Medizin-Influencer vor Gericht

Werbung für Beauty-Eingriffe - BGH klärt Grenzen

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Das beklagte Unternehmen bietet Unterspritzungen mit Hyaluron und Botox an. (Symbolbild)

Das beklagte Unternehmen bietet Unterspritzungen mit Hyaluron und Botox an. (Symbolbild)

Von dpa

Für minimalinvasive Schönheitseingriffe wie Hyaluron-Unterspritzungen dürfen Unternehmen nicht mit Vorher-Nachher-Bildern werben. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in einem Verfahren gegen das Unternehmen Aesthetify von den zwei bekannten Ärzten und Influencern „Dr. Rick und Dr. Nick“ entschieden. Diese Art der Schönheitsbehandlung, bei der Hyaluron etwa in Nase oder Kinn gespritzt werden, sei als operativer plastisch-chirurgischer Eingriff zu bewerten, urteilte der Senat.

Das beklagte Unternehmen mit Sitz in Recklinghausen bietet an insgesamt sechs Standorten in Deutschland ästhetische Behandlungen wie Nasenkorrekturen oder Lippenformungen mit Hyaluron oder Botox an. Auf Instagram und der eigenen Internetseite veröffentlichte Aesthetify Bilder, die Patienten jeweils vor und nach der Behandlung zeigen sollten.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sah darin einen Verstoß gegen das Heilmittelwerbegesetz. Das verbietet vergleichende Darstellungen vor und nach dem Eingriff für „operative, plastisch-chirurgische Eingriffe“, die medizinisch nicht notwendig sind. Im Zentrum des Gerichtsverfahrens stand die Frage, ob auch minimalinvasive Eingriffe mit Kanüle statt Skalpell unter diese Beschreibung und damit unter das Verbot fallen.

Der BGH bejahte das nun. Behandlungen, bei denen mit einem Instrument in den Körper eines Menschen eingegriffen und seine Form oder Gestalt verändert werden, seien operative plastisch-chirurgische Eingriffe im Sinne des Heilmittelwerbegesetzes, erklärten die Karlsruher Richter. Für dessen Wirkung dürfe daher nicht mit Vorher-Nachher-Bildern geworben werden. Der BGH bestätigte damit ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm. (Az. I ZR 170/24)

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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