Neue Serie

„Call My Agent Berlin“: Die Wehwehchen der Stars

Artikel vorlesen
Starpower auf dem roten Teppich: Zur Premiere der Serie «Call My Agent Berlin» kam der Cast in die Hauptstadt (Archivbild).

Starpower auf dem roten Teppich: Zur Premiere der Serie «Call My Agent Berlin» kam der Cast in die Hauptstadt (Archivbild).

Von dpa

Veronica Ferres will plötzlich Comedy machen, Iris Berben dem Kino abschwören, Kostja Ullmann wünscht sich einen Welpen zum Spielen und einen Pizzaofen am Filmset. Klingt abwegig? Genau darum geht es in der neuen Serie „Call My Agent Berlin“, die jetzt beim Streaminganbieter Disney+ zu sehen ist (ab 12. September).

Das Prinzip ist schnell erklärt. Deutsche Filmstars - darunter Moritz Bleibtreu, Heike Makatsch, Frederick Lau und Katja Riemann - spielen sich in einer überzeichneten und ironischen Version selbst. Sie alle sind Klienten der renommierten, ebenfalls erfundenen Schauspielagentur Stern in Berlin.

In den repräsentativen Hochglanz-Büros mitten in der Hauptstadt kümmern sich Agentinnen und Agentin um die Projekte, Eitelkeiten und Lebenskrisen der Promis („Unsere Schauspieler wollen beschützt werden“). Gleichzeitig steht die Firma nach dem Tod ihres Gründers selbst vor der Pleite und muss neue Schauspieler anwerben. In jeder Episode taucht ein neuer Star auf, dessen Image aufs Korn genommen wird.

Iris Berben und Moritz Bleibtreu spielen sich als fiktive und überzeichnete Version selbst (Archivbild).
Iris Berben und Moritz Bleibtreu spielen sich als fiktive und überzeichnete Version selbst (Archivbild).
Iris Berben und Moritz Bleibtreu spielen sich als fiktive und überzeichnete Version selbst (Archivbild).
Stark: die Schauspieler Lucas Gregorowicz (l-r), Gabrielle Scharnitzky, Karin Hanczewski, Schauspielerin und Michael Klammer als hartnäckige Agenten in «Call My Agent Berlin» (Archivbild).
Stark: die Schauspieler Lucas Gregorowicz (l-r), Gabrielle Scharnitzky, Karin Hanczewski, Schauspielerin und Michael Klammer als hartnäckige Agenten in «Call My Agent Berlin» (Archivbild).
Stark: die Schauspieler Lucas Gregorowicz (l-r), Gabrielle Scharnitzky, Karin Hanczewski, Schauspielerin und Michael Klammer als hartnäckige Agenten in «Call My Agent Berlin» (Archivbild).

Wem das Konzept bekannt vorkommt: Der Zehnteiler ist ein Remake des französischen Serienhits „Call My Agent!“ (Originaltitel: „Dix pour cent“). Das Regie-Trio Johann Buchholz, Boris Kunz, Laura Lackmann hat sich nun also an einer deutschen Variante der Showbusiness-Satire zwischen Comedy und Drama probiert. Lohnt sie sich?

Zugegeben: Die Serie braucht einige Folgen, um in Schwung zu kommen. Manches hätte noch schärfer und ironischer überspitzt werden dürfen. Wenn sich die Machtspiele und oft melodramatischen Verstrickungen der Agenturmitarbeiter mit den Wehwehchen der Stars verweben, entwickelt sich aber eine packende Geschichte, die universelle Themen der Filmbranche anspricht.

Wie präsent ist das Problem, mit steigendem Alter weniger oder keine Rollen mehr zu bekommen? Wie gehen Stars damit um, wenn sie mit ihrem Beruf und ihrer Prominenz hadern? Besonders gelungen sind die Folgen mit Iris Berben und Veronica Ferres, die beide eine pointierte Serien-Version von sich mit viel Selbstironie verkörpern.

Zum Beispiel, wenn Berbens Serien-Ich über das deutsche Kino schimpft („Kino und Film ist klein und hässlich geworden. Das ist alles so eng, so spießig“) und mit einem Regisseur in einen Clinch gerät. Oder wenn Ferres selbstbewusst in einem Comedy-Club auf der Bühne steht, aber niemand über ihre Witze lacht.

Weitaus mehr als um die Promi-Probleme kreist „Call My Agent Berlin“ allerdings um die Intrigen innerhalb der Agentur. Ein weiteres Plus ist daher die Besetzung der Angestellten. Allen voran Karin Hanczewski und Michael Klammer, die es als hartnäckige Agenten mit der Wahrheit für ihren eigenen Erfolg (und für den ihrer Stars) nicht immer genau nehmen. Ihr Motto: „Wir improvisieren, wir lügen nicht“. Das können sie gut.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

Folgen Sie Themen dieses Artikels:

Alle Artikel zu gefolgten Themen und Autoren finden Sie bei mein Idowa

Kommentare


Neueste zuerst Älteste zuerst Beliebteste zuerst
alle Leser-Kommentare anzeigen
Leser-Kommentare ausblenden

Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.