Nationalmannschaft bei EM

„Super gemacht“: Aushilfstrainer lässt Basketballer jubeln

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Stach an seinem Geburtstag heraus: Franz Wagner.

Stach an seinem Geburtstag heraus: Franz Wagner.

Von dpa

Kein Bundestrainer, kein Problem: Basketball-Weltmeister Deutschland ist auch ohne den erkrankten Chefcoach Alex Mumbru mit einem klaren Sieg in die EM gestartet und hat den ersten Schritt auf dem Weg ins Achtelfinale gemacht. Das Team um Kapitän Dennis Schröder gewann nach durchwachsener erster Halbzeit am Ende deutlich mit 106:76 (46:43) gegen Außenseiter Montenegro.

Geburtstagskind Franz Wagner (22 Punkte), Spielmacher Schröder (21) und Andreas Obst (18) waren im finnischen Tampere die besten deutschen Werfer - es war ein nur 20 Minuten umkämpfter Auftakt, bei dem Deutschland erst im dritten Viertel davonzog. An Stelle des Spaniers Mumbru rückte dessen Assistent Alan Ibrahimagic in die Rolle des Chefcoaches. Wann Mumbru zurückkehrt, blieb zunächst offen.

Schröder dirigierte das deutsche Spiel.
Schröder dirigierte das deutsche Spiel.
Schröder dirigierte das deutsche Spiel.
Chef für mindestens ein Spiel: Alan Ibrahimagic.
Chef für mindestens ein Spiel: Alan Ibrahimagic.
Chef für mindestens ein Spiel: Alan Ibrahimagic.

„Es war klar, dass es im ersten Spiel immer etwas langsamer losgeht. In der zweiten Halbzeit haben wir dann den zweiten oder sechsten Gang gefunden“, sagte Ibrahimagic zufrieden. Wie es für ihn weitergeht, wusste er direkt nach Spielschluss noch nicht. „Ich hoffe, dass ich meine alte Rolle einnehmen kann, aber im Moment kann ich es noch nicht sagen.“ Noch ist unklar, ob Mumbru im nächsten Spiel an der Seitenlinie stehen kann.

Kapitän Schröder war zufrieden. „In der ersten Halbzeit war es ein bisschen erstmal ankommen, aber in der zweiten Halbzeit haben wir unsere Energie gebracht und am Ende verdient gewonnen“, sagte der Point Guard.

Das deutsche Team, das in den vergangenen Wochen in stimmungsvollen Hallen in Köln, München und Madrid spielte, musste sich erstmal an die relativ trostlose Atmosphäre in Tampere gewöhnen. Als NBA-Jungstar Wagner an der Freiwurflinie stand, waren anlässlich seines 24. Geburtstags sogar einzelne Happy-Birthday-Gesänge zu hören - so leise war es auf den Rängen, auf den nur 3495 Zuschauer Platz gefunden hatten.

Mumbru liegt zwar seit Montag wegen „eines akuten Infekts“ weiter im Krankenhaus, war aber in die Kommunikation eingebunden. „Auf der Bank wird per Handy mit ihm kommuniziert. Aber die meiste Arbeit ist ja bereits im Vorfeld gemacht worden“, sagte Ibrahimagic. Das Team hofft nach dem kurzen Schockmoment auf eine zügige Rückkehr Mumbrus, am besten schon zum zweiten Gruppenspiel gegen Schweden am Freitag (12.30 Uhr/RTL und MagentaSport).

Die prägende Figur der ersten Minuten war Wagner, der mit viel Tempo und Durchsetzungskraft zum Korb zog und sieben Punkte zu einer frühen Führung beisteuerte. Als Obst beim Stand von 11:11 ein Vier-Punkte-Spiel gelang, war die deutsche Bank erstmals voll da - doch absetzen konnte sich der Weltmeister gegen Montenegro mit NBA-Routinier Nikola Vucevic (34 Jahre) zunächst nicht.

Deutschland schaffte es nicht, den von Mumbru gewünschten schnellen Spielstil umzusetzen. Stattdessen gab es viele schwierige Dreipunktewürfe, von denen bis zur Pause nur vier von 18 ihr Ziel fanden. „Wir treffen offensiv nicht richtig gut“, sagte Co-Kapitän Johannes Voigtmann bei Magentasport.

Der verletzte Weltmeister Moritz Wagner, der als TV-Experte für Magentasport arbeitet, wirkte zur Halbzeit dennoch ganz gelassen. „Es ist ein klassisches Eröffnungsspiel. Es ist nicht so einfach, am Nachmittag in einer halbleeren Halle Energie aufzubauen“, sagte Wagner. Seine Energie hätte das deutsche Team vor den überwiegend leeren Rängen gut gebrauchen können.

So souverän wie Mitfavorit Litauen, der Großbritannien zuvor zum Start der Gruppe B mit 94:70 besiegt hatte, war Deutschland zunächst nicht unterwegs. Was auch am aufmüpfigen und physisch starken Gegner lag.

Für die zweite Halbzeit forderte Ibrahimagic eine Steigerung in der Defensive. Und die kam - die defensiveren Rotationen klappten besser. Und vorn fielen plötzlich in Serie die Dreier. Vor allem Spezialist Obst lief nun heiß. Nur eine Blessur von Isaac Bonga trübte die gute Leistung nach dem Seitenwechsel.

Vor dem Doppelpack gegen Schweden und Litauen gibt es am Donnerstag zunächst einen spielfreien Tag. Falls Mumbru an diesem aus dem Krankenhaus entlassen wird, könnte er am Freitag bereits wieder an der Seitenlinie stehen. Die besten vier Nationen der Sechsergruppe erreichen die Endrunde im lettischen Riga.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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