Landkreis Regensburg

Sexuelle Nötigung in der Ittlinger Straße: Es war alles frei erfunden


Überraschende Wendung im Fall der sexuellen Nötigung Ende Juli 2016 in der Ittlinger Straße in Straubing: Die vermeintliche Tat hat nie stattgefunden. (Symbolbild)

Überraschende Wendung im Fall der sexuellen Nötigung Ende Juli 2016 in der Ittlinger Straße in Straubing: Die vermeintliche Tat hat nie stattgefunden. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Es war eine Meldung, die insbesondere in Teilen der weiblichen Bevölkerung Straubings für ein mulmiges Bauchgefühl gesorgt hatte. Eine junge Frau soll in der Nacht auf 31. Juli 2016 in der Ittlinger Straße von drei unbekannten Männern angegriffen und sexuell genötigt worden sein. Das Sicherheitsgefühl in der Stadt hatte dadurch einen Bruch erlitten. Doch jetzt hat der Fall eine überraschende Wendung genommen: das vermeintliche Opfer hatte alles nur frei erfunden.

In dem Fall gab es monatelang offene Fragen. Die 37-jährige Frau hatte sich am 31. Juli 2016 nachmittags bei der Polizei gemeldet und dort angegeben, sie sei gegen 2.30 Uhr nachts in der Ittlinger Straße von drei unbekannten Männern sexuell genötigt worden. Erst, als ihr ein zufällig vorbeifahrender Radfahrer zu Hilfe gekommen sei, hätten sich die Angreifer aus dem Staub gemacht. Laut Angaben der Frau hätte sie der ihr unbekannte Radfahrer sogar noch sicherheitshalber nach Hause begleitet. In der Folge suchte die Polizei öffentlich nach diesem ominösen Radfahrer, um Licht ins Dunkel des Falles zu bringen. Doch besagter Radfahrer hat sich bis zum heutigen Tage nicht gemeldet.

Lesen Sie hier die Erstmeldung zu dem Fall:

Jetzt ist auch klar, warum: denn diese Tat hat es nie gegeben. Laut Polizeisprecher Martin Pöhls lägen "eindeutige Hinweise" vor, nach denen die 37-Jährige den Übergriff auf ihre Person "völlig frei erfunden" hat. In Reihen der Ermittler der Kripo Straubing ist man sich da ganz sicher. Einzig das Motiv für diese Lügengeschichte ist aktuell noch unklar. Pöhls: "Die Frau wird hierzu noch befragt." Mehr könne man "aus ermittlungstaktischen Gründen" gegenwärtig nicht dazu sagen.

Insbesondere in den sozialen Medien kochte die Stimmung nach Bekanntwerden der sexuellen Nötigung hoch. "Jetzt kann man als Frau nicht mal mehr nachts allein nach Hause gehen in Straubing", "Was ist nur aus unserer Stadt geworden?" lauteten nur einige der Kommentare. Keine Frage, der Fall sorgte für große Beunruhigung in Teilen der Bevölkerung. Umso bitterer freilich jetzt, dass all dies nur den Fantastereien des vermeintlichen Opfers geschuldet war.

Gegen die 37-jährige Straubingerin wird jetzt wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt. Die Kosten für den Einsatz können der Frau zwar nicht aufgebrummt werden, wohl aber droht ihr entweder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder aber eine empfindliche Geldstrafe.