Baustellenparty geplant

Further Kirchensanierung schreitet voran


Seit einem Jahr wird die Stadtpfarrkirche saniert. Derzeit erfolgt die Instandsetzung des Dachstuhls im Bereich der Vierung (unterhalb der weißen Dachplane).

Seit einem Jahr wird die Stadtpfarrkirche saniert. Derzeit erfolgt die Instandsetzung des Dachstuhls im Bereich der Vierung (unterhalb der weißen Dachplane).

Seit einem Jahr läuft die Sanierung der Pfarrkirche. Von den über vier Millionen Euro Kosten sind bereits 1,2 Millionen verbaut. Was heuer alles gemacht wird? Wie man im Plan liegt? Und wo besondere Herausforderungen lauern? Darauf gibt Barbara Wilnhammer Antworten.

Die Architektin des Further Büros "Wild & Wilnhammer" begleitet diese knapp über vier Millionen Euro teure Sanierung, die zu einem sehr großen Teil vom Bistum finanziert wird, federführend. Der Status quo sieht laut Wilnhammer wie folgt aus: Nachdem die Dachsanierung des Haupthauses im vergangenen Jahr ohne große Überraschungen und folglich zügig vonstattengegangen war, konnte in den Wintermonaten früher als geplant in der Vierung losgelegt werden. "In diesem Bereich ist der Zimmerer nach wie vor tätig", berichtet Barbara Wilnhammer, wobei sie die Vierung als eine der anspruchsvollsten Aufgaben dieser Maßnahme bezeichnet. Nicht nur wegen Holzbalken, die infolge von Wassereintritten geschädigt sind und ausgetauscht werden müssen, sondern vor allem aufgrund des Hausschwammbefalls im südlichen Querhaus.

Schwieriges Arbeiten oberhalb der Flachdecke

In den nächsten Wochen werde das geschädigte Holz entfernt und das betroffene Mauerwerk getränkt, um erfolgreich ein weiteres Wachstum des Hausschwamms zu verhindern, erläutert die Architektin. Hier sei von den Handwerkern sehr viel Fingerspitzengefühl gefordert, denn: "Im Gegensatz zum Langhaus, wo das Gewölbe den Raum frei überspannt, hängt die Konstruktion der Flachdecke unmittelbar an den Deckenbalken. In diesem Bereich muss die Flachdecke abgestützt werden." Die Arbeiten vom Dachraum aus seien mit absoluter Vorsicht durchzuführen, damit die Raumschale im Kircheninnenraum keinen Schaden nimmt. "Spektakulär wird auch die Einbringung neuer Gespärre. Diese werden fertig zusammengebaut mit dem Kran über das Dach eingehoben", so Wilnhammer weiter. Sie rechnet damit, dass bis Oktober das Dach im Bereich der Vierung beziehungsweise der beiden Querhäuser neu eingedeckt ist.

Mit Farbanstrich wird bereits heuer begonnen

Parallel dazu sollen heuer die Außenputzarbeiten am Langhaus sowie an den beiden Querhäusern erfolgen und danach auch gleich der Neuanstrich. Wie bereits berichtet, wird die Stadtpfarrkirche nicht mehr den bisherigen Rosé-Ton erhalten, sondern in einem Beige, das sich an der ursprünglichen Farbe nach der Kirchenerweiterung 1890 orientiert, gestrichen.

Die Zimmererarbeiten im Bereich der Apsis finden laut Wilnhammer im nächsten Winter statt, sodass im Frühjahr 2024 mit dem Kirchturm der letzte Bauabschnitt in Angriff genommen werden kann. Ende nächsten Jahres soll die Maßnahme abgeschlossen sein. "Nach heutigem Stand kann dieses Ziel gehalten werden", beruhigt Wilnhammer mit Blick auf die Landesgartenschau 2025. Und wie sieht's mit den Kosten aus?

Inzwischen seien rund 1,2 Millionen Euro von der Kirchenstiftung ausgegeben worden. "Bislang liegt die Maßnahme im Kostenrahmen", betont die Architektin, wobei sie auch darauf hinweist, dass "nach einem Drittel der angesetzten Bauzeit eine Kostenprognose nur vorläufig sein kann".

Pfarrgemeinderat verkauft für Sanierung Ostereier

Derweil bemüht sich der Pfarrgemeinderat (PGR) weiterhin, den ungedeckten Sanierungsbetrag, welchen die Pfarrei selbst aufbringen muss und der im höheren fünfstelligen Bereich rangiert, durch Spendenaktionen zu reduzieren. "Bisher haben wir über 20.000 Euro zusammenbekommen", freut sich PGR-Sprecherin Johanna Plach.

Das meiste Geld erbrachte bislang die überaus gelungene Dachschindelaktion im vergangenen Jahr, wobei man für 50 Euro Pate einer Dachschindel und namentlich unterm Kirchendach verewigt wurde. Dies ist laut Plach auch weiterhin möglich.

Heuer finden mehrere kleinere Aktionen statt, "da wir die Leute nicht überfordern wollen in einer Zeit, in der jeder auf sein Geld achten muss". So hatte man vor knapp drei Wochen zum Kirta-Café ins Josefshaus eingeladen, was laut Plach "ein voller Erfolg war. Wir hatten über 1.000 Euro Reinerlös."

Am Osterwochenende werden nun den Kirchenbesuchern am Karsamstag und Ostersonntag 200 gefärbte, schön verzierte Eier zum Kauf angeboten, für einen Stückpreis von je zwei Euro. Zudem ist im Frühsommer ein Baustellenfest geplant, "zwar nicht direkt auf der Baustelle unterm Kirchendach, sondern auf dem Kirchplatz", lässt Plach wissen. Weiteres ist mit dem Kreuzkirta und im Herbst beim Erntedankfest vorgesehen. Es sind eine Reihe kleinerer Aktionen, mit denen trotzdem ein Beitrag geleistet wird, diese große finanzielle Herausforderung der Pfarrei zu schultern. Und das scheint dank des großen Engagements zu gelingen.