noch ein Lob für Dustin Strahlmeier und Jason Bacashihua parat: "Die besten Penaltykiller in jedem Team sind die Torhüter. Wir haben im Moment zwei, die Big Saves machen."

Nach den guten Leistungen und den Erfolgen zuletzt ist ein Aufschwung bei den Tigers deutlich bemerkbar. "Larry hat viel Schwung reingebracht und einige Veränderungen durchgesetzt. Wir sind jetzt viel selbstbewusster und können auch nach Niederlagen wieder punkten", sagt René Röthke. Dass es damit zu tun hat, dass Mitchell eine Art Casting für die neue Saison ausgerufen hat, glaubt der Angreifer dagegen nicht: "Man muss jeden Tag alles geben. Wer das nicht tut, der hat den falschen Job." Was sich unter Mitchell gerade für die Stürmer verbessert hat: "Er gibt uns in der Offensive mehr Möglichkeiten, um unsere Kreativität auszuleben", so Röthke. Und mit dieser Kreativität, gepaart mit einer disziplinierten Defensivarbeit könnte es auch an diesem Wochenende wieder für Punkte reichen.

So spielen die Tigers: Bacashihua, Strahlmeier - Yeo, Osterloh; Dotzler, Sturm; Canzanello, Kramer - Röthke, Brandl, Schönberger; Treille, Meunier, Stewart; Reed, Gomes, Wörle; Brandt, Wiederer, Loibl