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Stuckrad-Barre: Literaturbranche „von Langweilern“ geprägt

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Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre bezeichnet die Literaturbranche als «notorisch verklemmt» und von «Langweilern und Bedeutungshubern» geprägt. (Archivbild)

Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre bezeichnet die Literaturbranche als «notorisch verklemmt» und von «Langweilern und Bedeutungshubern» geprägt. (Archivbild)

Von dpa

Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre lässt kaum ein gutes Haar an seiner eigenen Branche. Der Literaturbetrieb sei innerhalb der Kunstwelt der langweiligste Bereich, „notorisch verklemmt“ und von „Langweilern und Bedeutungshubern“ geprägt, sagte er der „Braunschweiger Zeitung“. Weiter frotzelte er: „Stipendien und Preise erhalten die, deren Bücher möglichst kompliziert sind und keinen Spaß machen.“

Der Bestsellerautor (50, „Soloalbum“, „Panikherz“) betonte: „Ich habe mit nur wenigen Autoren persönlich zu tun, allesamt eher Einzelgänger und Sonderlinge, die so ein bisschen am Rand stehen“. Er selbst verbringe lieber Zeit mit Musikern. Ganz anders sei das allerdings bei Autorin Caroline Wahl, die eine anti-langweilige Haltung habe, die man eher aus dem Hip-Hop kenne.

Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre hat das Selbstbewusstsein seiner Kollegin Caroline Wahl gelobt. (Archivbild)

Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre hat das Selbstbewusstsein seiner Kollegin Caroline Wahl gelobt. (Archivbild)

Wahl (30, „22 Bahnen“) sei eine willkommene Abwechslung in der Branche, sagte von Stuckrad-Barre. Er schätze ihr Selbstbewusstsein und dass sie sich traue zu sagen, was andere nicht zugeben wollten. Wahl sage von sich selbst, dass sie gut schreiben könne, Auszeichnungen erhalten wolle und sich von Buchhonoraren schnelle Autos kaufe. Der Autor hob Wahls neuen Roman als ihren bisher besten hervor und lobte auch die Verfilmung von ihrem Roman „22 Bahnen“. Der Film sei „mal keine deutsche Mikrowellenkomödie, wo sich am Ende alle in den Armen liegen“.

Treffend äußerte sich die Bestsellerautorin am Freitag selbstbewusst auf Instagram: „Assistentin auf 1, 22 Bahnen auf 1, Windstärke 17 auf 2. Geilgeilgeil“, schrieb sie. Und kritisierte Teile der aktuellen Berichte und Reaktionen über ihre Bücher. So sei ein „unfassbar peinlicher Hetzartikel um eine giftige anonyme Leserrezension“ gestrickt worden und in einem Kurzvideo auf Instagram werde ihr vorgeworfen, es sei ihr Ziel mit Geschichten über Armut reich zu werden.

Wahl schreibt, es heiße, dass das zum Erfolg dazugehöre und sie es aushalten solle - und betont: „Nö.“ Es sei bezeichnend, dass die Reaktionen zu einem Zeitpunkt aufkochten, an dem mit „Die Assistentin“ ein Roman erscheine, „in dem ich vom patriarchalen Machtmissbrauch in der Verlagsbranche erzähle, den eine junge Frau erlebt“.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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