Leute

Boris Becker: Bin extrem vorsichtig geworden mit Menschen

Boris Becker saß gut acht Monate in Großbritannien im Gefängnis

Boris Becker saß gut acht Monate in Großbritannien im Gefängnis

Von dpa

Die Zeit im Gefängnis hat Boris Becker nach eigenen Angaben verändert - und insbesondere auch seinen Freundeskreis. „Ich bin extrem vorsichtig geworden mit Menschen. Das Vertrauen ist schon angekratzt“, sagte der frühere Tennis-Star im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Früher sei er „ein Menschenfreund“ gewesen, er habe erst mal jeden reingelassen. „Das ist nicht mehr der Fall“, sagte der 57-Jährige.

Becker war im April 2022 in London zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem er in einem Insolvenzverfahren Vermögenswerte nicht ordnungsgemäß angegeben hatte. Er saß 231 Tage in Haft, ehe er nach Deutschland abgeschoben wurde. In seinem Buch „Inside“ berichtet Becker detailliert von den Begegnungen mit Mitgefangenen und falschen Freunden aus der Zeit vor der Verurteilung.

Seine Familie hat Becker immer Halt gegeben.

Seine Familie hat Becker immer Halt gegeben.

„Ich bin sehr vorsichtig und habe auch nur noch einen kleinen Freundeskreis. Und das wird sich auch, glaube ich, so schnell nicht ändern“, sagte Becker. „Da bin ich schon ein gebranntes Kind. Es gibt da dieses Sprichwort: "Zeig mir deine Freunde, deinen Freundeskreis, dann sage ich, wer du bist." Mein Freundeskreis heute, der kann sich sehen lassen, aber den zeige ich nicht, ich spreche nicht darüber.“

Viele hätten ihm im Verlauf seiner schweren Jahre den Rücken gekehrt oder sich nicht mehr mit ihm auseinandersetzen wollen. „Und das ist okay“, sagte Becker. „Ich merke jetzt, dass die meisten wieder anklopfen und gerne wieder irgendeine Rolle spielen würden. Also ich merke, dass dieses Zerren um mich und dieser Versuch der Vereinnahmung wieder probiert wird.“

Der frühere Grand-Slam-Gewinner lebt seit April 2023 mit seiner Ehefrau Lilian in Italien, das Paar erwartet ein Kind. Eine Rückkehr nach Deutschland steht nicht zur Debatte. „Kurze Antwort: Nein“, antwortete Becker auf eine entsprechende Frage. „Das hat natürlich auch mit dem Wunsch nach einem Privatleben zu tun, auch mit dem Wunsch, nicht jede Woche etwas über mich lesen zu müssen - ob gut oder schlecht, ist egal. Und ich glaube, da haben wir mit Italien eine sehr gute Wahl getroffen.“

Er sei seit seinem sensationellen ersten Sieg in Wimbledon 1985 eine öffentliche Person. „Ob ich das will oder nicht!“, sagte Becker. „Fremde Menschen bewerten, urteilen über mich - unabhängig davon, ob sie mich wirklich kennen. Ich bin populär bei einigen und unpopulär bei anderen teilweise aus dem gleichen Grund. Ich habe gelernt, dass ich es nicht allen Menschen recht machen kann und lebe mein Leben. Im Ausland werde ich anders wahrgenommen und habe dieses Missverständnis nicht.“

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

Folgen Sie Themen dieses Artikels:

Alle Artikel zu gefolgten Themen und Autoren finden Sie bei mein Idowa

Kommentare


Neueste zuerst Älteste zuerst Beliebteste zuerst
alle Leser-Kommentare anzeigen
Leser-Kommentare ausblenden

Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.