Deggendorf/Stuttgart

Nach monatelanger Verletzungspause neigt sich Robin Yalcins Leidenszeit dem Ende zu


Der Deggendorfer Robin Yalcin bei seinem Bundesliga-Debüt gegen den FC Augsburg im Februar 2014. (Foto: firo/Augenklick)

Der Deggendorfer Robin Yalcin bei seinem Bundesliga-Debüt gegen den FC Augsburg im Februar 2014. (Foto: firo/Augenklick)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Es war keine leichte Zeit für Robin Yalcin. Ende September musste der 20-jährige Deggendorfer im Spiel mit der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart gegen Fortuna Köln verletzt vom Platz. Die Diagnose am nächsten Tag war niederschmetternd. Yalcin hatte sich einen Außenbandabriss zugezogen, was für ihn eine monatelange Pause nach sich zog. "Ich habe am Anfang schon ein wenig gebraucht, um das zu verarbeiten", gesteht der 20-Jährige. Er war gerade drauf und dran, sich für höhere Aufgaben, also Einsätze im Bundesligateam des VfB, zu empfehlen. Deshalb war es wohl der schlechtestmögliche Zeitpunkt für einen Ausfall. "Das kann man schon so sagen", meint Yalcin, "aber eine Verletzung kommt nie zum richtigen Zeitpunkt." Gerade seine Familie und seine Freundin haben ihn in dieser schwierigen Phase unterstützt.

"Jetzt neigt sich diese Zeit zum Glück dem Ende zu", freut sich Yalcin darüber, dass sein Comeback immer näher rückt. Von Reha und ärztlichen Behandlungen waren die vergangenen Monate geprägt. Jetzt steht die Rückkehr auf den Fußballplatz kurz bevor. Die Stuttgarter Profis befinden sich derzeit im Trainingslager in Portugal. Nach deren Rückkehr will auch Yalcin wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Erst wieder fit werden, dann angreifen

Dann geht es für das Talent, das von der U15 bis zur U20 alle Nachwuchsmannschaften des DFB durchlaufen hat, vorrangig darum, sich schnellstmöglich wieder an die alte Form heranzuarbeiten. "Es ist klar, dass ich jetzt nicht so weit bin, wie ich vor vier Monaten vor der Verletzung war", sagt Yalcin, "wichtig ist, dass ich mir selbst keinen zu großen Druck mache. Es wird seine Zeit brauchen, bis ich wieder den gleichen Fitnesszustand wie zuvor erreicht habe."

Geht es jetzt erst einmal darum, sich wieder heranzukämpfen, will sich Yalcin mittel- und langfristig natürlich beim VfB durchsetzen. "Ich mache erst einmal piano, konzentriere mich darauf, dass ich fit werde und gesund bleibe. Aber auf Dauer ist es natürlich mein Ziel, dass ich regelmäßig meine Einsätze bekomme." Unter Thomas Schneider, mittlerweile Co-Trainer von Joachim Löw beim DFB, bekam Yalcin in der vergangenen Saison bereits seine ersten Einsätze in der Bundesliga. Drei Mal lief er in der Beletage des deutschen Fußballs auf. "Ich durfte schon daran schnuppern und es war eine super Erfahrung", sagt Yalcin. Logisch, dass weitere Einsätze schnell folgen sollen.

Yalcin: "Will auf jeden Fall in Stuttgart bleiben."

Unter dem neuen VfB-Trainer Huub Stevens dürften die Chancen darauf nicht schlecht sein. Gerade erst hat der erfahrene Coach wieder vier vielversprechende Talente mit ins Trainingslager genommen. "Huub Stevens geht nur nach Trainingsleistung, da ist das Alter egal", sagt Yalcin, "Die Arbeit im Training zählt jede Woche und das ist gut so. Denn dadurch kann sich niemand ausruhen und jeder muss immer einhundert Prozent geben."

Und weil beim VfB die Aussichten gegeben sind, den Durchbruch zu schaffen, verschwendet Yalcin auch keinen Gedanken an andere Vereine, etwa eine Ausleihe oder einen Wechsel. "Ich habe auf jeden Fall vor, in Stuttgart zu bleiben", sagt Yalcin, der bereits seit 2009 für die Schwaben spielt und zu Beginn des vergangenen Jahres seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat. Mit einer Laufzeit bis zum Sommer 2016.

Zuletzt hatten türkische Medien Yalcin bei Besiktas Istanbul ins Gespäch gebracht, den Wechsel sogar schon als perfekt gemeldet. "Es ist schon interessant, was da geschrieben wird", muss Yalcin schmunzeln, "aber das muss ich ganz klar dementieren. Es gab keine Gespräche mit Besiktas." Und wenn er nach seinem Comeback von größeren Verletzungen verschont bleibt, dann muss er sich auch gar nicht mit anderen Clubs beschäftigen. Denn dann wird ihm der Durchbruch in Stuttgart zwangsläufig gelingen.

Robin Yalcin. (Foto: Rauchensteiner/Augenklick)

Robin Yalcin. (Foto: Rauchensteiner/Augenklick)