Regensburg
Heilige Handlung: Wolbergs eröffnet Regensburger Starkbiersaison
1. Oktober 2015, 14:33 Uhr aktualisiert am 1. Oktober 2015, 14:33 Uhr
Donnerstagfrüh trabten die Ziegengespanne wieder vom Regensburger Rathaus in Richtung Arnulfsplatz. Dort, beim "Mutterhaus", wie Kneitinger-Kenner das Stammhaus dieser Kultbrauerei nennen, luden sie die ersten Fässer des ersehnten Bockbieres ab. Oberbürgermeister Joachim Wolbergs war zuvor zünftig per Kutsche herbeichauffiert und vom Wirtsehepaar Reichinger herzlichst begrüßt worden.
Geschäftsführer Martin Sperger warnte mit durchaus vergnügtem Unterton die umstehenden Gäste und Pressefotografen vor den Anzapfkünsten des OB. Dieser grantelte leicht zurück und bewies dann, dass er diese heilige Handlung inzwischen geübt haben muss: ein Schlag und "o'zapft" war. Die Blaskapelle Viehhausen begleitete diesen ohne Streuverluste vollzogenen 65. Kneitinger Bockbieranstich (ab dem Zweiten Weltkrieg gerechnet), und Wolbergs stieß mit den Wirtsleuten und dem Stiftungsrat an.
Nach dem ersten Schluck aus dem Steingutmaßkrug wischte er sich den Schaum von der Oberlippe und charakterisierte: "Süffig isser und vielleicht ein bisschen süßer als letztes Jahr!" Das Publikum ermunterte er, tüchtig zu konsumieren, denn: "Der Umsatz der Stiftungsbrauerei dient einem guten Zweck." Die Erlöse der Stiftungsbraurei kommen den Kindern von St. Leonard und den Senioren im Pflegeheim Kumpfmühl zugute. Der Kult des Bockanstichs begann am 28. März 1868. Da braute und verkaufte Johann Kneitinger I. die ersten elf "Eimer" (68 Maß) und vier Maß vom dunklen Bockbier.