Furth im Wald

Fischsterben im Drachensee: Ursache geklärt


Der Drachensee bei Furth im Wald gilt als Naturjuwel. Deshalb hatte das Fischsterben Anfang Juni für Beunruhigung gesorgt.

Der Drachensee bei Furth im Wald gilt als Naturjuwel. Deshalb hatte das Fischsterben Anfang Juni für Beunruhigung gesorgt.

Für Spaziergänger am Drachensee dürfte es vor rund zwei Monaten ein Bild gewesen sein, das erschreckte: Dutzende Fische lagen verendet am Ufer. Sie wurden vom Fischereiverein Furth im Wald in einem Container gesammelt und fachgerecht durch Verbrennung in Plattling entsorgt. Was war geschehen? Der Fischereiverein weiß nun die Antwort. Wie dessen erster Vorsitzender Franz Sporer gegenüber der Chamer Zeitung wissen ließ, waren die Tiere zwar gesund, jedoch wurden sie Opfer einer Laichverhärtung. Rund 150 Karpfen fanden dadurch den Tod - alle mit einem Gewicht zwischen acht und 30 Pfund.

Nach Abschluss der Untersuchungen liegt nun dem Fischereiverein Furth im Wald ein Gutachten vor: Die untersuchten Fische seien bis zu ihrem Ableben bei bester Gesundheit, der Ernährungszustand sehr gut gewesen. Haut und Kiemen hätten keine Parasiten besessen und es sei auch keine Virenerkrankung festgestellt worden. Auffallend war laut Sporer jedoch, dass die sezierten Fische frisch angebildete Eier im Bauch hatten. Zudem fanden sich in ihnen Eier, die bereits vor Jahren gebildet wurden. "Das bedeutet, dass die Fische sicher drei Jahre nicht zum Ablaichen kamen", folgert der Fischereiverein und erläutert in seinem Statement: "Zur Erklärung muss man wissen, dass ein Karpfen in der kalten Jahreszeit normalerweise Winterruhe hält, das heißt, wenn das Gewässer über längere Zeit zugefroren ist, stellt sich der Fisch in Grundnähe und reduziert seinen Herzschlag auf sechs Schläge pro Minute." Weil es aber schon seit mehreren Jahren keinen richtigen Winter mehr gab und der See in Folge dessen nicht über einen längeren Zeitraum zugefroren war sowie die fischfressenden Tierarten wie zum Beispiel Kormorane, Graureiher und Fischotter und andere Geflügelarten ungehindert in das Gewässer eindringen konnten, sei es den Karpfen unmöglich gewesen, ihre Winterruhe einzuhalten und im Frühsommer ablaichen zu können. Der Fischereiverein überlegt deshalb durch Maßnahmen - wie zum Beispiel durch Einbringen von Totholz oder zusätzliche Bepflanzung des Uferbereiches - einen Schutz der Fische zu ermöglichen, damit diese ablaichen können.

Sporer nutzt die Stellungnahme in dieser Sache aber auch, um im Namen der Vorstandschaft allen Mitgliedern, die sich so zahlreich an der Entsorgung der verendeten Karpfen beteiligt haben, seinen Dank auszusprechen. "Diese haben mit ihrer Arbeit dafür gesorgt, dass der Drachensee weiter als Naherholungsgebiet genutzt werden kann und ein Juwel für die Tierwelt bleibt", betonte er.