Als erste bayerische Stadt hat Regensburg das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" erhalten.

Oberbürgermeister Joachim Wolbergs nahm die Auszeichnung am Sonntag von Haimo Liebich, dem Schatzmeister des Vereins "Kinderfreundliche Kommunen e.V." im Beisein vieler Kinder entgegen. Der Verein wird von Unicef Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen. Mit dem Siegel wird der besondere Einsatz der Stadt für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention gewürdigt. Besonderer Wert wird auf die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in den Prozess gelegt. Die Stadt muss einen Etat für spezielle Maßnahmen ausweisen.

Vor zwei Jahren beworben
Der Stadtrat hatte vor zwei Jahren beschlossen, sich für diese Auszeichnung zu bewerben. Die Stadt erarbeitete dann einen Aktionsplan, der in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden soll. Eine Sachverständigenkommission würdigte die geplante Einrichtung eines Jugendbeirates und die Fortführung der Spielleitplanung. Bei der Neugestaltung von Spielplätzen waren Kinder mit ihren Vorschlägen beteiligt gewesen. Im Aktionsplan sind auch die Ergebnisse einer Umfrage berücksichtigt. 290 Regensburger Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren wurden nach ihrer Lebenssituation und ihren Wünschen befragt. Die Auswertung zeigte, dass sie größtenteils mit ihren Lebensbedingungen zufrieden sind, sehen aber Verbesserungsbedarf beim Mitspracherecht, Gewaltprävention, bei den Freizeitangeboten und beim öffentlichen Nahverkehr.

Siegel als "Markenzeichen"
Im nächsten Jahr möchte Wolbergs in einer freiwilligen Aktion alle Kinder und Jugendlichen der Stadt nach ihrer Lebenswirklichkeit befragen. "Kinderschutz soll in Regensburg eine besondere Bedeutung haben. Das Siegel wird ein Markenzeichen werden", sagte der Oberbürgermeister.