Tatsächlich gestürzt
Biker mit Gedächtnisverlust: Zeuge klärt Unfall in Riedenburg auf

Carsten Rehder/dpa
Dass es einen Unfall gab, dürfte relativ sicher sein – aber ansonsten sind einige Fragen offen. (Symbolbild)

Am Sonntagabend bringen Angehörige einen verletzten Motorradfahrer in die Notaufnahme eines Kelheimer Krankenhauses. Was ihm passiert ist, weiß niemand – bis ein Zeuge sich meldet und Licht ins Dunkel bringt.
Laut Polizeibericht lieferten die Angehörigen den 60-Jährigen gegen 18 Uhr in dem Krankenhaus ein und gaben an, dass er am Nachmittag mit seiner KTM von Riedenburg im Landkreis Kelheim allein zu einer Motorradtour aufgebrochen war. Eine Stunde später sei er zurückgekehrt, aber desorientiert und benommen gewesen. Zudem habe er Gedächtnislücken. Auf mehrmalige Nachfrage habe er gesagt, er habe „irgendwo bei Riedenburg“ einen Unfall gehabt.
Eine ärztliche Untersuchung bestätigte dann auch, dass der Biker Sturzverletzungen hatte, die eine stationäre Behandlung nötig machten. Die Polizei befragte den 60-Jährigen im Krankenhaus, konnte aber keine weiteren Erkenntnisse gewinnen. Der Mann konnte sich nicht erinnern, ob er durch eigenes Verschulden gestürzt war oder vielleicht mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen war. Auch wusste er nicht, welche Strecke er genau mit seiner KTM gefahren war.
Die Beamten begutachteten das Motorrad und stellten fest, dass es ein typisches Schadensbild nach einem Sturz aufwies: Die rechte Seite war verkratzt und der Rückspiegel abgebrochen. Bei der Spurensicherung ergaben sich keine Hinweise auf einen weiteren Unfallbeteiligten, wie beispielsweise Lackspuren.
Am Dienstag erklärte die Polizei dann, dass sich ein Zeuge gemeldet und den Vorfall aufgeklärt habe. Ihm zufolge war der Motorradfahrer auf der Straße „An der Altmühl“ in Riedenburg unterwegs und stürzte dann ohne Fremdeinwirkung beim Abbiegen auf die Stadtbrücke. Mehrere Zeugen halfen ihm auf, er schien jedoch keine Unterstützung zu benötigen und wollte auch keinen Rettungsdienst. Anschließend fuhr der 60-Jährige nach Hause – und wie sich zeigen sollte, war seine Einschätzung wohl etwas verfrüht.