Häuser durchsucht
Spezialeinheiten in Plattling im Einsatz: Waffen sichergestellt

Zollbeamte sowie mehrere Einsatzkräfte von Spezialeinheiten haben am Donnerstagvormittag zwei Häuser in Plattling durchsucht. Dort fanden sie unter anderem über 30 illegale Waffen und weiteres belastendes Material.
Christian Schüttenkopf, Pressesprecher des Zollfahndungsamts München, bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion den Einsatz. Demnach vollzogen die Beamten am frühen Morgen Durchsuchungsbeschlüsse in fünf Wohnungen und Häusern in den Landkreisen Deggendorf, Dachau und Schwandorf – eine genaue Anzahl der Einsatzkräfte nannte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Der Durchsuchung seien Ermittlungen gegen zwei Personen aus dem Landkreis Deggendorf vorangegangen. Sie sollen unter anderem gegen das Waffengesetz verstoßen haben, indem sie Waffen- und Waffenteile aus dem Ausland geschmuggelt hätten. Einer der Beschuldigten ist laut Polizeiangaben ein 49-Jähriger aus dem Landkreis Deggendorf. Er soll Waffen- und dazugehörige Teile eingeschmuggelt und an vier weitere Tatverdächtige weiterverkauft beziehungsweise zum Kauf angeboten haben. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die mutmaßlichen Abnehmer die erworbenen Gegenstände wieder weiterverkauft haben könnten. Ein 57-Jähriger aus dem Landkreis Dachau soll Schreckschusswaffen zu scharfen Schusswaffen umgebaut beziehungsweise aus Waffenteilen eigene schussfähige Modelle hergestellt haben.
Vor Ort stellten die Einsatzkräfte Schüttenkopf zufolge Waffen- und Waffenteile, Bargeld in Euro und Schweizer Franken sowie Datenmaterial sicher, das nun ausgewertet werde. Bei der Plattlinger Wohnungsdurchsuchung tat sich eine Spur zu einem weiteren mutmaßlichen Kunden und dessen Partnerin auf. Bei ihm, einem 40-jährigen Deutschen, stellten die Fahnder zahlreiche Waffen und Munition sicher.
Gegen zwei der fünf Beschuldigten erging Haftbefehl. Darunter befänden sich nicht die beiden Tatverdächtigen aus dem Landkreis Deggendorf, teilte ein Sprecher des Zollfahndungsamts München mit. Derzeit gebe es keinen Anlass zur Vermutung eines extremistischen oder terroristischen Hintergrunds.