Tägliche Serie
Romanze bei Rehragout: Die Telenovela aus der Luxusküche

Julia Feldhagen/ProSieben/dpa
Mit «Die Cooking Academy» versucht der Privatsender ab Montag einen Neuanfang - und tischt sein Vorabend-Rezept gleich mehrfach auf.
Ein paar Prisen Liebe, Intrigen und Leidenschaft, dazu eine gehörige Portion Melodram und eine sympathische Hauptfigur, mit der man mitfiebert: Das sind die Zutaten für eine tägliche Vorabendserie, die es zumindest bei ProSieben lang nicht mehr gegeben hat. Mit „Die Cooking Academy“ versucht der Privatsender ab Montag einen Neuanfang - und tischt sein Vorabend-Rezept gleich mehrfach auf.
Denn die rund 20 Minuten langen Episoden, die ab Montag jeden Werktag um 18.00 Uhr laufen, sind bereits vorab beim hauseigenen Streamingdienst Joyn zu sehen und erstmals auch bei der Streaming-Konkurrenz von Disney+.
Das neue Format solle so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie möglich erreichen, heißt es aus Unterföhring. Mit der ersten Telenovela nach „Lotta in Love“ vor 18 Jahren will ProSieben vor allem das weibliche Publikum ansprechen, das offenbar als besonders koch- und liebesaffin eingestuft wird.

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Das neue Format soll so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie möglich erreichen.
Analysen hätten gezeigt, dass Frauen nach dem Lifestyle-Magazin „taff“, das um 17.00 Uhr läuft, vermehrt abschalten, wenn ProSieben danach die Nachrichten und eine Doppelfolge der „Simpsons“ ausstrahlt. Senderchef Hannes Hiller will mit der neuen Programmstruktur am Vorabend den „linearen Flow besser gestalten“, wie er bei der Premiere der ersten Doppelfolge in Köln erklärte.
Doch worum geht es in „Die Cooking Academy“? Die junge Köchin Irini (Lara Kimpel), die wir zunächst beim liebevollen Zubereiten eines Gyros-Tellers im Restaurant ihrer Familie sehen, hat sich auf ein Stipendium an der renommierten Cooking Academy von Alexander Eichen (Matthias Brüggenolte) beworben. Doch sie bekommt dort unerwartet Konkurrenz.
In der ersten, rasant erzählten Folge werden die Charaktere standesgemäß eingeführt: die gut bürgerliche und sympathische Irini, der strenge Sternekoch („Es geht um Kunst“), der attraktive Bad Boy Chris (Brian Rosenkranz), die verständnisvolle Schulleiterin Felicitas Eichen (Simone Hanselmann) oder das schüchterne Kochgenie Rafael (Louis J. Wagenbrenner).
Die Serie spielt zwar im malerischen Freiburg, wurde aber größtenteils auf dem idyllischen Schloss Haniel bei Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen gedreht. 120 Folgen sind bereits im Kasten, ein Sternekoch stand vor Ort beratend zur Seite. Ob die Telenovela aus der Luxusküche fortgesetzt wird, dürfte auch darauf ankommen, wie sie dem Publikum schmeckt.
Die letzte tägliche Serie auf ProSieben war jedenfalls Magerkost: Schon drei Monate nach dem Serienstart verlegte der Sender „Lotta in Love“ mit Janin Reinhardt 2006 vom Vorabend-Sendeplatz (ebenfalls um 18.00 Uhr) auf den Sonntagmorgen. Die schlechten Quoten setzten sich fort, die Soap wurde nach 130 Folgen eingestellt.