Stadtturmführungen
Über den Dächern der Stadt: Straubing von oben betrachtet

Doris Emmer
Besonders bei klarem Wetter geht der Ausblick nicht nur in die Stadt Straubing, sondern weit in den Gäuboden und in den Bayerischen Wald.
700 plus ein Jahr ist der Straubinger Stadtturm alt. Seine wechselhafte Geschichte erzählen 38 Stadtführer. Bei einer Besteigung erfahren die Gäste, wozu der Turm vor mehr als 700 Jahren gebaut worden ist, welche Aufgaben der Türmer hatte und wie dessen Alltagsleben aussah.
Die Geschichte des Stadtturmes ist beeindruckend: 1316 wurde mit dem Bau des Stadtturms begonnen. Bis heute hat das neun Ebenen hohe Bauwerk die wechselhafte Stadtgeschichte von Straubing begleitet. Die Turmglocke, die die Zeit anzeigt, stammt aus dem Jahr 1406, die Mechanik folgte im 19. Jahrhundert. Bis zum Jahr 1928 kümmerte sich noch ein Türmer um das Wahrzeichen. 1991 fand eine umfassende Sanierung durch einen Förderverein statt. 1997 erhielt der Turm sein Spiel, dessen einzelne Glocken von Institutionen und Bürgern der Stadt gestiftet wurden. Die Uhren an der Außenseite haben die zweigrößten Zifferblätter in Deutschland. Nur die Uhr am Hamburger Michl ist noch größer.
Wer mehr zur Geschichte des Turmes erfahren will und einen traumhaften Ausblick über die Stadt genießen möchte, der kann dies zwei Mal die Woche. Von April bis Oktober wird jeweils am Samstag um 10.30 Uhr und am Montag um 14 Uhr eine Führung angeboten. Eine Anmeldung ist im Amt für Tourismus und Stadtmarketing unter der Telefonnummer 09421/94460199 erforderlich. Bezahlt wird vor der Führung.
Bei der Besteigung wird langsam von Ebene zu Ebene aufgestiegen mit Pausen für Erläuterungen und Fragen dazwischen. Deshalb ist die Führung auch für Kinder, Senioren und Untrainierte gut möglich. Noch ein Tipp: Es lohnt sich besonders bei klarem Wetter eine Kamera mitzunehmen. Neben der Stadt Straubing von oben kann auch der Lauf der Donau durch das Gebiet verfolgt werden und der Bogenberg entfaltet dann seine ganze Pracht.