Kriminalität

Verdächtige gestehen nach Louvre-Einbruch teilweise

Die Pariser Staatsanwältin Beccuau setzt darauf, die Beute des Louvre-Einbruchs zurückzufinden.

Die Pariser Staatsanwältin Beccuau setzt darauf, die Beute des Louvre-Einbruchs zurückzufinden.

Von dpa

Die nach dem spektakulären Einbruch in den Pariser Louvre festgenommenen beiden Tatverdächtigen haben teilweise gestanden. Die 34 und 39 Jahre alten Männer wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau. Beide seien wegen schweren Diebstählen justizbekannt. Die Hoffnung sei, dass die Männer möglicherweise weitere Aussagen machten.

Wie am Abend bekannt wurde, kamen beide Männer in Untersuchungshaft. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Raubüberfalls in organisierter Bande und der Bildung einer kriminellen Vereinigung eingeleitet.

Von den gestohlenen Juwelen im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro fehle im Moment weiter jede Spur. „Ich möchte die Hoffnung bewahren, dass sie gefunden werden und an das Louvre-Museum und die Nation zurückgegeben werden können“, sagte Beccuau bei einer Pressekonferenz im Pariser Justizpalast.

Die zwei weiteren Beteiligten des Einbruchs in den Louvre konnten noch nicht gefasst werden (Archivbild).
Die zwei weiteren Beteiligten des Einbruchs in den Louvre konnten noch nicht gefasst werden (Archivbild).
Die zwei weiteren Beteiligten des Einbruchs in den Louvre konnten noch nicht gefasst werden (Archivbild).
Von der Beute fehlt nach dem Einbruch in den Louvre noch jede Spur (Archivbild).
Von der Beute fehlt nach dem Einbruch in den Louvre noch jede Spur (Archivbild).
Von der Beute fehlt nach dem Einbruch in den Louvre noch jede Spur (Archivbild).

„Diese Juwelen sind nun unverkäuflich. Wer sie kaufen würde, würde sich der Hehlerei schuldig machen“, sagte die Staatsanwältin. „Es ist noch Zeit, sie zurückzugeben.“ Möglicherweise hörten ihr die noch nicht gefassten Täter ja zu. Gestützt auf Bilder der Videoüberwachung gingen die Ermittler von vier direkt beteiligten Tätern aus. Es sei aber gut möglich, dass es eine „breitere Ebene mit einem Auftraggeber oder sogar den potenziellen Empfängern“ gebe.

Die Staatsanwältin betonte, dass bislang nichts darauf hindeutet, dass Museumspersonal den Einbrechern geholfen haben könne. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass die Täter von Komplizen innerhalb des Museums profitiert hätten.“

Der dreiste Raubzug der Täter am 19. Oktober hatte international Schlagzeilen gemacht. Die Maskierten hatten einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lkw neben dem Museum geparkt. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum.

Die Diebe flohen auf den Motorrollern mit acht kostbaren Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen - darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen. Die mit Smaragden und Hunderten Diamanten verzierte Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920) gehörte ebenfalls zur Beute, wurde allerdings später in der Nähe des Louvre beschädigt gefunden - offenbar hatten die Täter sie bei der Flucht verloren.

In einer gemeinsamen Stellungnahme sprachen das französische Innen- und Kulturministerium von Schmuckstücken, die über ihren Marktwert hinaus „einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert“ hätten.

Bereits am 25. Oktober wurden zwei Männer festgenommen. Einer der Tatverdächtigen wurde laut Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle aufgehalten, der zweite Verdächtige wurde in der Region Paris festgenommen. Gegen sie wird wegen bandenmäßigen Diebstahls ermittelt.

Nach dem spektakulären Diebstahl im Pariser Louvre stellte Frankreich die Sicherheit der Museen im ganzen Land auf den Prüfstand. Innenminister Laurent Nuñez wies die Polizeichefs an, die Sicherheitsvorkehrungen rund um Museen und Kulturstätten zu überprüfen. Beim Louvre hatte es mehrfach Warnungen vor Sicherheitsproblemen gegeben.

Dass die Einbrecher derart einfach in den Louvre gelangen konnten, sorgte für Kopfschütteln und Verwunderung. Das Pariser Kulturministerium begegnete der Kritik und betonte, die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollon-Galerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen hätten funktioniert. Außerdem hätten die Museumsmitarbeiter zum Zeitpunkt des Blitzeinbruchs sofort eingegriffen. Die fünf Beschäftigten hätten die Täter in die Flucht geschlagen, die einen Teil ihrer Ausrüstung zurückließen.

Noch offen ist, wo die Beute der Einbrecher geblieben ist. Experten befürchten, dass Komplizen der Räuber die Diamanten und Edelsteine aus den Schmuckstücken gelöst haben könnten, um sie einzeln zu verkaufen.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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