Geköpfte Straubinger Madonna
Verfahren gegen mutmaßlichen Täter eingestellt
12. August 2021, 13:11 Uhr aktualisiert am 12. August 2021, 17:30 Uhr
Uli Scharrer
Die beschädigte Madonna. Mittlerweile wurden die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Täter eingestellt.
Der Tatverdächtige, der im Oktober 2020 die Marienstatue in der Straubinger Jesuitenkirche geköpft haben soll, ist wieder frei.
Der junge Mann sei "krankheitsbedingt schuldunfähig", teilte die Staatsanwaltschaft Regensburg am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage mit. Das Ermittlungsverfahren sei eingestellt worden. Bei der beschuldigten Person handelte sich um einen Straubinger, der zur Tatzeit 20 Jahre alt war. Der Fahndungserfolg vom Juni hatte laut Kripo auf den vor Ort gesicherten Spuren beruht. Die Ermittlungen hätten keinen Hinweis auf eine religiös oder extremistisch motivierte Tat ergeben.
Ein Polizist hatte auf dem Weg zum Dienst am Abend des 22. Oktober 2020 am Eingang der Jesuitenkirche den abgeschlagenen Kopf der Marienfigur entdeckt, dem eine Mund-Nase-Maske übergezogen worden war. Im Vorraum der Kirche stieß der Beamte auf die umgestürzte und beschädigte Statue.Der Vorfall sorgte auch über Straubing hinaus für Empörung.
Die Figur war seit Dezember 2020 im niederrheinischen Neuss. Der dort ansässige Puppendoktor Marcel Offermann restaurierte sie unentgeltlich. Anfang September soll die Statue an ihren angestammten Platz zurückkehren.
Ulli Scharrer
Marcel Offermann, der Puppendoktor aus Neuss, hatte schon bei der Abholung von Kopf und Rumpf im Dezember ein genaues Auge auf Details der Beschädigung.
Ulli Scharrer
Der Puppendoktor bei der Arbeit. Im September soll die Statue an ihren angestammten Platz zurückkehren.
